300.000 Euro Kopfgeld angeblich ausgesetzt
Todesdrohungen gegen polnische Maddie McCann - Hellseherin versteckt Julia W. in den USA
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Das polnische Model Julia W. fürchtet um ihr Leben. Der Auslöser: Ihre Behauptung in den sozialen Netzwerken, sie sei das vermisste Mädchen Maddie McCann, das 2007 in Portugal verschwunden ist. Eine Hellseherin versteckt Julia W. nun.
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"Julia weint seit Stunden und es ist sehr schwer, sie zu beruhigen."
Mit ihrer fragwürdigen Aussage, das vermisste Mädchen zu sein, kommt Julia W. aus Polen bei TikTok und Instagram zu großer medialer Aufmerksamkeit. Mittlerweile erreichen das Model aber auch Todesdrohungen und sogar ein Kopfgeld von 300.000 Euro soll auf sie ausgesetzt worden sein, berichtet der „Daily Star“.
Eine der wenigen, die Julia W. glaubt, ist Dr. Fia Johansson, in den sozialen Netzwerken als „Persisches Medium“ bekannt. Die Hellseherin vertritt Julia W. mittlerweile sogar, erzählt auf ihrem Instagram-Kanal von den Todesdrohungen gegen die 21-Jährige.
„In diesem Moment ist sie sicher.“ Aber: „Julia fühlt sich unwohl, sie ist traurig und enttäuscht, sie weint seit Stunden und es ist sehr schwer, sie zu beruhigen.“ Einige ihrer Accounts in den sozialen Medien habe Julia wegen der Drohungen gelöscht – obwohl sich die Drohungen teilweise offenbar als Streich herausgestellt hatten.
Die Frauen zeigen sich in mehreren Videos auf der Seite der Hellseherin gemeinsam. Johansson gibt an, Julia W. in den USA vor ihren Hatern in Sicherheit gebracht zu haben. „Ich bin aufgeregt und habe fast Tränen in den Augen“, so das Mädchen im Video, das sie offenbar an einem Flughafen zeigt. Zuvor war Fia Johansson laut einem Bericht des „Daily Star“ nach Polen zu Julia gereist.
Ein DNA-Test könnte Klarheit bringen
Aber was ist dran an den Behauptungen der 21-jährigen Julia, die seit 2007 vermisste Britin Maddie McCann zu sein? Ein DNA-Test könnte Klarheit bringen, aber laut Johansson lehnt Julias Familie diesen ab. Und auch die britische Polizei habe einen solchen Test Medienberichten zufolge bereits verweigert – es gebe zu viele Ungereimtheiten. Verifizieren lassen sich Julias Behauptungen bislang nicht. Auch, wenn diese online angebliche Ähnlichkeiten zu dem vermissten Mädchen beteuert.
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RTL-Verifizierungsteam hat Zweifel
Die 21-jährige Julia hat am 14. Februar zum ersten Mal Fotos von sich und Maddie gepostet, im Netz behauptet, sie sei die entführte Maddie McCann. An dieser Darstellung gibt es jedoch erhebliche Zweifel.
Sergej Maier vom RTL-Verifizierungsteam hat sich das Profil der Frau angeschaut und einige Ungereimtheiten entdeckt. So sei es verdächtig, dass der Account erst kürzlich mit Inhalten gefüllt worden sei.
Außerdem sollen zum Vergleich unterschiedliche Kinder gezeigt worden sein und nicht ausschließlich Fotos einer Person. „Die erwachsene Frau heißt Julia W. und kommt aus Polen“, so der Verifizierungs-Experte.
Die Eltern von Maddie McCann haben sich bisher nicht zu Julia W. geäußert.
SPIEGEL TV Doku auf RTL+
"Spiegel TV"-TV Doku zum Fall Madeleine McCann auf RTL+
Das Verschwinden von Madeleine McCann 2007 gehört zu den größten Rätseln der Kriminalgeschichte. Bislang konnte nicht geklärt werden, wer das dreijährige Mädchen in Portugal entführt hat. Doch jetzt ist sich die Staatsanwaltschaft sicher, den wahren Täter zu kennen und steht kurz davor, Anklage zu erheben: Es soll Christian B. (45) sein.
Für die Dokumentation "Verdächtig im Fall Maddie – Wer ist Christian B.?" (hier auf RTL+ anschauen) hat sich "Spiegel TV" ein Jahr lang auf Spurensuche begeben und exklusiv mit Freunden und Weggefährten des Tatverdächtigen gesprochen. Dabei wurden neue Erkenntnisse über den Mann gewonnen, der möglicherweise ein Verbrechen begangen hat, das die ganze Welt erschüttert hat. (sis)
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