Bodenpersonal und Flugbegleiter verhandeln

Mögliches Flugchaos vor Ostern? Warum bei der Lufthansa wieder die Streik-Gefahr steigt

ARCHIV - 06.05.2020, Hessen, Frankfurt/Main: Passagiermaschinen der Lufthansa stehen auf dem Rollfeld des Flughafens Frankfurt. Das Gericht der EU entscheidet am Mittwoch, ob die EU-Kommission das milliardenschwere Hilfspaket der Bundesregierung für die Lufthansa in der Corona-Pandemie genehmigen durfte. (zu dpa «EU-Gericht entscheidet über Genehmigung von Lufthansa-Staatshilfen») Foto: Boris Roessler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Lufthansa verhandelt mit Bodenpersonal.
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Die kommenden Wochen könnten für Passagiere von Lufthansa-Gesellschaften unruhig werden.
Grund dafür: Bei Verdi und Lufthansa starten die Tarifverhandlungen mit dem Bodenpersonal. Und die Forderungen sind kräftig. Worauf Passagiere in den nächsten Wochen achten sollten.
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Gewerkschaft Verdi jederzeit für Warnstreiks bei Lufthansa bereit

Das neue Jahr 2024 bei Lufthansa beginnt mit Streiks, so wie es im alten Jahr aufgehört hat. Erst haben die Piloten der Lufthansa-Tochter Discover gestreikt, dann die Piloten von Brussels Airlines, die Fluggesellschaft gehört ebenfalls zu Lufthansa. Und nun sind die Verhandlungen mit dem Bodenpersonal in Deutschland an der Reihe.

Rund 25.000 Beschäftigte zählt die Lufthansa allein beim Bodenpersonal. Konkret fordert die Gewerkschaft Verdi 12,5 Prozent mehr Geld, das Ende von Mehrarbeit im Osten sowie höhere Schichtzulagen und Inflationsausgleichsprämien.

Solange diese Forderungen nicht erfüllt werden, sind die Konzern-Mitarbeiter jederzeit für Warnstreiks bereit. Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky erwartet deshalb bereits in der ersten Runde ein Angebot des Arbeitgebers.

Und das könnte Folgen für die Passagiere haben: Denn ohne Techniker oder Check-in-Personal kann ein Flieger ebenso wenig abheben wie ohne Piloten oder Flugbegleiter. Das Bodenpersonal ist eine der größten Beschäftigtengruppen in der Lufthansa-Gruppe.

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Konzernstrukturen und Tarifkonflikte sorgen für Spannungen bei Lufthansa

Das Hauptproblem bei Lufthansa sind die immer komplexeren Konzernstrukturen. Vor allem gibt es viele Teilgesellschaften wie Eurowings, Discover oder City Airlines.

Nach einem ersten Warnstreik im Dezember 2023 hat die Gewerkschaft bereits zu einer Abstimmung über unbefristete Streiks aufgerufen. Im Falle eines längeren Streiks würden viele Flüge ausfallen.

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Doch nicht nur das Bodenpersonal steht in Verhandlungen. Auch die Friedenspflicht für die Lufthansa-Flugbegleiter ist ausgelaufen, die Verhandlungen mit ihrer Gewerkschaft Ufo laufen ebenfalls, allerdings noch ruhig.

Ärger gibt es jedoch über die Versetzung von etwa 1.000 Kabinenbesatzungsmitgliedern der Tochtergesellschaft Cityline zur neuen Tochtergesellschaft City Airlines.

Verdi erwartet für das Bodenpersonal am 23. Januar ein konkretes Angebot von Lufthansa. Spätestens Mitte März will die Gewerkschaft laut Verhandlungsführer Reschinsky dann einen Abschluss sehen, sonst seien Urabstimmung und Streiks unausweichlich – und das vor den Osterferien.