Ist Moskau bereit, bis zum Äußersten zu gehen?

Kremlsprecher: "Niemand in Russland denkt an den Einsatz von Atomwaffen"

In this video grab provided by RU-RTR Russian television via AP television on Thursday, March 1, 2018, Russia's new Sarmat intercontinental missile is shown at an undisclosed location in Russia. President Vladimir Putin declared Thursday that Russia has developed a range of new nuclear weapons, claiming they can't be intercepted by enemy. (RU-RTR Russian Television via AP)
Von einem solchen Militärfahrzeug kann eine Rakete mit Atomsprengkopf abgeschossen werden.
deutsche presse agentur

Könnte Russland in der Ukraine wirklich bis zum Äußersten gehen und seine Nuklearwaffen einsetzen? Kremlsprecher Dmitri Peskow wies solche Spekulationen entschieden zurück. „Niemand in Russland denkt an den Einsatz oder auch nur an die Idee eines Einsatzes von Atomwaffen“, sagte Peskow im Gespräch mit der amerikanischen Fernsehkette PBS am Montag.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker

Alexei Nikolsky
Dmitri Peskow ist langjähriger Sprecher des russischen Präsidenten Putin. Foto: Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
deutsche presse agentur

Atomwaffeneinsatz nur bei „Bedrohung der Existenz Russlands“

Präsident Wladimir Putin hatte zu Beginn des Krieges in der Ukraine seine Atomstreitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Das schürte die Sorge vor einem möglichen Atomschlag Russlands.

Lese-Tipp: Wie realistisch ist Putins Spiel mit den Atomwaffen? Experte klärt auf

Der Kremlsprecher bestritt aber, dass es konkrete Pläne gibt, die Nuklearwaffen einzusetzen. Moskau gehe davon aus, dass alle Aufgaben der „speziellen Militäroperation“, wie Russland die Invasion in die Ukraine nennt, erfüllt werden. Doch wie auch immer diese Aktion ausgehe, werde dies kein Grund für den Einsatz nuklearer Waffen sein, sagte Peskow. Er bekräftigte, dass Russland sein Atomwaffenarsenal nur bei einer „Bedrohung der Existenz Russlands“ einsetzen werde. Die staatliche Existenz Russlands und die Ereignisse in der Ukraine hätten „nichts miteinander zu tun“.

Könnte Putin Atomwaffen gegen andere Länder einsetzen?

Auch warnte Putin, dass Länder, die sich in den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine einmischten, mit Konsequenzen rechnen müssten, „wie sie sie noch nie erlebt haben“. Peskow sagte nun dazu: „Ich denke, das jeder versteht, was er damit meinte.“ Auf die direkte Nachfrage des PBS-Journalisten, ob damit ein Atomwaffen-Einsatz gemeint gewesen sei, sagte der Kremlsprecher: „Nein, ich denke nicht.“ (dpa, jgr)

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Unsere Reporter vor Ort, Interviews und Analysen - in unserer Videoplaylist

Playlist 50 Videos

So können Sie den Menschen in der Ukraine helfen

Helfen Sie Familien in der Ukraine! Der RTL-Spendenmarathon garantiert: Jeder Cent kommt an. Alle Infos und Spendenmöglichkeiten hier!