Medizinexperte klärt auf

Immer wieder entzündet! Brauchen wir unsere Mandeln oder können die weg?

Tschüss, Mandeln – oder doch nicht?!
Die ersten Anzeichen sind oft ein Kratzen im Hals und Schmerzen beim Essen und Trinken. Nicht selten folgt dann die Diagnose: Mandelentzündung. Manchen Menschen werden die entzündeten Mandeln sogar operativ entfernt. Doch kann man das einfach machen? Im Video erfahrt ihr, welchen Zweck die Mandeln im menschlichen Körper erfüllen, wann Hausmittel zur Behandlung ausreichend sind und wann hingegen eine Operation unabdingbar ist.
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Mandeln sind wichtig für unser Abwehrsystem – wie gut kann man also ohne sie leben?

Dr. Christoph Specht im RTL Interview mit Katja Burkard.
Dr. Christoph Specht erklärt im Interview, warum die Mandeln nicht einfach leichtfertig entfernt werden sollten.
RTL, RTL, RTL

Zunächst ist es einmal wichtig zu wissen, dass es im Körper nicht nur die einen Mandeln gibt. Wie Dr. Christoph Specht RTL erklärt, handelt es sich dabei meist um einen Irrglauben. Neben den allseits bekannten Rachenmandeln gebe es auch noch die Zungenmandeln. Die Mandeln können also ohne großartige Einschränkungen entfernt werden, doch der Experte erklärt: „Es gibt auch die Möglichkeit, nur Teile zu entfernen.“

Man hört viele Horrorgeschichten über Mandel-OPs: Warum ist sie so knifflig und wann lohnt sich der Eingriff?

„Die Gefährlichkeit der Operation besteht darin, dass dieses Gebiet sehr gut durchblutet ist“, so Dr. Specht. Doch trotz dieser Schwierigkeit sei eine Mandelentfernung besonders dann sinnvoll, wenn eine Person mehrmals jährlich von Mandelentzündungen geplagt wird, die mit Antibiotika behandelt werden müssen. Denn: „Dann ist die Häufigkeit der Entzündung schlechter, als die gute Funktion der Mandeln.“

Weniger Risiko berge allerdings die Teilentfernung der Mandeln. Postoperativ, also in der Zeit nach der OP, sei es außerdem wichtig, unter ärztlicher Beobachtung zu bleiben, sollte es tatsächlich zu Blutungen kommen.

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Einmal Mandelentzündung, immer Mandelentzündung?

„Das kann man so nicht sagen“, gibt der Experte Entwarnung. Zwar kommen Mandelentzündungen besonders bei vielen Kindern vor, doch in der Regel bleibe es bei ein oder zwei Erkrankungen im Jahr. Weshalb manche Menschen dazu tendieren, weitaus häufiger an einer Mandelentzündung zu erkranken, wisse man nicht. „Früher hat man dazu tendiert, zu sagen, Mandeln sollen bei Kindern generell raus, das macht man heute aber nicht mehr.“

Lese-Tipp: Mandelentzündung: Symptome erkennen und bekämpfen

Wir befinden uns mitten in der Erkältungszeit: Was ist die beste Vorbeugung?

Laut dem Experten gebe es keine kurzfristige, akute Lösung. Das seien eher langfristige Prozesse. Das Beste sei jedoch, den Körper abzuhärten: „Man sollte auch bei Schmuddelwetter rausgehen, sich bewegen.“ Zusätzlich könne man vom Arzt den Vitaminhaushalt – insbesondere Vitamin D – überprüfen lassen und gegebenenfalls in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einnehmen. Ansonsten seien unerlässlich: ausreichend Schlaf, Bewegung, frische Luft und gute Gedanken. (vho)