Über den Zustand der russischen Armee

Nichts zu feiern für russische Militärs - „Was kaputt ist, ist kaputt!“

 MOSCOW, RUSSIA - MAY 7, 2022: A T-34-85 tank participates the Red Square dress rehearsal for the upcoming Victory Day parade set to mark the 77th anniversary of the victory over Nazi Germany in World War II. Sergei Savostyanov/TASS PUBLICATIONxINxGERxAUTxONLY TS130044
Moskau präsentiert seine Panzer - aber in welchem Zustand ist die russische Armee?
www.imago-images.de, IMAGO/ITAR-TASS, IMAGO/Sergei Savostyanov
von Markus Frenzel

Sie war der ganze Stolz Russlands – Putins Armee. Inzwischen sind die Reihen ganz schön gelichtet. Die Verluste liegen sehr viel höher, als das Experten vor neun Wochen noch erwartet hätten. „Für jeden gefallen Soldaten müssen Sie das Dreifache an Verwundeten rechnen“, so der Militärexperte Oberst Wolfgang Richter zu RTL. „Wenn also jetzt 10.000 bis 12.000 Tote da sind, dann kann man mit 40. bis 50.000 Ausfällen für die russische Armee mit Verwundeten rechnen.“
Die Ukrainer gehen sogar von noch höheren Zahlen aus. Sie sprechen offiziell von bis zu 23.000 russischen Toten, was einem Ausfall von mehr als 80.000 Soldaten gleichkäme. Damit wäre ein Viertel bis ein Drittel der anfangs die Ukraine angreifenden Soldaten bereits ausgefallen.
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Militär-Experten: Ein Viertel aller Panzer ist inzwischen zerstört

Nicht viel besser sieht es beim Material aus. „Von dem Bestand von 150 Tankfahrzeugen, ist die Hälfte offensichtlich verloren gegangen , nämlich von den Ukrainern abgeschossen worden“, sagt Wolfgang Hellmich, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. „Und das hatte mit einem taktischen Vorgehen zu tun, das völlig falsch war.“ So seien die Tanklaster anfangs oft ohne Begleitschutz gefahren und waren so einfache Ziele für die ukrainischen Verteidiger.

Militärexperten gehen davon aus, dass etwa ein Viertel aller Panzer, gepanzerten Fahrzeugen und des übrigen Kriegsgerätes, das die russischen Streitkräfte für den Angriff auf die Ukraine auffahren haben lassen, inzwischen zerstört ist.

Auch wenn heute, am 9. Mai in den Straßen Moskaus das Militär mit einer großen Parade geehrt wird – zu feiern hat Russland eigentlich nichts. „Die Verluste kann man durchaus katastrophal nennen“, sagt Oberst Richter. Und Verteidigungspolitiker Hellmich pflichtet ihm bei: „Also was kaputt ist, ist kaputt.“

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