Saison startet dank Regen-Sommer extrem früh

Wovor Experten beim Pilzesammeln warnen

ARCHIV - 26.09.2017, Brandenburg, Biegen: Drei Steinpilze wachsen eng beieinander in einem Wald nahe Biegen (Brandenburg). (zu dpa: «Start der Pilzsaison steht bevor») Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das warme, feuchte Wetter schafft ideale Bedingungen für Steinpilze
ppl cgt dna cam, dpa, Patrick Pleul

Wegen des feuchten Bodens und des vielen Regens könnte es in diesem Jahr eine sehr gute Saison für Pilzsammler werden. Doch nicht jeder Pilz kann gegessen werden, manche von ihnen sind bei Verzehr sogar tödlich.

Pilzexperten warnen: auch Giftpilze wachsen jetzt

Das Wetter ähnelt im Moment fast schon dem Frühherbst. Daher sind auch schon alle klassischen Speisepilze in den Wäldern zu finden, darunter Steinpilze und Pfifferlinge. Die Bedingungen für Pilzsammler sind gut, gleichzeitig steigt aber auch die Gefahr für Vergiftungen, warnen Experten. Denn nicht nur Speisepilze sprießen aus der Erde. Wie das Giftinformationszentrum Nord in Göttingen auf RTL-Anfrage verrät, gingen in der ersten Augustwoche bereits 44 Vergiftungsfälle ein. Rechnet man das auf den Monat hoch, seien es so viele wie in den letzten zehn Jahren nicht.

Besonders aufpassen sollten Pilzsammler bei dem Grünen Knollenblätterpilz, aber auch der Pantherpilz sei gefährlich. Beide Arten seien bei Verzehr potenziell tödlich.

Im Video: Das ist der giftigste Pilz des Nordens

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Tipps für Pilzsammler

DEU, 2008: Weisser Knollenblaetterpilz (Amanita citrina var. alba) Fruchtkoerper verschiedenen Alters als Freisteller. [en] False Death Cap, Citron Amanita (Amanita citrina var. alba), fungi of different age, studio picture. | DEU, 2008: False Death Cap, Citron Amanita (Amanita citrina var. alba), fungi of different age, studio picture.
Unscheinbar und tödlich: Der Knollenblätterpilz

Im Trend sind aktuell auch Pilz-Apps, die damit werben, Pilze anhand eines Fotos bestimmen zu können. Das ist eine neue Gefahr, die hinzukommt sagt der Leiter des Giftinformationszentrum Nord in Göttingen im RTL-Interview. Man könne einem Pilz nicht allein an Form oder Farbe ansehen, ob dieser giftig ist. So wird etwa der weiße Knollenblätterpilz gelegentlich für einen Champignon gehalten, und den orangefuchsigen Rauhkopf identifiziert manch unerfahrener Pilzsammler als Pfifferling.

Experten raten daher nur Pilze zu sammeln, die man auch selbst klar identifizieren kann. Wer auf der ganz sicheren Seite sein möchte, kann auch Schulungen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zu besuchen, bevor es in den Wald zum Sammeln geht, oder einen offiziellen Pilzsachverständigen um einen Blick in den Sammelkorb bitten. (hst)

Lese-Tipp: Leckere und einfache Pilz-Rezepte