Bündnis gegen Russland wächst
NATO-Beitritt - so kann uns Finnland gegen Putin helfen
Noch nie ist ein Land so schnell der NATO beigetreten, wie Finnland an diesem Dienstag. Und das obwohl sich die Türkei Zeit gelassen hatte mit der Zustimmung. „Das ist eine historische Woche, wir werden Finnland als 31. Mitglied der NATO willkommen heißen, was Finnland sicherer und unser Bündnis stärker macht“, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg.
Mit einer feierlichen Zeremonie soll Finnland in die NATO aufgenommen werden. Nach einem nicht einmal einjährigen Beitrittsprozess wird das nordische Land mit 5,5 Millionen Einwohnern das 31. Mitglied des weltgrößten Verteidigungsbündnisses. Und das hilft auch der Ukraine und dem Westen im Krieg gegen Putin. Wie genau, lesen Sie hier.
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Finnland bringt hohe militärische Stärke mit in die NATO
Finnland werde substanzielle, gut trainierte und gut ausgebildete Streitkräfte beitragen. Außerdem investiere das Land auch in mehr als 60 hochmoderne Kampfjets vom Typ F-35. Zudem gehöre das Land zu den wenigen Staaten, die die Einsatzbereitschaft nach dem Ende des Kalten Krieges nicht reduziert hätten, so Stoltenberg.
Finnland hat nach eigenen Angaben rund 19.000 Streitkräfte und 238.000 Reservisten. Für den Schutz der Landgrenzen verfügt Finnland unter anderem über etwa 100 Kampfpanzer von Typ Leopard 2A6 sowie Hunderte Artilleriegeschütze.
NATO-Beitritt schützt auch Finnland
Finnland hat mit Russland eine Grenze von mehr als 1.300 Kilometern. Sollte das neue NATO-Land vom Nachbarn angegriffen werden, würde dies als Angriff auf alle NATO-Staaten angesehen werden. In diesem Fall würden dann die Partnerstaaten Finnland verteidigen.
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NATO-Grenze mit Russland verdoppelt

Mit dem Beitritt jetzt verdoppelt sich die Grenze der NATO mit Russland, das sei ein deutliches Signal an Russlands Präsident Wladimir Putin, so Stoltenberg. Putin sei mit dem erklärten Ziel in den Krieg gegen die Ukraine gezogen, in Europa weniger NATO zu haben und eine weitere Bündniserweiterung zu verhindern.
Nun passiert also das Gegenteil, die NATO wächst an auf 31 Mitgliedsstaaten. Das passt Russland ganz und gar nicht.
Das russische Außenministerium kritisierte, ein NATO-Beitritt des Nachbarn werde den russisch-finnischen Beziehungen schweren Schaden zufügen. Russland wird gezwungen sein, entsprechend zu antworten - in militärisch-technischer und in anderer Hinsicht -, um den Gefahren mit Blick auf seine nationale Sicherheit Rechnung zu tragen, hieß es schon im letzten Jahr.
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Finnische Grenze zu Russland geschlossen

Finnland hat Ende September 2022 die Grenze für russische Touristen geschlossen. Nur wer enge Familienangehörige in Finnland besuchen möchte oder eine Aufenthaltserlaubnis hat, der kann den Schlagbaum von Russland aus nach wie vor passieren. Am einst meistfrequentierten Grenzübergang zwischen in Vaalimaa ganz im Südosten Finnlands, sind das immer noch etwa 1600 Menschen täglich. (dbl)
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