"Entwürdigende Show" bei Eishockey-Spiel in den USA

Lehrer kämpfen auf Knien um 1-Dollar-Scheine - für ihre Schüler

Irritierende Szenen bei einem Eishockey-Spiel im US-Staat South Dakota: Auf einer auf dem Eis ausgelegten brauen Decke kämpfen zehn Lehrer vor jubelnden Zuschauern auf Knien um 1-Dollar-Scheine, um etwas Geld für ihre Unterrichtsmaterialien zu sammeln. Dass es um das us-amerikanische Schulsystem nicht so gut steht, ist weithin bekannt. Aber dass es so schlimm ist, hat viele Menschen mitgenommen. Sehen Sie selbst im Video.

„Das fühlt sich einfach erniedrigend an“

„Das fühlt sich einfach erniedrigend an“, schreibt Randi Weingarten, die Präsidentin des Amerikanischen Lehrerverbands, am Montag auf Twitter. „Lehrer sollten nicht um Dollar-Scheine für Unterrichtsmaterial so kämpfen müssen. Zweifellos haben sie es wohl freiwillig gemacht, aber von außen fühlt es sich schrecklich an“, schreibt sie weiter. Weingartens Post ging innerhalb von wenigen Stunden viral.

Die Szene, über die das ganze Land jetzt spricht, ereignete am Samstagabend bei einem Eishockey-Spiel der us-amerikanischen Jugend-Liga USHL. Während der Pause wurden beim sogenannten „Dash for Cash“ (Wettlauf ums Geld) 5.000 US-Dollar in Ein-Dollar-Scheinen auf eine braune Decke inmitten der Eishockey-Arena ausgelegt. Zehn Lehrer aus nahe gelegenen Schulen traten mit blauen T-Shirts und Helmen ausgestattet gegeneinander an. Sie hatten fünf Minuten Zeit, so viele Geldscheine wie sie tragen konnten, zu ergattern.

Lehrer wollen mit dem Geld neue Stühle kaufen

Wie „The Guardian“ schreibt, wurde das Geld vom örtlichen Unternehmen „CU Mortgage Direct“ gespendet. „Nach allem, was in den letzten Jahren mit Lehrern passiert ist, dachten wir, es wäre eine großartige Gruppenarbeit für sie“, sagte ein Sprecher der Firma der Lokalzeitung „Argus Leader“. Die Pädagogen wollen das Geld zum Beispiel für neue Stühle oder Digitalkameras nutzen, sagte er weiter.

Die teilnehmende Lehrerin einer fünften Klasse wird mit den Worten zitiert: „Ich finde es wirklich cool, wenn die Gemeinde eine Gelegenheit schafft, für die Lehrer sonst aus eigener Tasche zahlen müssen.“ Sie tue es für die Schüler.

Laut „Argus Leader“ hatten die Lehrer zuvor Tickets für das Spiel verkauft und für jede verkaufe Karte fünf Dollar kassiert. Die Lehrer mit den meisten Verkäufen durften dann in der Arena gegeneinander antreten. (mor)