Allgemeinmediziner klärt auf
Stewardess (24) stirbt nach Landung - was hinter der Todesursache steckt

Greta Dyrmishi wurde nur 24 Jahre alt. Viel zu früh und viel zu plötzlich stirbt die Flugbegleiterin am sogenannten „Sudden Adult Death Syndrom“ (SADS), einem plötzlichen Herztod. Was genau hat es damit auf sich? Kann mich das auch treffen? Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht klärt auf.
Plötzlicher Herztod: Greta Dyrmishi fällt in Ohnmacht - und stirbt
Greta Dyrmishi (24) arbeitet als Stewardess für Air Albania. Im Dezember 2022 ist sie mit ihrer Crew auf dem Weg von der albanischen Hauptstadt Tirana zurück in ihr Heimatland Großbritannien. Nach der Landung des Flugzeugs am britischen Flughafen Stansted fällt sie plötzlich in Ohnmacht, wie die „DailyMail“ berichtet. Umgehend wird sie von Sanitätern versorgt. Doch jegliche Hilfe kommt zu spät: Weder Erste-Hilfe- noch Wiederbelebungsmaßnahmen können die junge Frau retten, Dyrmishi stirbt. Die Todesursache, wie eine Obduktion ergibt: Sudden Adult Death Syndrom“ (SADS), das laut Dr. Specht als plötzlicher Herztod übersetzt werden kann.
Plötzlicher Kindstod – wenn Babys und Kleinkinder plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung im Schlaf versterben – diesen Begriff kennen die meisten Menschen. Damit habe der Fall von Dyrmishi jedoch nichts zu tun. „Das einzige was da gleich ist, ist der plötzliche Tod ohne Vorzeichen. Aber die Ursachen sind ganz verschiedene“, so der Mediziner.
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Im RTL-Interview geht Dr. Specht von Herzrythmusstörungen mit tödlichem Ausgang aus: „Oder aber die Flugbegleiterin hatte eine Herzerkrankung, von der sie nichts wusste, die man vielleicht hätte vorher diagnostizieren können, wenn man die Frau entsprechend untersucht hätte. Aber es kann eben auch der plötzliche Herztod sein, wie wir das ab und zu bei Sportlern mitbekommen.“
Im Video: Ursache für plötzlichen Kindstod entdeckt
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Das passiert beim plötzlichen Herztod
Man müsse sich den plötzlichen Herztod wie folgt vorstellen: „Das Herz bleibt nicht einfach stehen, sondern ganz im Gegenteil. Es schlägt plötzlich ganz viel und ganz schnell. Das ist wie ein Flattern und Flimmern, was man so kennt. Das Herz kontrahiert dabei zu schnell und das Blut kann dadurch nicht mehr in den Kreislauf gelangen. Dadurch wiederum geht uns der Sauerstoff flöten, was sich zuerst im Hirn bemerkbar macht, sodass man zum Beispiel in Ohnmacht fällt, so wie eben die Flugbegleiterin.“ Es sei gut möglich, dass die elektrische Reizleitung im Herzmuskel komplett durcheinander gekommen ist.
Hätte sie gerettet werden können? „Wenn man das frühzeitig bemerkt hätte, hätte man eventuell eine mechanische Reanimation durchführen können. Dadurch, dass Dyrmishi aber während des Fluges noch keinerlei Anzeichen gezeigt hat, kam so jede Hilfe zu spät.“ Und genau das sei das Problem. „Das passiert tatsächlich immer wieder – auch bei jüngeren Leuten – und kann nie wirklich verhindert werden, da die Anzeichen meist fehlen“, erklärt Dr. Specht.
Trotzdem müsse man nicht in Panik verfallen und alles abchecken lassen. „Da hilft auch keine Vorsorgeuntersuchung. Das ist leider einfach schicksalhaft.“
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