Fall in BrandenburgNeue Details schockieren – Mädchen soll im Maßregelvollzug missbraucht worden sein

Staatsanwaltschaft Potsdam
Ein Kind soll in einem Hochsicherheitsgefängnis für psychisch kranke Straftäter missbraucht worden sein. (Archivfoto)
Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dp

Wie konnte das nur passieren?
Ein Kind soll in einem Hochsicherheitsgefängnis für psychisch kranke Straftäter missbraucht worden sein.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen schweren sexuellen Missbrauchs. Das zuständige Ministerium hat Strafanzeige erstattet. Nun gibt es neue, schockierende Details.

War das Mädchen zu Besuch in der forensischen Psychiatrie?

Am späten Donnerstagnachmittag teilte das Ministerium mit, dass es die Beschäftigungsverhältnisse der ärztlichen Leitung der Klinik „mit sofortiger Wirkung“ beendet habe. Es handle sich um zwei Fälle, sagte ein Ministeriumssprecher.

Details waren zunächst nicht klar. Wie nun jedoch die Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) berichtet, ist mittlerweile klar, wie das Kind in die Hochsicherheitsklinik gelangte. Demnach sei das Kind, bei dem es sich um ein Mädchen handeln soll, in Begleitung seiner Mutter mehrmals zu Besuch in der forensischen Psychiatrie gewesen. Die Mutter des Mädchens soll die neue Partnerin des mutmaßlichen Täters sein, berichtet die PNN weiter. Die Staatsanwaltschaft bestätigt das offiziell nicht, die Ermittlungen laufen.

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Ministerium erstattet Strafanzeige

Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt wegen des „Tatvorwurfs des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern“, wie eine Sprecherin mitteilt. In der Einrichtung sind Straftäter mit einer psychischen Erkrankung oder einer Suchterkrankung untergebracht.

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Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums bestätigt auf Anfrage einen „gravierenden Vorfall“. Das Ministerium sei zeitgleich mit dem Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) am 3. November informiert worden.

Das Ministerium habe „unverzüglich Maßnahmen zur schnellen Aufklärung ergriffen“. Zudem habe es am 4. und 6. November „anlassbezogene Prüfungen in der betroffenen Klinik“ gegeben. Am 10. November erstattete das Ministerium bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige.

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Nach Missbrauch im Maßregelvollzug noch viele Fragen offen

Weitere Details nennen weder das Ministerium noch die Staatsanwaltschaft. „Im Hinblick auf die laufenden Ermittlungen und zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der Beteiligten werden derzeit keine weitergehenden Auskünfte erteilt“, erklärt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Damit bleiben zunächst viele Fragen offen – etwa, warum das Kind in die Einrichtung kommen durfte und gegen wen genau ermittelt wird. Nach Informationen der Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) soll es bereits vor mehreren Monaten zu dem Vorfall gekommen sein. Der Missbrauchsverdacht richte sich laut der Zeitung gegen Patienten, nicht gegen Beschäftigte der Klinik.

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Im Maßregelvollzug werden Straftäter untergebracht, die aufgrund ihrer Erkrankung nicht oder nur vermindert schuldfähig sind. Die Menschen sollen in der forensischen Psychiatrie behandelt und die Öffentlichkeit vor ihnen geschützt werden. Im Land Brandenburg gibt es zwei solcher Einrichtungen. Am Standort Brandenburg/Havel können laut Ministerium 131 Patienten untergebracht werden. (jve/jow/dpa)

Verwendete Quellen: dpa und PNN