Landesregierung zieht Konsequenzen aus Flutkatastrophe

NRW will Hochwasser-Frühwarnsystem installieren

Boris Roessler
Die nach massiven Regenfällen angestiegene Ahr hat viele Dörfer überflutet. Foto: Boris Roessler/dpa/Archiv
deutsche presse agentur

Mehr als präsent sind noch immer die dramatischen Bilder der Flutkatastrophe im Sommer. Nun zieht die NRW-Landesregierung Konsequenzen und will mit Technologie künftig ähnliche Katastrophen verhindern.

Zehn-Punkte-Plan für Hochwasservorhersage

Starkregen-Ereignisse frühzeitiger erkennen: Das ist das Ziel eines Zehn-Punkte-Arbeitsplans, den NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) vorgelegt hat. Dem Plan zufolge sollen noch in diesem Frühjahr zwölf Hochwasservorhersage-Systeme eingeführt werden. Ziel sei es aber für so viele Gewässer wie möglich - vor allem auch für kleinere – ein Frühwarnsystem zu schaffen, so Heinen-Esser.

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Die Landesregierung zieht damit die Lehren aus der Jahrhundertflut im vergangenen Jahr. Teil des Arbeitsplans ist es außerdem, Hochwassergefahrenkarten zu überarbeiten. Diese weisen Gebiete aus, die bei Starkregen besonders gefährdet sind und somit nur spärlich, wenn nicht sogar gar nicht bebaut werden dürfen.

In NRW gelten 438 Gewässer mit fast 5.900 Kilometern Gesamtlänge als Risikogewässer. Insgesamt gibt es in NRW Fließgewässer von mehr als 14.000 Kilometern Gesamtlänge.

Im Video: Sechs Monate nach dem Hochwasser im Ahrtal

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Meldewege sollen vereinfacht werden

Heinen-Esser kündigte außerdem an, dass künftig die Meldewege der Behörden für Informationen zu Hochwasser vereinfacht werden sollen. Berichte von Meteorologen und Hydrologen sollen einfacher verständlich gemacht werden und die Meldewege bis ins kleinste Detail geregelt werden.

Bei Unwettern mit ungewöhnlich starken Regenfällen Mitte Juli 2021 waren allein in NRW 49 Menschen gestorben. Nach ersten Schätzungen entstanden Schäden in Höhe von etwa 13 Milliarden Euro. Ein vom Landtag eingesetzter Untersuchungsausschuss prüft derzeit mögliche Versäumnisse, Unterlassungen und Fehleinschätzungen der Landesregierung. Dabei geht es auch um die Frage, ob die Menschen früher hätten gewarnt werden können (dpa/sst)

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