Hoffnung auf neuen FrühtestGamechanger in Sachen Parkinson? Neuer Test erkennt Krankheit weit vor Ausbruch

Die Hände zittern, die Muskeln werden steif – Parkinson ist eine Angst-Diagnose und bislang gibt es keinen Test zur Früherkennung. Doch Wissenschaftler haben jetzt einen Durchbruch in der Forschung gemacht. Wie die Ergebnisse dabei helfen sollen, neue Therapien zu entwickeln, erklären wir hier.
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Neue Hoffnung im Kampf gegen Parkinson

Hoffnung macht dem internationalen Forscherteam ein Protein im Gehirnwasser, dass auf die Parkinson-Erkrankung hindeutet, noch bevor das Gehirn durch die neurologische Krankheit geschädigt wird. Das schreiben die Wissenschaftler in einem Aufsatz im Fachblatt The Lancet Neurology.

Daniela Berg und Christine Klein vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein nennen das Verfahren zum Nachweis des falsch gefalteten Proteins Alpha-Synuclein in einem Kommentar einen Gamechanger für die Diagnose, Erforschung und Behandlung von Parkinson, schreibt ntv.de.

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Wie funktioniert der neue Test?

Forschungen haben herausgefunden, dass das falsch gefaltete Protein Alpha-Synuclein bei einer hohen Prozentzahl der Patienten auftritt. Der neue Test soll genau hier andocken und dieses Protein schon frühzeitig erkennen können.

Je nach Form von Parkinson lag die Trefferquote des Biomarker-Tests unterschiedlich hoch. Was den Wissenschaftlern aber Hoffnung macht: Bei den meisten Teilnehmern mit einer Parkinson-Vorform, bei denen das Protein im Hirnwasser vorhanden war, gab es noch keine Hinweise auf Veränderungen der Nervenzellen in der Substantia nigra. Daraus leitet das Team ab, dass Alpha-Synuclein ein sehr früher Hinweis auf die sich anbahnende Krankheit sein kann.

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"Unsere Resultate deuten darauf hin, dass das αSyn-SAA-Verfahren den Biomarker für die Parkinson-Krankheit sehr zuverlässig ermittelt", wird Ko-Autor Luis Concha vom Biotechnologie-Unternehmen Amprion in einer Lancet-Mitteilung zitiert.

Bis aus diesen Erkenntnissen ein verlässlicher Test entwickelt wurde, wird es aber wohl noch dauern.

Schätzungsweise 300.000 Menschen in Deutschland haben Parkinson

Etwa 300.000 Menschen leben in Deutschland mit Parkinson. Das größte Problem bei der Behandlung ist bislang, dass die Krankheit das betroffene Hirnareal schon längst geschädigt hat, wenn die typischen Symptome wie Zittern oder Muskelsteifheit auftreten.

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Ob Parkinson auftritt, hängt unter anderem von einigen Risikofaktoren, wie dem Alter, dem Umgang mit Pestiziden oder Hirnverletzungen zusammen.