1000 Meter Deutschland
O Du Sparflamme? Weihnachtsstimmung und Energiekrise - geht das zusammen?
Es weihnachtet sehr in den deutschen Innenstädten. Weihnachtsbeleuchtung, Weihnachtsmärkte – allerdings fast überall auf Sparflamme. Nadine und Martin to Roxel haben sich angeschaut, wie besinnlich die Vorweihnachtszeit in Krisenzeiten ist und wo überall gespart wird. 1000 Meter Deutschland in Brandenburg an der Havel.

Energiesparen mit Kunststoff-Eisbahn

Nach zwei Jahren Coronapause, ist das erste Mal wieder Weihnachtsmarkt in Brandenburg an der Havel. Mit Weihnachtsbuden, Karussells und sogar einer Eisbahn.
Die ist allerdings in diesem Jahr aus Plastik. Schuld sind die hohen Energiekosten. Da ging es hier schon im Sommer um die Frage, wie man eigentlich Strom sparen kann. Michael Kilian vom Gewerbeverein in Brandenburg betreibt den Weihnachtsmarkt. Er erzählt, dass es bei der Planung weniger um die Frage ging, machen wir eine herkömmliche Eisbahn oder die aus Kunststoff, „sondern es war die Überlegung machen wir überhaupt noch eine Eisbahn?“ Am Ende haben sie sich für die aus Kunststoff entschieden, weil sie nicht gekühlt werden muss und so praktisch keine Energie braucht – außer für die Beleuchtung. Pro Weihnachtsmarkt-Saison bringt das etwa eine Energie-Ersparnis von rund 20.000 Euro.
Weihnachtsmärkte rüsten auf LED-Lampen um
Auch die Beleuchtung auf dem Weihnachtsmarkt haben sie in Brandenburg an der Havel weitgehend auf LED umgerüstet. So will man hier auch Vorbild sein.
„Wir wollten dieses Event stemmen. Und da müssen wir auch vorangehen in solchen Sachen“, sagt Michael Kilian. „Ich glaube, mit dem Kauf dieser Bahn und mit der Einsparung an Strom, sind wir das auch ein bisschen.“
Ausschank ohne Heizung

Am Glühweinstand zweihundert Meter weiter, ist es schon schwieriger, Energie zu sparen. Die Heizung hat Frank Lüdemann in diesem Jahr weggelassen. Stattdessen gibt’s eben warme Schuhe und warme Kleidung, mehrere Lagen übereinander. „Wir müssen die Kessel heizen, sonst gibt’s keinen Glühwein“, sagt Lüdemann. „Also viel Sparen ist da nicht drin!“
Viele Besucher müssen aufs Geld achten
Viele Brandenburger müssen sparen in diesen Zeiten, wo nicht nur Energie teuer ist, sondern eben auch der tägliche Einkauf. Auf dem Weihnachtsmarkt sind die Preise für Bratwurst und Glühwein nicht oder nur kaum gestiegen. Zwei Stunden Schlittschuhfahren kosten 3 Euro, der Becher Glühwein hier 3,50 Euro. Viele der Besucherinnen und Besucher achten schon aufs Geld, die Vorweihnachtszeit wollen sie sich aber nicht von der Krise vermiesen lassen.
Und laut Veranstalter liefen die ersten Wochen Weihnachtsmarkt sehr gut, besser als vor der Pandemie.
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