Brutaler Raub in Bremerhaven
„Ich bekam schlecht Luft und hatte Angst um mein Leben“ - Mann (52) überfällt ältere Damen

Mit dem Gesicht nach unten fesselt er seine Opfer auf dem Bett!
Am Landgericht Bremen beginnt der Prozess gegen einen 52-Jährigen, der zwei Frauen (68, 76) in deren Wohnungen brutal überfallen haben soll. Zum Prozessauftakt am Landgericht Bremen lassen sich beide von ihren Anwälten vertreten – zu groß ist ihre Angst vor dem Angeklagten.
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Bremerhaven: Täter klingelte und drängte sich dann ins Haus seiner Opfer
Ohne eine sichtbare Gefühlsregung betritt Nebosja M. am Freitag (05. Januar) den Gerichtssaal. Seine Taten wiegen schwer: Insgesamt soll der 52-Jährige über 25.000 Euro sowie Schmuck und Wertgegenstände erbeutet haben. Die Staatsanwaltschaft des Landgericht Bremens wirf ihm schwere Raub in zwei Fällen vor. Im Februar und Juli vergangenen Jahres soll er zwei ältere Damen in ihren Häusern in Bremerhaven überfallen haben. „Konkret soll er dabei jeweils an der Tür geklingelt und dann die Opfer sofort in das Haus gedrängt und dort mehrfach geschubst, auch zu Boden gebracht und schließlich gefesselt haben, wobei er dann eines der Opfer auch noch geschlagen haben soll.“, sagt Jan Stegemann vom Landgericht Bremen.
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Seine mutmaßlichen Opfer: Zwei Seniorinnen. Beide werden von dem Raub überrumpelt, haben dem kräftigen Mann nichts entgegenzusetzen. Eine der beiden Frauen tritt im Prozess als Nebenklägerin auf. Ihre Anwältin Evelyn Lenz-Jakubczyk schildert im Gespräch mit RTL, wie die 68-Jährige die Tat erlebt hat: „Sie hatte Todesangst. Sie ist Diabetikerin, sie hatte zu dem Zeitpunkt noch nichts gegessen, sie hatte auch ihre Medikation noch nicht eingenommen und hatte in der Tat Angst, zu sterben, weil sie auch schlecht Luft bekommen hatte.“
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Opfer blutet und ist brutal an Armen und Beinen gefesselt
Die ältere Dame hatte Glück im Unglück: Als der Täter bei ihr klingelt, führt sie gerade ein Telefongespräch mit einem Makler - und legt nicht auf. „Dann hat er sie ja schon sofort angegriffen und dann hat sie sofort geschrien.", sagt Anwältin Lenz-Jakubczyk. Der Makler setzt einen Notruf ab, die Polizei ist schnell vor Ort und kann den mutmaßlichen Täter festnehmen. Das 68-jährige Opfer findet die Polizei auf dem Bauch auf dem Bett im Schlafzimmer vor. Laut Polizei war die Frau mit dem Kabel der Nachttischlampe an Händen und Füßen gefesselt und Paketband mehrfach stramm um ihren Kopf gewickelt. Das Opfer habe stark aus der Nase geblutet und angestrengt geatmet.
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Fragen zu den Hintergründen beantwortet der 52-Jährige nicht. Ob er sich seine Opfer gezielt ausgesucht hat, ist ebenfalls nicht bekannt. „Grundsätzlich sieht das Gesetz auf einen besonders schweren Raub eine Freiheitsstrafe zwischen fünf und 15 Jahren vor.", sagt Stegemann. Ein Urteil soll am 14. Februar fallen.