Hautkrebs-Fälle steigen immer weiterKein Bräunen mehr aus kosmetischen Gründen! Chef der Krebshilfe fordert Solarium-Verbot

Beautiful sexy brunette woman sunbathing in solarium
Zum Bräunen ins Solarium gehen? Etwas, das laut der Deutschen Krebshilfe verboten werden sollte.
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Im Solarium brutzeln, um sich die Sommerbräune zu erhalten? Wenn es nach der Deutschen Krebshilfe geht, soll das in Zukunft verboten werden. Denn: Übermäßige UV-Bestrahlung gehöre zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Hautkrebs. Und davon gibt es schon jetzt viel zu viele Fälle.

Hautkrebs gilt als häufigste Krebserkrankung überhaupt!

In Deutschland erkranken pro Jahr rund 304.000 Menschen neu an Hautkrebs, wie es auf der Webseite der Deutschen Krebshilfe heißt. Und: Hautkrebs ist damit die häufigste Krebserkrankung überhaupt. Als wäre das nicht schon schlimm genug, nimmt die Zahl der Betroffenen seit Jahren außerdem drastisch zu. Schuld ist unter anderem eine übermäßige UV-Bestrahlung und ein mangelnder Schutz.

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Die Niederlande zum Beispiel will dem nun vorbeugen: An hunderten von Orten können Bürger diesen Sommer kostenlos Sonnencreme erhalten.

Eine gute Maßnahme – doch der Deutschen Krebshilfe reicht das noch nicht: „Sonnencreme allein bietet keinen ausreichenden Schutz vor zu viel UV-Strahlung“, sagt Vorstandsvorsitzender Gerd Nettekoven gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Sie sei zwar eine wichtige Ergänzung zu anderen Schutzmaßnahmen, dürfe diese aber jedoch nicht ersetzen. Es brauche deutlich mehr Aufklärung, Prävention und dass die Menschen wieder mehr zur Früherkennung gehen.

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Doch damit nicht genug!

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Sonnenbank ade! Deutsche Krebshilfe wünscht sich mehr Aufklärung

Gerd Nettekoven nimmt außerdem die Bundesregierung in die Pflicht. Die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention fordern nämlich „zum Schutz vor Hautkrebs ein Solariennutzungsverbot zu rein kosmetischen Zwecken.“

Außerdem liegt ihm am Herzen, zu betonen, dass durch den Klimawandel auch die Zahl der Sonnenscheinstunden in Deutschland steige, ebenso wie die Temperaturen, sodass ein richtiger UV-Schutz „immer bedeutender“ werde.

Mit Hilfe der Verantwortung der Kultusministerien müsse außerdem mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden. Richtiges Verhalten in der Sonne müsse ein fester Bestandteil des Lehrplans und somit des Unterrichts werden.

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Das können Sie tun, um sich gegen die Sonne zu schützen

Je intensiver und häufiger die Haut UV-Strahlen ausgesetzt ist, desto höher ist das Risiko für eine Hautkrebserkrankung. Daher ist es essenziell, regelmäßig Sonnenschutz zu verwenden. Die wichtigsten Tipps und Tricks zum Eincremen:

  • Je höher der Lichtschutzfaktor, desto länger ist die Haut vor den Sonnenstrahlen geschützt. Helle Hauttypen sollten in der Regel auf einen LSF 30 oder höher setzen.

  • Sonnenschutz auch unter Kleidung auftragen. Weiße Kleidung lässt viele UV-Strahlen durch. Dick gewebte Kleidung in Schwarz bietet allerdings Schutz. Das gilt auch für Badekleidung!

  • Je mehr Sonnencreme, desto besser: Wird zu wenig Produkt aufgetragen, kann der LSF-Wert eventuell nicht eingehalten werden.

  • Cremen Sie sich etwa 30 Minuten vor einem Aufenthalt im Freien ein. Nach etwa zwei Stunden erneut eincremen.

  • Alle Körperteile einschmieren: Das gilt vor allem für schwer zugängliche Stellen wie Rücken, Arme, Ohren, Fußrücken und Nacken. Auch die Handrücken nicht vergessen.

Außerdem rät die Deutsche Krebshilfe folgendes:

  • Vermeiden Sie die Mittagssonne (ca. 11 bis 15 Uhr), da die UV-Strahlung zu der Zeit besonders hoch ist.

  • Halten Sie sich möglichst im Schatten auf.

  • Tragen Sie eine Kopfbedeckung und/oder Sonnenbrille.

(vdü)