Viel Eiweiß, wenig KohlenhydratePaleo-Diät: Diese Lebensmittel sind bei der Steinzeit-Ernährung erlaubt

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Viel Fleisch, viel Gemüse, aber dafür kaum Kartoffeln oder Reis und gar kein Brot. Dadurch soll eine Diät klappen.
von Lauren Ramoser

Viel Fleisch und Gemüse – aber kein Brot oder Zucker!
Viele Anhänger der Paleo-Diät glauben fest an den positiven Effekt der sehr proteinreichen Ernährung. Wir erklären, welche Lebensmittel ihr wählen solltet und welche auf der Liste der Paleo-Ernährung nichts zu suchen haben. Und wir zeigen, welche Auswirkungen die konsequente Steinzeit-Diät haben kann.

Was steckt hinter der Paleo-Diät?

Die Paleo-Ernährung konzentriert sich auf das, was schon unsere Urahnen zur Verfügung hatten. Viel Gemüse und Protein, wenig Kohlenhydrate und so gut wie keinen Zucker. Also praktisch genau das, was man schon vor Tausenden Jahren sammeln, jagen, fischen oder pflücken konnte.

Daraus ergibt sich über den Tag verteilt ein Verhältnis von: 30 Prozent Protein, 40 Prozent Fett und 30 Prozent Kohlenhydrate, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.

Hintergrund der Diät: Durch die sehr geringe Menge an Kohlenhydraten soll man durch diese Ernährung schnell an Gewicht verlieren. Für die benötigte Energie muss der Körper auf eingelagerte Fettreserven zurückgreifen. Wie lange ihr diese Ernährung durchziehen könnt und für wen sie sich eignet, klären wir weiter unten im Artikel.

Doch welche Lebensmittel sollten wir wählen, um eine ausgewogene und dennoch effektive Diät zu sichern?

Eure Meinung interessiert uns:

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Diese Lebensmittel sind in der Paleo-Ernährung erlaubt:

Die Liste der erlaubten Lebensmittel bei dieser Ernährungsform ist kürzer als die der „verbotenen“. Diese Nahrungsmittel könnt ihr in der Paleo-Zeit essen:

  • Gemüse und Obst (vor allem Beeren)

  • Nüsse und Samen

  • Fleisch, Fisch, Geflügel und Eier

  • Als Süßungsmittel werden Honig oder Ahornsirup empfohlen.

  • Gesunde Fette sind Ghee (geklärte Butter), Kokosöl, Olivenöl, Avocadoöl und Öle aus Nüssen und Samen. Aber auch Speck und Schmalz dürfen genutzt werden.

  • Nur begrenzt erlaubt sind Kartoffeln und Reis in kleinen Portionen.

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Diese Lebensmittel sind in der Steinzeit-Diät verboten

Wer das Paleo-Prinzip verinnerlicht hat, dürfte von der Liste der „verbotenen“ Nahrungsmittel nicht überrascht sein:

  • Zucker, Süßstoffe und Süßigkeiten, genau wie Zuckerersatzstoffe

  • Softdrinks, Kaffee und Alkohol

  • Getreide in allen Formen: Dazu zählen Gebäck, Kuchen, Nudeln, Couscous und Bulgur und vor allem alles aus Weißmehl.

  • Hülsenfrüchte und auch Erdnüsse und Sojaprodukte

  • Milch und Milchprodukte wie Joghurt und Käse

  • raffinierte Pflanzenöle

  • Zusatzstoffe und Fertiggerichte

  • industriell verarbeitete Lebensmittel wie Wurst- und Fleischwaren

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Für wen eignet sich die Paleo-Diät?

Die Paleo-Ernährung soll uns dauerhaft leistungsfähiger machen. Doch viele klinische Studien gibt es dazu nicht.

Was für diese Annahme spricht, ist der Verzicht auf Zucker und Weißmehl. Denn dadurch sinkt das Risiko für viele Erkrankungen. In einer Studie von 2017 haben schwedische Forscher außerdem herausgefunden, dass Diabetes-Typ-2-Patienten mit der Paleo-Diät tolle Ergebnisse erzielen konnten. Zwölf Wochen lang haben 32 Probanden die Steinzeit-Ernährung mit einem Sportprogramm kombiniert. Die Ergebnisse machen Mut: Alle Teilnehmer konnten ihre Fettmasse im Schnitt um rund sechs Kilogramm verringern. Zusätzlich sank die Insulinsensitivität um 45 Prozent.

Die leidenschaftliche Überzeugung vieler Paleo-Anhänger, dass die Steinzeit-Ernährung die natürlichste Form des Essens sei, ist allerdings umstritten. Vielmehr haben Menschen in der Steinzeit wohl einfach das gegessen, was sie gefunden haben.

Auch der hohe Fleischkonsum ist mit dem heutigen Blick auf Gesundheit und Nachhaltigkeit kritisch zu sehen. Zudem kann der Verzicht auf protein- und nährstoffreiche Hülsenfrüchte und Getreide zu einer Mangelernährung führen.

Solltet ihr die Paleo-Ernährung längerfristig ausprobieren wollen, solltet ihr das mit einem Arzt oder Ernährungsexperten individuell absprechen.

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