Öko-Test ist nicht begeistertDreck und Spritzgift-Rückstände: Note 6 für diesen Honig!

Herstellern Honig um den Mund schmieren? Dafür ist Öko-Test nicht bekannt – es sei denn, an ihren Produkten gibt es wirklich nichts auszusetzen. Bei der Mehrzahl der 19 Gläser und Tuben, die jetzt auf Sauberkeit, Geruch, Geschmack und kritische Stoffe untersucht wurden, war das glücklicherweise der Fall. Doch einige Honige fielen im Test negativ auf: Bei zwei Produkten wurde verbotenerweise Zuckersirup zugesetzt, andere wiederum wiesen Rückstände von Spritzgiften auf – und einer war tatsächlich zu dreckig!
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Deutsche essen 1 Kilo Honig pro Jahr
Honig wird per se allerlei gesundheitlicher Nutzen zugesprochen. So soll er unter anderem bei Magen-Darm-Beschwerden, bei Wunden und Erkältungskrankheiten Abhilfe schaffen. Zudem wird Honig von den allseits geschätzten Bienen produziert. Außerdem schmeckt die süße Masse vielen und landet deshalb regelmäßig auf dem Brot, in Tee oder Müsli. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Deutschland bei fast einem Kilogramm pro Jahr.
Abgesehen davon enthält Honig in erster Linie Zucker und sollte wie dieser auch nur in Maßen genossen werden. Kinder im ersten Lebensjahr sollen gar keinen Honig essen, da er als Naturprodukt für sie gefährliche Bakterien enthalten kann. Ansonsten sollte er natürlich auch schmecken, und seine Qualität sollte stimmen – was aber anscheinend nicht immer der Fall ist, wie Öko-Test jetzt festgestellt hat.
Dreck im Langnese-Honig
Sechs Honige fallen mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch. Das von den Testern beauftragte Labor fand im „Langnese Flotte Biene Bio-Blütenhonig“ („ungenügend“) starke Verunreinigungen. Unter dem Mikroskop hatte sich ein „bräunlicher Untergrund“ gezeigt. Dass im Honig Pflanzenfasern und Bienenhaare sind, ist normal. Schließlich geht es hoch her im Bienenstock, wenn die Stockbienen den entstehenden Honig mehrfach über ihren Rüssel aufsaugen, wieder ablassen oder mit ihren Flügeln für schnelleres Eindicken sorgen. Das Labor fand im Produkt von Langnese aber Mengen an Schmutz, die das gewöhnliche Maß deutlich überstiegen.
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Zuckersirup und Spritzgift: Beides unerwünscht
Im „Dennree Blüten Honig, cremig“ („ungenügend“) und im „Echter Deutscher Honig Rapshonig, cremig“ der Imkerei Högler („mangelhaft“) wurde Zuckersirup in den Produkten nachgewiesen. Laut Gesetz dürfen Imker und Produzenten dem Honig weder Zusatzstoffe noch andere Zutaten zusetzen. So auch keinen Zucker oder Zuckersirup.
Spritzgifte fanden sich lediglich in einem konventionellen Produkt, dem „Glück Honig aus Rapsblüten“ („ungenügend“). Dafür dann aber gleich dreifach. Das vermutlich reproduktionstoxische Spritzgift Carbendazim nur in Spuren, die Pestizide Acetamiprid und Thiacloprid jedoch in einem Gehalt, den Öko-Test als „erhöht“ einordnet. Der „Breitsamer Bio Akazien Honig“ („mangelhaft“) aus Deutschland patzt, da nur fünf Prozent der Pollen von der Akazie stammen. Mindestens 20 Prozent müssten es aber sein, damit sich das Produkt auch Akazienhonig nennen darf.
Acht Honige sind "sehr gut"
Ansonsten geht die Qualität der anderen Honige im Großen und Ganzen aber in Ordnung. Acht getestete Produkte sind „sehr gut“ und drei „gut“ – alle in Bio-Qualität. Die Bestnote erhielten unter anderem: „Alnatura Akazienhonig“ (8,99 Euro pro 500 Gramm), „Bihophar Bio-Honig Fairtrade cremig“ von Fürsten-Reform (5,49 Euro), „dm Bio Akazien Honig“ (8,90 Euro), „Gut Bio Honig cremig“ von Aldi (4,19 Euro). „K-Bio Streichzarter Honig cremig“ von Kaufland (4,19 Euro) und der „Rewe Bio Mexikanischer Vielblütenhonig cremig“ (4,39 Euro).
Alle Ergebnisse des Tests finden Sie auf ökotest.de. (xwi/rka)
































