Plötzlich veränderte sich ihre Stimme
Medizin-Studentin erzählt: Hinter meinem „kreischenden Lachen“ verbarg sich eine Horror-Diagnose

Plötzlich klang ihre Stimme so seltsam ...
Maddy ist in den Ferien und wird krank. Sie hält es für eine Grippe. Doch plötzlich klingt ihre Stimme seltsam: wie das Kreischen einer Möwe. Dahinter steckt leider Krebs.
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Hodgkin-Lymphom? „Ich googelte meine Symptome“
Maddy Elleby aus Farnham in der südenglischen Grafschaft Surrey macht gerade Urlaub in Schweden. Sie fühlt sich krank, vermutet einen grippalen Infekt. Aber einen Monat nach ihrer Rückkehr nach England klingt ihre Stimme plötzlich wie die einer Möwe. Die Ärzte verschreiben der damals 16-Jährigen Antibiotika und einen Inhalator.
Beides hilft nicht. Maddy bemerkt ein Taubheitsgefühl im Arm und eine Beule am Schlüsselbein. „Ich tat, was die meisten Menschen tun, googelte meine Symptome“, gibt Maddy gegenüber NeedToKnow.co.uk zu. „Ich landete auf einer Seite über das Hodgkin-Lymphom – und alle meine Symptome stimmten überein!“
Der Knoten am Schlüsselbein wächst. Die Teenagerin weiß, dass es an der Zeit ist, noch einmal zum Arzt zu gehen. Der schickt sie zum Röntgen und Ultraschall. Sie erzählt: „Ich wollte Medizin studieren, also war ich medizinisch versiert. Die Ärztin hat mir zugehört und war fantastisch. Innerhalb einer Woche hatte sie einen Termin für Ultraschall, Röntgen und Bluttests.“
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Stadium vier! Doch Maddy bleibt ganz cool
Leider erhält Maddy im Januar 2021 die Bestätigung ihrer eigenen Verdachtsdiagnose. „Meine ganze Familie saß mit Taschentüchern und glasigen Augen da. Sie dachten, die Nachricht würde mich schockieren, aber ich sagte nur: ‘Ich habe Krebs, oder?‘ Ich hatte bereits Informationen über Perückenhersteller eingeholt und mir Videos von Menschen angeschaut, die sich einer Chemotherapie unterzogen.“ Maddy beschließt, die Nachricht nur ihren engsten Freunden mitzuteilen.
Im Februar desselben Jahres beginnt sie mit der Chemotherapie im Royal Surrey County Hospital. Bei ihr wird Stadium vier diagnostiziert, bei dem die Behandlungen normalerweise sehr erfolgreich sind. Sie erzählt: „Meine Familie hat sehr unterschiedlich reagiert. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich sie mehr tröstete als sie mich. Ich beschloss, einfach weiterzumachen und niemandem davon zu erzählen.“
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Oktober 2021: Neuer Knoten und noch eine Chemotherapie
Nach Abschluss ihrer Chemotherapie am 19. Juli 2021 organisiert Maddy eine Party zu ihrem 17. Geburtstag und erzählt ihren Freunden, dass sie sich einer Krebsbehandlung unterzogen hatte. Da endlich erhält sie auch die lang ersehnte Entwarnung von den Ärzten. „Ich verkündete, dass ich Krebs habe, mit einem Kuchen, auf dem ‘Fuck Cancer’ stand. Ich erzählte ihnen, dass ich gerade die Chemotherapie beendet hatte, und die Leute konnten es nicht glauben.“
Doch die Freude währt nicht lange: Im Oktober 2021 entdeckt die Jugendliche einen neuen Knoten in ihrem Schlüsselbein. „Es war eigentlich mein erster Tag in meinem neuen Job. Ich spürte es auf der Personaltoilette und brach zusammen. Das Krankenhauspersonal glaubte nicht, dass er so schnell zurückkommen würde, aber ich wusste, dass ich recht hatte.“ Maddy muss sich erneut einer intensiven Chemotherapie unterziehen und längere Zeit im Krankenhaus verbringen.
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Neue Hoffnung durch neue Medikamentenstudie
Im Gespräch mit den Ärzten erfährt sie von einer neuen Medikamentenstudie und will unbedingt daran teilnehmen, um die Krankheit ein für alle Mal zu besiegen. „Mein Arzt im Royal Marsden erkundigte sich nach einer Medikamentenstudie für 16- bis 18-Jährige. Ich hatte die richtige Krebsart und war im richtigen Stadium, also durfte ich teilnehmen. Der erste Scan zeigte, dass das Medikament gut wirkte, aber der zweite Scan zeigte, dass der Tumor wieder wuchs“.
Die Ärzte müssen die Behandlung ändern, Maddy muss sich im Mai 2022 erneut einer Chemotherapie, einer Immuntherapie und einer Stammzelltransplantation unterziehen.
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Mit 18 Jahren endlich wieder krebsfrei
Zwei Jahre nach der Diagnose und im Alter von 18 Jahren ist Maddy jetzt endlich wieder krebsfrei! Sie wird jetzt ein Jahr lang alle drei Monate und danach drei Jahre lang alle sechs Monate untersucht.
Während der Behandlung wiederholt sie ihr erstes Jahr im College und studiert nun Medizin an der Universität Liverpool. Sie sagt: „Die Leute dachten, ich würde mich entmutigen lassen, aber ich will immer noch Medizin studieren, aber bloß nicht Onkologie!“
Maddy unterstützt auch die neue Kampagne ‘What not to say’ des Teenage Cancer Trust, die am 8. November gestartet ist und bei der junge Menschen wie sie über die unangenehmsten, bizarrsten und unsensibelsten Dinge berichten, die ihnen während ihrer Krebsbehandlung gesagt wurden. (ija)