Leiche des Schneiders wurde zerstückelt und vergraben

Kazim Tatar (†56) in Moers ermordet: Jetzt auch Ex-Frau und Schwester festgenommen

Im September kehrte Kazim T. von einem Türkei Urlaub nicht zurück nach Hause.
Im September kehrte Kazim Tatar aus einem Türkei-Urlaub zurück - und verschwand.
Polizei NRW

Hinter der Erschießung des Schneiders Kazim Tatar (56) in Moers zeichnet sich ein Mordkomplott seiner Familie ab. Die Mordkommission nahm nach dem Sohn des Opfers am Donnerstag auch die Ex-Frau (50) und deren Schwester (41) wegen Mordes fest, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Duisburg mitteilten. Die beiden Frauen sollen nun einem Haftrichter vorgeführt werden.

Schneider aus Moers in seiner Wohnung erschossen

Der Sohn und ein Bekannter des Schneiders waren bereits im vergangenen November in Untersuchungshaft geschickt worden. Der 56-Jährige war am 12. September 2022 aus einem Türkei-Urlaub nach Moers zurückgekehrt und kurze Zeit später in seiner Wohnung erschossen worden. Die Tötung sei Teil eines "komplexen Tatgeschehens" gewesen, teilten die Ermittler am Donnerstag mit.

Nachdem nun drei Familienangehörige festgenommen worden seien, liege die Vermutung nahe, dass hinter der Tat "ein innerfamiliärer Konflikt" stecke, sagte Staatsanwältin Alexandra Wiese in Moers. Dennoch äußere man sich zum Tatmotiv aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit noch nicht, weil es sich um Täterwissen handele.

Kazim Tatar aus Moers getötet: Ermittler durchsuchen Wohnungen

 04.11.2022 , DU Duisburg , MO Moers , Polizei sucht nach dem seit dem 12.09.2022 vermissten Kazim Tatar 56 , wohnhaft Homberger Straße 335 in Moers , und geht davon aus, dass der Mann getötet wurde. Spurensicherung an der Wohnadresse und Suche mit Leichenspürhunden in einem nahegelegen Waldstück. Leichenspürhund Malu bei der Arbeit im nahegelegenen Waldstück mit seinem Hundeführer Hauptkommissar Frank Dierks. *** 04 11 2022 , DU Duisburg , MO Moers , police are looking for the missing since 12 09 2022 Kazim Tatar 56 , resident Homberger Straße 335 in Moers , and assumes that the man was killed forensics at the residential address and search with cadaver dogs in a nearby woodland cadaver dog Malu at work in the nearby woodland with his ha
Ein Leichenspürhund sucht in einem Waldstück in Moers nach dem Vermissten.
www.imago-images.de, IMAGO/Reichwein, IMAGO/Christoph Reichwein (crei)

Die zerstückelte Leiche von Kazim Tatar war in einem Waldstück in Moers vergraben und im November entdeckt worden. Verschiedene Hinweise hatten das Waldstück ins Visier der Ermittler gerückt. Schließlich schlugen Leichenspürhunde bei einer Suchaktion an.

Es bestehe der Verdacht, dass noch weitere Personen daran beteiligt gewesen seien, die Tat vorzubereiten und die Leiche zu beseitigen, hieß es am Donnerstag. Deswegen seien Wohnungen in Wuppertal und Dorsten durchsucht worden. Weitere Festnahmen gab es aber nicht. Bei einem Teil der Maßnahmen kamen Spezialeinheiten und Diensthunde zum Einsatz. Bei der Bergung der Leiche hatte sich herausgestellt, dass diese in sechs Stücke geteilt worden war. Die Ermittler vermuten, dass dies geschah, um sie unauffällig aus der Wohnung des Schneiders zu schaffen.

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Angehörige konnten Kazim Tatar nach Türkei-Urlaub nicht erreichen

 04.11.2022 , DU Duisburg , MO Moers , Polizei sucht nach dem seit dem 12.09.2022 vermissten Kazim Tatar 56 , wohnhaft Homberger Straße 335 in Moers , und geht davon aus, dass der Mann getötet wurde. Spurensicherung an der Wohnadresse und Suche mit Leichenspürhunden in einem nahegelegen Waldstück. *** 04 11 2022 , DU Duisburg , MO Moers , police are looking for the missing since 12 09 2022 Kazim Tatar 56 , resident Homberger Straße 335 in Moers , and assumes that the man was killed forensics at the home address and search with cadaver dogs in a nearby wooded area
Beamte der Spurensicherung untersuchen am 4. November die Wohnung von Kazim Tatar.
www.imago-images.de, IMAGO/Reichwein, IMAGO/Christoph Reichwein (crei)

Am 12. September 2022 war Kazim Tatar aus seinem Urlaub in der Türkei nach Deutschland zurückgekehrt. Freunde und Familienangehörige konnten ihn aber dennoch nicht erreichen. Zunächst gingen die Behörden von einem Vermisstenfall aus. Die Polizei suchte den Mann mit Fahndungsfotos und Zeugenaufrufen – ohne Erfolg. Als mögliche Aufenthaltsorte wurden auch Düsseldorf oder die Schweiz genannt. Anfang Oktober brannte dann seine Wohnung in Moers. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie angezündet wurde, um Spuren des Verbrechens am Tatort zu verwischen. Aber trotz des Brandes konnten vor Ort noch Blutspuren gesichert werden. Auch Leichenspürhunde schlugen dort an.

Der 56-jährige geschiedene Vater zweier Kinder hatte in Moers seine Schneiderei im selben Haus, in dem sich auch seine Wohnung befand. Nach seinem Verschwinden hing ein Schild in seinem Laden, demzufolge er in der Schweiz sei. Die Polizei geht davon aus, dass das Schild nicht vom 56-Jährigen dort aufgehängt wurde. (dpa/bst)