Was der Experte zu den Ergebnissen sagt Neue Schock-Studie! E-Zigaretten lassen Hoden schrumpfen

ARCHIV - 28.08.2019, USA, Portland: Ein Mann raucht eine E-Zigarette in Portland, Maine raucht. Die US-Gesundheitsbehörde CDC untersucht, ob der Gebrauch von E-Zigaretten zu schweren Lungenerkrankungen geführt hat. Foto: Robert F. Bukaty/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
E-Zigarette als echte Alternative zur herkömmlichen Zigarette? Eine neue Studie will jetzt eine besorgniserregende Begleiterscheinung aufgedeckt haben
RB ER hpl, dpa, Robert F. Bukaty
von Luke Rothfuchs

E-Zigaretten gelten als vermeintlich gesündere Alternative zu „normalen“ Zigaretten, allerdings soll sich Vapen negativ auf die Hodengröße auswirken. Das wollen Wissenschaftler in einer neuen Studie herausgefunden haben. Was genau dahintersteckt und ob E-Zigaretten-rauchende Männer jetzt tatsächlich Angst um ihre besten Stücke haben müssen – wir haben beim Experten nachgefragt.

Studie legt nahe: E-Zigaretten schlecht für die Männergesundheit

Dass E-Zigaretten nicht wirklich gesund sind, dürfte sich längst herumgesprochen haben. Doch diese Nebenwirkung hat es in sich: Forscher der Cumhuriyet Universität im türkischen Sivas haben herausgefunden, dass sich der Konsum von Vapes, E-Zigaretten und Co. negativ auf die männliche Fruchtbarkeit auswirkt und die Hoden schrumpfen lässt.

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Die Wissenschaftler stellten fest, dass bei männlichen Ratten unter dem Einfluss von Dampf aus E-Zigaretten die Spermienzahl abnahm, die Libido, also das sexuelle Verlangen, geschwächt und die Hoden geschädigt wurden. Eine dänische Studie aus dem Jahr 2020 mit mehr als 2.000 Männern hatte bereits gezeigt, dass die Gesamtzahl der Spermien bei täglichem E-Zigaretten-Konsum geringer war als bei Nichtrauchern. Doch wie bewertet Mediziner Dr. Christoph Specht die Studienergebnisse?

Im Video: E-Zigarette explodiert in der Hosentasche

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Dr. Specht wenig überrascht von den Studienergebnissen

Der Experte ist wenig überrascht von den Studienergebnissen, sei der Nikotingehalt in E-Zigaretten doch oftmals gleich hoch wie jener in herkömmlichen Zigaretten: „Man weiß eben, dass sich Nikotin negativ auf die männliche Reproduktion auswirkt“, so Specht. Der Mediziner betont, dass dieser Fakt nicht nur bei Tieren, sondern bereits beim Menschen nachgewiesen wurde.

Konkret erklärt der Allgemeinmediziner, dass Nikotin entzündliche Prozesse im Körper auslöse: „Das findet auch an den Hoden statt und damit wird die Spermienproduktion verhindert“, so Specht. In jungen Jahren könne der Körper diese Auswirkungen noch kompensieren, da ohnehin ein Überschuss an Spermien produziert werde und die Auswirkungen daher nicht spürbar seien: „Aber irgendwann ist halt auch damit Schluss und dann wird's schwierig.“ Der Grund: Mit zunehmendem Alter nehme statistisch gesehen sowohl die Qualität als auch die Anzahl der Spermien ab.

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Die durch den Einfluss der E-Zigarette ausgelöste Schrumpfung der Hoden sei demnach der Grund, warum eben auch weniger Spermien produziert werden: „Entscheidend ist natürlich letztendlich, dass die Spermienqualität und die Spermienanzahl tatsächlich nachlässt.“Dies hänge natürlich auch davon ab, wie lange und wie intensiv jemand raucht.

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E-Zigarette gesünder? Nein!

Die Untersuchung ergab auch, dass der klassische Glimmstängel am Ende noch schädlicher ist als der Dampfer. Entwarnung gibt Dr. Specht aber dennoch nicht: „Die Idee, die sich bei den Leuten so ein bisschen breitgemacht hat nach dem Motto ‘Die E-Zigarette ist die gesunde Alternative zur Verbrennungszigarette’ ist natürlich Unsinn.“ Außerdem, so warnt Dr. Specht, seien auch Frauen von der nikotinbedingten verminderten Fruchtbarkeit betroffen, weil der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut schlechter funktioniere und sich die befruchtete Eizelle damit schlechter einnisten könne.

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Generell, so der Mediziner, ließen sich solche Studien gut an Mäusen durchführen, da die Tiere kontrolliert gehalten werden könnten und durch die saubere Bildung von zwei oder drei Gruppen andere Einflussfaktoren ausgeschlossen werden könnten. Zwar seien die Studienergebnisse nur an Ratten gewonnen worden, „aber es spricht alles dafür, dass es beim Menschen genauso ist“, so Dr. Specht. Allerdings bedürfe es dafür weiterer Forschung.