Deutschlands größte MoscheeMuezzin ruft ab 14. Oktober in Köln

Der Muezzin ruft bald in Köln: Die Türkisch-Islamische Union Ditib kann am Freitag (14. Oktober) erstmals den Muezzin über Lautsprecher zum Gebet rufen lassen.
Eine Sprecherin der Stadt Köln sagte, dass am Donnerstag ein entsprechender öffentlich-rechtlicher Vertrag zwischen der Stadt und der Ditib unterzeichnet werde. Die Ditib habe bereits unterschrieben, am Donnerstag werde noch die Unterschrift von Seiten der Stadt erfolgen. Dann sei der Weg für den Muezzinruf prinzipiell frei. Alles Weitere liege bei der Ditib.

VIDEO: In Köln darf der Muezzin künftig zum Gebet rufen

Köln: Muezzinruf zwischen 12 und 15 Uhr

Der Muezzin dürfte dann einmalig zwischen 12.00 und 15.00 Uhr für eine maximale Dauer von fünf Minuten zum Freitagsgebet rufen. Da es sich um ein Pilotprojekt handele, sei der Vertrag auf zwei Jahre befristet, sagte die Sprecherin. Die Ditib müsse außerdem mit einem Flyer die Anwohner informieren und eine Ansprechperson benennen.

Hintergrund: Die DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) gilt als verlängerter Arm des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Henriette Reker beim Tag der offenen Moschee in der DITIB Zentralmoschee in Ehrenfeld. Köln, 03.10.2021
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei einem Besuch in der Ehrenfelder Großmoschee.
Foto: Geisler-Fotopress/Hardt
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Stadt Köln beruft sich auf Grundgesetz

Kölns Bürgermeisterin Henriette Reker hatte vor einem Jahr erklärt, dass Moscheegemeinden auf Antrag und unter Auflagen künftig ihre Gläubigen zum Gebet rufen dürften. Die Stadt verweist dabei auf die im Grundgesetz verbriefte Freiheit der Religionsausübung. Während in christlichen Kirchen die Glocken läuteten, um die Gläubigen zum Gottesdienst zu rufen, seien es in den Moscheen muslimischer Glaubensgemeinschaften die Rufe des Muezzins, die diesen Zweck erfüllten. (kra/eku mit dpa)

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