Tonnenweise Fäkalien am Himalaya: „Das ist nicht akzeptabel und untergräbt unser Image“

Mount-Everest-Kletterer müssen ihren Kot zurück ins Lager bringen

THEMENBILD - Toilette vor der Ama Dablam. Wanderung im Sagarmatha National Park in Nepal, in dem sich auch sein Namensgeber, der Mount Everest, befinden. In Nepali heißt der Everest Sagarmatha, was übersetzt "Stirn des Himmels" bedeutet. Die Wanderung führte von Lukla über Namche Bazar und Gokyo bis ins Everest Base Camp und zum Gipfel des 6189m hohen Island Peak. Aufgenommen am 21.05.2018 in Nepal // Trekkingtour in the Sagarmatha National Park. Nepal on 2018/05/21. EXPA Pictures © 2018, PhotoCredit: EXPA/ Michael Gruber || Mindestpreis 20 Euro
Toilettenhäuschen vor Himalaya-Kulisse (Symbolfoto)
picture alliance / Michael Gruber / EXPA / picturedesk.com, Michael Gruber

Neue Regel, damit es am Dach der Welt nicht zum Himmel stinkt!
Bergsteiger, die auf den Mount Everest klettern, müssen künftig ihren Kot zurück ins Basislager bringen. Grund: „Unsere Berge beginnen zu stinken“, erklärt Mingma Sherpa dem britischen Sender BBC. Er ist Sprecher der Gemeinde Pasang Lhamu, die am stärksten von den Hinterlassenschaften der Kletterer betroffen ist.
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Viele Stellen am Mount Everest sehen aus wie eine „offene Toilette“

Es gebe immer öfter Beschwerden über menschlichen Kot, der sichtbar auf Felsen und Steinen liege und andere Menschen krankmache, sagt er. „Das ist nicht akzeptabel und untergräbt unser Image“, stellt er klar. Anders als unter weniger extremen Bedingungen werden die Exkremente in großer Kälte aufgrund der Temperaturen nicht abgebaut.

Deswegen sollen Bergsteiger, die auf den Mount Everest und den Mount Lhotse wollen, in Zukunft im Basislager Kotbeutel kaufen. Die werden bei Rückkehr ins Lager zurückgegeben und kontrolliert, so der BBC-Bericht. Bisher erleichtern sich die meisten Bergsteiger entweder in ein Loch im Schnee oder einfach im Gelände, wenn sie kein Loch graben können.

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Chemikalien und Pulver machen Kot im Beutel fest und geruchlos

Das soll sich ändern. Insgesamt sind Müll und die biologischen Hinterlassenschaften weiter ein großes Problem im Himalaya. Experten schätzen, dass oberhalb des Basislagers etwa drei Tonnen menschlichen Kots unter freiem Himmel liegen. Einige Regionen sähen aus wie eine „offene Toilette“, zitiert der Sender den bekannten Bergführer Stephan Keck aus Österreich. Es gebe kaum Eis und Schnee, „daher sieht man überall menschlichen Stuhlgang“, so Keck.

Für die im März beginnende Klettersaison am höchsten Gipfel der Welt haben die Organisatoren für die erwarteten 400 Bergsteiger aus aller Welt 8.000 Kotbeutel bestellt. Sie enthalten Chemikalien und Pulver, das die Ausscheidungen verfestige und geruchlos mache, so der Bericht. (uvo)

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