Daniel Günther (CDU) über steigende Flüchtlingszahlen

"Es sind zu viele Menschen, um sie in unserem Land zu integrieren"

von Antonia Giese und Kirsten von Keitz

Die Flüchtlingszahlen bringen Schleswig-Holstein und Deutschland an ihre Grenzen.
Das sagt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) im großen RTL Nord-Interview am Mittwoch in Eckernförde. Außerdem spricht er mit Kirsten von Keitz, Chefin vom Dienst im Studio Kiel, über den Israel-Konflikt, einen möglichen Nationalpark Ostsee und seine Gesangseinlage zum frauenfeindlichen Partysong Layla auf der Kieler Woche. Das ganze Interview sehen Sie im Video.

Daniel Günther: "Die können wir nicht alle in unserem Land aufnehmen"

Rund 100 Geflüchtete kommen täglich nach Schleswig-Holstein. Ein dramatischer Anstieg, viele Kommunen sind überfordert. „Wir haben zu viel Zuzug nach Deutschland“, findet Daniel Günther. Daher müsse man in der Lage sein, Maßnahmen zu treffen, um die Anzahl der Menschen einzugrenzen.

„Ich habe deswegen auch einen Unterschied gemacht zwischen Menschen, die aus Kriegen zu uns kommen. Da sind wir dazu verpflichtet. Und das ist auch richtig, dass wir sie in Deutschland aufnehmen. Aber wir können eben nicht alle Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nach Deutschland kommen - die alle verständlich sind – die können wir nicht alle in unserem Land aufnehmen“, so der Ministerpräsident.

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Der Ministerpräsident grölt Layla: Volksnah oder zu wild?

Bundesweit machte Daniel Günther Schlagzeilen als er den frauenfeindlichen Song „Layla“ auf der Kieler Woche lautstark mitsang. Im Interview mit RTL Nord gibt der CDU-Politiker offen zu: „Ja, es ist so, dass ich gerne feiere und ich lasse mir das auch nicht nehmen, obwohl ich Ministerpräsident bin.“ Was über seine Party-Auftritte berichtet wird, interessiere ihn nicht. Und wie kommt es, dass er bei dem Lied so textsicher ist? „Ich finde, das ist jetzt auch keine Leistung, weil der ja nicht so kompliziert ist. Und jeder, der es zweimal gehört hat, kennt den Text auswendig.“

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69 Prozent der Schleswig-Holsteiner sind mit ihrem Ministerpräsidenten zufrieden

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Kirsten von Keitz, Chefin vom Dienst vom RTL Nord-Studio Kiel.
Ministerpräsident Daniel Günther wohnt in Eckernförde, hier hat er auch seinen eigenen Strandkorb. 2023 hat er es zeitlich nicht einmal geschafft, ihn zu nutzen.
RTL Nord

Daniel Günther scheint mit seinem Politikstil gut bei den Menschen im Norden anzukommen. „Wir haben, finde ich, Menschen in Schleswig-Holstein, die sehr pragmatisch sind, die unaufgeregt sind, die ja auch in Krisen gezeigt haben, [...] dass man eben mit der Mentalität und Einstellung einfach viel schaffen kann“, so der Ministerpräsident. Darauf ausruhen will sich der 50-Jährige aber offenbar nicht: In seinem eigenen Strandkorb am Eckernförder Strand saß er nach eigener Aussage in diesem Jahr jedenfalls noch kein einziges Mal.

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