Fans mussten Mord bei Facebook mitansehen

Radiomoderator wird in Live-Sendung erschossen

adiomoderator auf Philippinen in laufender Sendung erschossen
Juan Jumalon wurde während seiner Radiosendung ermordet. Hier lächelt er während einer Aufzeichnung noch glücklich in die Kamera.
Facebook/ John T. Jumalon

Grausamer Mord vor der Kamera!
Juan Jumalon, besser bekannt als DJ Johnny Walker, spricht gerade mit seinen Zuschauern in seiner philippinischen Radioshow, als plötzlich ein Schuss zu hören ist. Dann fällt der Kopf des Radiomoderators leblos nach hinten, Blut läuft aus seinem Mund. Den Tod konnten seine Fans mit ansehen – live auf Facebook.

Radiomoderator erschossen: Täter flüchtig

Unter dem Vorwand, etwas in der Radioshow mitteilen zu wollen, hat sich ein Unbekannter Zugang zu dem Studio von Juan Jumalon verschafft. In der Livesendung ist zu erkennen, wie der Radiomoderator hochschaut, weil jemand sein Studio betritt. Sofort zückt der Täter eine Schusswaffe und erschießt Juan Jumalon. Dann reißt der Mann seinem Opfer noch die Goldkette vom Hals und flieht. Mehr als eine Hand ist von dem Unbekannten auf den Aufnahmen nicht zu erkennen.

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DJ Johnny Walker stirbt im Livestream

Die Kugel trifft die Unterlippe des Moderators und durchbohrt seinen Schädel. Während der Mann tot vor dem Mikrofon sitzt, läuft der Facebook-Livestream weiter.

Mögliche Motive des flüchtigen Täters sind bisher nicht bekannt. Nach Angaben der Nationalen Philippinischen Journalistenunion zeichnete DJ Johnny Walker seine Sendung für den Sender 94,7 Calamba Gold FM in seinem Haus in Calamba auf.

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Philippinen: Gefährlicher Ort für Journalisten

Der philippinische Präsident Ferdinand Marcos Jr. verurteilte die Tat und forderte die Polizei auf, den Täter schnell vor Gericht zu bringen. „Angriffe auf Journalisten werden in unserer Demokratie nicht toleriert“, schreibt Marcos auf X, ehemals Twitter.

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Laut der Nationalen Philippinischen Journalistenunion ist Juan Jumalon der vierte Journalist, der seit dem Amtsantritt von Ferdinand Marcos Jr. getötet wurde. Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten, einer in den USA ansässigen Nichtregierungsorganisation, zählt das südostasiatische Land zu den gefährlichsten Plätzen für Reporter, vor allem für Radiojournalisten. Seit 1986 wurden 199 Journalisten getötet. (dpa/jsi)