„Raus aus der Kuschelecke und rein in den Wahlkampf"

Merz fordert von Merkel mehr Wahlkampf-Engagement

Die Union hängt im Umfragetief. Die siebte Woche in Folge sind CDU/CSU und ihr Kanzlerkandidat Armin Laschet in der Beliebtheit der Deutschen gefallen. Die neueste Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv sieht die Union sogar nur noch bei 21 Prozent. Damit liegt sie zwei Punkte hinter der SPD, die nun schon langsam über Koalitionen nachdenken kann.
Aber wie kann die Union aus dem Umfragetief herauskommen? Im RTL-Interview macht der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Union, Friedrich Merz, einige brisante Vorschläge.

"Haben unsere Arbeit nicht gut gemacht"

„Wir haben in den letzten Wochen unsere Arbeit nicht gut genug gemacht.“ Das ist das Resümee von Friedrich Merz, nachdem die Union in den Umfragen nun deutlich hinter der SPD liegt. Er nehme aber eine große Entschlossenheit wahr. Viele sagten ‘jetzt erst recht’, so Merz im Interview mit RTL.

Auch Armin Laschet jetzt noch durch Markus Söder zu ersetzen, findet Merz nicht zielführend. „Ich unterstütze Armin Laschet bei seiner Bewerbung um das Amt des Bundeskanzlers. Da stehe ich voll und ganz – auch persönlich – dahinter und wir kämpfen jetzt gemeinsam für unseren Erfolg.“

Merz: Scholz ist ein Raubkopierer

Laut Merz brauche es jetzt einen engagierteren Wahlkampf. „Wir müssen raus aus der Kuschelecke und rein in den Wahlkampf“, fordert Merz. Ein linkes Bündnis aus SPD, Grünen und Linke müsse auf jeden Fall verhindert werden. „Von daher ist jetzt klar, es gibt einen Lagerwahlkampf in Deutschland zwischen der bürgerlichen Mitte, die eine Mehrheit in der Bevölkerung hat und einer linken Regierung, die allenfalls jetzt in den Umfragen eine Mehrheit hat.“

In Bezug auf Olaf Scholz bezeichnet Merz den SPD-Kanzlerkandidaten als „Raubkopierer“. „Das wird ihm am Ende des Tages aber nicht helfen“, so Merz. Denn in Wahrheit trete Scholz nicht das Erbe von Angela Merkel an, sondern er vertrete ein linkes Programm, das die SPD noch linker mache.

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Merz: Merkel soll sich persönlich im Wahlkampf engagieren

Merz hat aber noch einen Vorschlag in petto, wie die Union von den schlechten Umfragewerten wegkommen kann. „Wo es jetzt wirklich um alles geht, hoffe ich, dass Angela Merkel sich noch einmal persönlich auch in diesem Bundestagswahlkampf engagiert“, sagte Merz im Interview mit RTL/ntv.

Tatsächlich hatte die Bundeskanzlerin schon vor Wochen angekündigt, sich aus dem Wahlkampf heraushalten zu wollen. Trotzdem äußerte sie sich heute am Rande einer Pressekonferenz mit dem österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz zu Scholz Merkel-Kopie und sprach von einem gewaltigen Unterschied zwischen ihr und Scholz.