Sie will ihn weiter aufwachsen sehen!

„Auch wenn deine Haare weg sind, du bist die schönste Mami der Welt“ – Mutter kämpft für Sohn gegen aggressiven Krebs

Der 5-Jährige liebt seine Mutter bedingungslos und hofft, dass sie bald wieder gesund wird.
Ob mit oder ohne Haare - der 5-Jährige liebt seine Mutter bedingungslos und hofft, dass sie bald wieder gesund wird.
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von Monika Krause

Stefanie Preißler kämpft gegen bösartigen Brustkrebs und für ihren kleinen Sohn. Die 36-Jährige bekam die schreckliche Diagnose im März und musste sich seitdem etlichen Untersuchungen und Chemotherapien unterziehen. Letztere kosteten sie ihre geliebten Haare. Doch all die Strapazen nimmt die junge Mutter aus Bayern in Kauf – und will stark sein für ihren 5-jährigen Sohn.

Chemotherapie geht ihr an die Substanz

Ihre Stimme ist heiser. Als ich mit Stefanie Preißler telefoniere, kann ich nur erahnen, wie sehr ihr die vergangenen Sitzungen der Chemotherapie zu schaffen machen. Vier von sechs Sitzungen hat die alleinerziehende Mutter bereits hinter sich, die notwendigen Medikamente verursachen starke Nebenwirkungen. „Ich hätte es mir nicht so hart vorgestellt“, so Preißler. Eine solche Behandlung wünsche sie ihrem größten Feind nicht.

Zum Glück bekommt die 36-Jährige Unterstützung von Freunden und Familie. Eine Haushaltshilfe unterstützt sie bei den anfallenden Arbeiten, die sie allein gar nicht stemmen könnte.

Freundin initiiert Spendenaufruf

Vier von sechs Sitzungen der Chemotherapie hat Stefanie bereits überstanden.
Vier von sechs Sitzungen der Chemotherapie hat Stefanie bereits überstanden.
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Diese herzzerreißende Geschichte lässt vermutlich niemanden kalt – auch nicht Sarah Grosse, eine Freundin von Stefanie. Für sie stand schnell fest: Sie will ihrer an Krebs erkrankten Freundin helfen und ihr etwas zurückgeben. „Für mich ist Steffi ein sehr liebevoller, humorvoller und fürsorglicher Mensch. Sie hat stets ein offenes Ohr für jeden und hilft jederzeit gerne“, so Grosse.

Jetzt braucht aber die junge Mutter Hilfe. Daher starten ihre Freunde Ende Juli einen Spendenaufruf auf GoFundMe, 4.285€ vom Spendenziel 5.000€ sind bisher zusammengekommen.

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Stefanie Preißler ist sehr ergriffen von der Hilfsbereitschaft. „Ich könnte immer wieder weinen“, sagt sie im Gespräch mit RTL.

Mit dem Geld soll ein Teil der Therapiekosten gedeckt werden. Größtenteils ist es aber für den 5-jährigen Sohn gedacht. Ein finanzielles Polster „für den allerschlimmsten Fall“, der eintreten könnte. Daran möchte die junge Mutter aber nicht denken. Sie glaubt daran, den Krebs zu besiegen, auch dank des Rückhalts ihres Sohnes. Auch wenn er gerade mal fünf Jahre alt ist, so versteht er schon recht gut, was da passiert, erzählt die Mutter. Er nehme viel Rücksicht auf sie und sei sehr lieb zu ihr.

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Wie gut der Junge im zarten Alter von fünf Jahren eine solch schwierige Situation meistert, ist mehr als beeindruckend.

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Nicht die erste Hiobsbotschaft

Es ist nicht der erste Spendenaufruf für Krebs-Kranke, mit dem die junge Mutter konfrontiert wird. 2019 verliert sie ihren Vater. Ende 2020 stirbt ihre Mutter an Lungenkrebs. In dieser Zeit ruft sie in den sozialen Netzwerken immer wieder zu Spenden für Betroffene auf. Sie setzt sich auch für einen Verein ein, der krebskranken Kindern Wünsche erfüllt. Dass sie nur wenige Jahre später selbst der Grund für einen Spendenaufruf wird, hätte sie damals wohl nie für möglich gehalten.

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Doch im März dieses Jahres ertastet sie eines Morgens plötzlich einen Knoten in der Brust. „Dann hab ich gedacht: Um Gottes Willen. Dann hab ich gleich einen Frauenarzt-Termin ausgemacht.“

Gesagt, getan. Ihre Frauenärztin war nach einer ersten Untersuchung zwar noch optimistisch, verwies sie aber trotzdem weiter zu Experten. Bei einer Mammographie stellte sich schließlich heraus: Es ist ein bösartiger Tumor.

Stefanie Preißler hält an ihren Zielen fest

Ein Foto aus unbeschwerten Zeiten - Stefanie und ihr 5-jähriger Sohn.
Ein Foto aus unbeschwerten Zeiten - Stefanie und ihr 5-jähriger Sohn.
Quelle: privat, Quelle: privat, Quelle: privat

Arbeiten kann die junge Mutter aufgrund ihres Gesundheitszustands nicht. Die gelernte Altenpflegerin musste ihren damaligen Job aufgrund der psychischen Belastung an den Nagel hängen. Deswegen wollte sie zur Kauffrau für Büromanagement umschulen, der Antrag wurde sogar schon genehmigt. Doch dann kam im März die Diagnose und brachte alle Pläne durcheinander.

Die Umschulung möchte sie aber weiterhin machen. Wenn es ihr Gesundheitszustand zulässt, möchte sie nächstes Jahr damit anfangen. Außerdem wird ihr Sohn dann sechs Jahre alt.

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„Ich möchte ihn in die Schule bringen. Vielleicht können wir vorher noch wohin fliegen. Das wünscht er sich“, erzählt die 36-Jährige.

Sein allergrößter Wunsch ist aber ein anderer, wie Preißler unter Tränen schildert: „Er hat zu mir gesagt: ‘Mami, auch wenn deine Haare weg sind, du bist die schönste Mami der Welt und ich hoffe, dass du wieder gesund wirst’.“

Das wünschen auch wir von RTL von ganzem Herzen.