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Im Auto kann man keinen Sonnenbrand bekommen? Sieben Sonnenschutz-Mythen im Check

„Aber dann werde ich ja gar nicht braun!“
Das ist vermutlich der verbreitetste Irrtum, der rund um das Thema Sonnencreme kursiert. Dabei ist der richtige Sonnenschutz zu jeder Zeit unverzichtbar, weil wir unsere Haut sonst ernster Gefahr aussetzen. Sieben gefährlichen Sonnenschutz-Irrtümer, die jeder kennen sollte!
Irrtum Nr. 1: Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor verhindert Bräune
Viele Menschen verzichten auf Sonnencreme, um den Bräunungsprozess zu beschleunigen. Ihr Endgegner: Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 oder mehr. Der Trugschluss: Der hohe LSF-Gehalt stoppt das Braunwerden. Das ist aber falsch.
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Auch ein Sonnenschutz mit hohem LSF sorgt für Bräune, die Haut wird lediglich nicht ganz so schnell getönt. Der Vorteil: Die Haut wird vor Verbrennungen geschützt, die Bräune entsteht gleichmäßig, sanfter und bleibt länger erhalten. Gerade für helle Hauttypen ist Sonnencreme mit hohem LSF unabdinglich.
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Irrtum Nr. 2: Sonnencreme brauche ich nur, wenn die Sonne scheint
Selbst wenn die Sonne nicht knallt, strapaziert sie unsere Haut. Nur weil sich Wolken vor sie schieben, heißt das noch lange nicht, dass die Strahlungsintensität keine Folgen für unsere Hautalterung hat.
Gebäude, Sand oder Wasser reflektieren die Sonne mitunter sehr stark. Auch ein Sonnenschirm oder eine Markise können nicht alle Sonnenstrahlen von uns abwenden. Deshalb empfehlen Dermatologen im Sommer auch dann einen Sonnenschutz, wenn die Sonne nicht zu sehen ist.
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Empfehlenswert ist der Sonnenschutz vor allem in den Monaten von April bis Oktober. Noch besser: Jeden Tag die Haut mit Sonnencreme pflegen, um sie vor möglichen Verbrennungen zu schützen. Sicher ist sicher!
Irrtum Nr. 3: Selbstbräuner schützen die Haut vor der Sonne
Falsch! Die Tuben-Bräune hat nichts mit der Sonnencreme zu tun. Sie hat einen reinen kosmetischen Effekt auf die Haut und färbt die obere Hautschicht durch Farbstoffe ähnlich wie Melanin braun. Der Teint schützt allerdings nicht vor der Sonne. Wichtig hierbei ist also, die Haut auch nach der Selbstbräunung ausreichend mit Sonnenschutz zu versorgen.
Statt Sonnenmilch kann Sonnenöl wie das von La Roche Posay* verwendet werden. Dank des hohen Fettanteils und der flüssigen Konsistenz lässt sich die feuchtigkeitsspendende Lotion oft besser auf der Haut verteilen. Sonnenöle kombinieren die Funktion des UV-Schutzes und der Hautpflege. Sie fühlen sich deutlich angenehmer an als Sonnenmilch, die ab und zu auf der Haut zu kleben droht.
Irrtum Nr. 4: Sonnencreme kann nicht ablaufen
Bei Lebensmitteln betrachten wir das Verfallsdatum schnell kritisch, bei Kosmetik vergessen wir das allerdings oft. Hier ist Vorsicht geboten: Ist das Verfallsdatum erst einmal überschritten, kann der UV-Schutz der Sonnencreme abnehmen.
Das liegt an der Oxidierung der Creme, da durch die geöffnete Tube Sauerstoff in die Lotion eindringt. Eine Faustregel besagt: Die Sonnencreme innerhalb eines Jahres aufbrauchen. Danach umgehend aussortieren.
Achtet ihr auf genügend Sonnenschutz im Sommer?
Irrtum Nr. 5: Einmal eincremen reicht!

Viele Produkte werben mit Werbeslogans wie „Einmal eincremen reicht“. Darauf sollte sich allerdings niemand verlassen. Durch Schwitzen oder Wasser kann die Sonnencreme abperlen. Dadurch ist der Sonnenschutz nicht mehr vollständig geboten. Experten raten daher, alle zwei Stunden das Eincremen zu wiederholen. Wichtig: Auch nach mehrmaligem Eincremen erhöht sich der Lichtschutzfaktor nicht.
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Wer besonders lange etwas vom Sonnenschutz haben möchte, sollte auf LSF 50 oder höher setzen. Der Lichtschutzfaktor gibt an, dass die eingecremte Haut bis zu 50-mal länger als die Eigenschutzzeit vor Sonnenstrahlung geschützt ist. Das „Ambre Solarer Sensitive expert+“ von Garnier* ist ein wasserfestes Spray für empfindliche Haut. Trotzdem: Der Sonnenschutz sollte auch nach dem Schwimmen und Baden erneuert werden. Je länger der Badespaß, desto größer die Chance, dass die Sonnencreme abgewaschen ist.
Irrtum Nr. 6: Sonnencreme schützt vor Hautkrebs
Viele denken: Ich bin eingecremt, jetzt bin ich vor Hautkrebs geschützt und kann lange in der Sonne bleiben - eine große Fehleinschätzung. Keine Sonnencreme schützt 100 Prozent vor allen schädlichen Strahlen der Sonne, ein Teil der UV-Strahlung gelangt immer noch auf die Haut. Außerdem ist die Creme meist nicht auf allen Hautpartien, nicht flächendeckend und nicht dick genug aufgetragen, so Hautärztin Prof. Carola Berking in einem Interview mit dem Deutschen Gesundheitsportal.
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Die große Gefahr: Durch das Sonnencreme-Paradoxon kann es zu mehr Hautkrebs-Erkrankungen kommen. Wir verwenden die Sonnencreme, sind mehrere Stunden der Sonne ausgesetzt und die UVA-Strahlen können länger auf unsere Haut einwirken. UVA-Strahlen werden allerdings weniger gut von den Sonnencremes abgehalten. Sie erhöhen die Faltenbildung der Haut und richten indirekt karzinogene Schäden an der DNA der Hautzellen an.
Irrtum Nr. 7: Im Auto sind wir vor der Sonne geschützt
Wer sich draußen aufhält, der muss sich vor der gefährlichen Sonnenstrahlung schützen - so weit, so klar. Doch woran viele nicht denken: Auch in Innenräumen sollte man nicht auf Sonnencreme verzichten. Dass man nämlich beispielsweise im Auto vor UV-Strahlen geschützt ist, ist ein gefährlicher Trugschluss.
Wie das Bundesamt für Strahlenschutz erklärt, halten die Fensterscheiben von Autos lediglich einen Teil der Strahlung ab - und zwar die UV-B-Strahlen. UV-A-Strahlen können demnach hingegen insbesondere durch die Seitenfenster ins Innere und somit auf unsere Haut gelangen. Und genau diese sind es, die zu vorzeitiger Hautalterung oder gar Hautkrebs führen können.
Die wichtigsten Tipps und Tricks zum Eincremen und Sonnenbaden
Je höher der Lichtschutzfaktor, desto länger ist die Haut vor den Sonnenstrahlen geschützt. Helle Hauttypen sollten in der Regel auf einen LSF 30 oder höher setzen.
Sonnenschutz auch unter der Kleidung auftragen. Weiße Kleidung lässt viele UV-Strahlen durch. Dick gewebte Kleidung in Schwarz bietet allerdings Schutz. Das gilt auch für Badekleidung.
Alle Körperteile eincremen! Das gilt vor allem für schwer zugängliche Stellen wie Rücken, Arme, Ohren, Fußrücken und Nacken. Auch die Handrücken nicht vergessen!
Je mehr Sonnencreme, desto besser: Wird zu wenig Produkt aufgetragen, kann der LSF-Wert eventuell nicht eingehalten werden.
Sonnencreme nach dem Schwitzen oder Schwimmen nachcremen.
Auf den UV-Index achten: Bei einem UV-Index von 0-2 sind keine Schutzmaßnahmen erforderlich. Bereits bei einem UV-Index von 3-5 sind Schutzmaßnahmen erforderlich. Liegt der UV-Index zwischen 6-7, ist die Gefährdung durch die Sonne hoch und zwischen 8-10 sehr hoch. Ab einem UV-Index von 11 ist die Gefährdung durch die Sonne sehr hoch und Schutzmaßnahmen unbedingt erforderlich.
Sonnenschirme und Sonnensegel aufspannen, UV-Schutzkleidung, Hut oder Kappe und Sonnenbrille tragen. (ckh)
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