Verurteilt für einen Mord, den es nie gab Nach fast 30 Jahren im Todestrakt – unschuldig Verurteilter ist ein freier Mann

Umvorstellbares Unrecht!
Als man diesen Mann zum Tode verurteilte, war Bill Clinton US-Präsident und Helmut Kohl musste nach 16 Jahren im Bundeskanzleramt Platz machen für Gerhard Schröder. Seither saß Jimmie Duncan unschuldig in der Todeszelle. Schuldig gesprochen eines Mordes, den es nie gegeben hat. Jetzt ist er ein freier Mann.
Manipulierte Beweise führen zu Skandalurteil
Richter Alvin Sharp in Ouachita Parish im US-Bundesstaat Louisiana ordnete seine Freilassung auf Kaution an. Die Entscheidung war erwartet worden, nachdem der Richter im April das Todesurteil gegen Duncan aufgehoben hatte. Dem TV-Sender ABC zufolge sah er es als erwiesen an, dass die damaligen forensischen Beweise „wissenschaftlich nicht haltbar“ sind. Jetzt teilt der Richter offiziell mit: „Die Vermutung, dass er schuldig ist, ist nicht sehr groß.“
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Das scheint milde formuliert angesichts der Tatsache, dass die Justiz Jimmie Duncan einen Mord zur Last gelegt hatte, den es offenbar niemals gab. Das vermeintliche Opfer, Oliveaux, ist wohl tragisch ertrunken. Das 23 Monate alte Kind war die Tochter von Duncans damaliger Freundin Allison Layton Statham. Die Staatsanwaltschaft hatte Duncan beschuldigt, Oliveaux vergewaltigt und in der Badewanne ertränkt zu haben.
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Vermeintliches Mordopfer in Wirklichkeit ertrunken
Basis der Anschuldigungen waren zweifelhafte Indizien und die Angaben zweier Experten. Diesen wurden laut der Organisation „Innocence Project“ im Laufe der Zeit die Beteiligung an mindestens neun weiteren Fehlurteilen nachgewiesen. Der Zahnarzt Michael West und der Pathologe Steven Hayne hatten Oliveaux’ Leiche untersucht. Videoaufnahmen von der Untersuchung zeigen, wie West „gewaltsam einen Abdruck von Herrn Duncans Zähnen in den Körper des Kindes drückte“, zitiert ABC aus den Gerichtsakten. Dadurch entstanden Bissspuren. Diese wiederum führten unter anderem zu Duncans Verurteilung.

Dass er jetzt aus dem Gefängnis freikommt, ist die späte Korrektur eines skandalösen Justiz-Irrtums. Richter Sharp stellt klar: Oliveaux’ Tod sei offenbar auf einen „Unfalltod durch Ertrinken“ zurückzuführen.
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Auch die Mutter des Kindes, Allison Layton Statham, ist von Duncans Unschuld überzeugt. Das Leben ihrer Familie und das von Duncan seien durch Lügen zerstört worden, sagte sie dem Sender CBS zufolge im Gericht. Staatsanwälte und forensische Experten hätten die Anklagepunkte konstruiert, ist sie überzeugt.
Anwälte: Duncans Leidenszeit ist noch nicht vorbei
Dennoch legte die Staatanwaltschaft Einspruch gegen die Freilassung des unschuldig Verurteilten ein. Wann darüber befunden wird, ist unklar. Fest steht hingegen, dass Jimmie Duncan nach drei Jahrzehnten hinter Gittern frei ist. Auf Kaution, doch es gibt kaum Zweifel daran, dass die Entscheidung Bestand haben wird. Außer Frage steht auch, dass der Staat Duncans eine Entschädigung wird zahlen müssen.

Seine Anwälte erklärten dem „Louisiana Illuminator” zufolge: „Dieses Urteil bestätigt die eindeutigen und überzeugenden Beweise für die tatsächliche Unschuld von Herrn Duncan.“ Dass es noch eine geraume Zeit dauern dürfte, bis Duncans trauriger Fall vollständig juristisch aufgearbeitet ist, wissen die Juristen: „Obwohl die Leidenszeit von Herrn Duncan noch nicht vorbei ist, stellt der heutige Tag einen bedeutenden Schritt hin zu seiner vollständigen Rehabilitierung dar.“
Verwendete Quellen: ABC; CBS; Innocence Project; Louisiana Illuminator
































