In Deutschland inhaftiert
Gefangenenaustausch mit Griner: Wollten die Russen eigentlich den Tiergarten-Mörder freibekommen?

Ihr Schicksal sorgte weltweit für Schlagzeilen: US-Basketballerin Brittney Griner war wegen des Besitzes von Cannabisöl monatelang in russischer Gefangenschaft. Vergangene Woche wurde sie aus der Haft entlassen – im Austausch gegen den „Händler des Todes“ Wiktor But. Aber die Russen hatten es offenbar nicht nur auf den Waffenhändler abgesehen. Im Austausch für Griner forderten sie die Freilassung von dem in Deutschland inhaftierten Vadim K. – der lebenslänglich verurteilte Tiergarten-Mörder.
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Tiergarten-Mord sorgte für internationales Aufsehen
„Sie schienen einen Mann namens K. haben zu wollen, der in Deutschland inhaftiert ist“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, dem Sender ABC. Vor gut einem Jahr ist ebendieser Vadim K. für den Tiergarten-Mord in Deutschland verurteilt worden – lebenslänglich. Nach Überzeugung des Gerichts hat der Russe am 23. August 2019 in Berlin einen Georgier erschossen, der seit Ende 2016 als Asylbewerber in Deutschland lebte.
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Der Tiergarten-Mord sorgte international für Aufsehen. Aus Sicht der Bundesanwaltschaft hatte der russische Täter im Auftrag staatlicher Stellen in Russland gehandelt. Damit verschärften sich auch die deutsch-russischen Beziehungen. Bereits nach der Festnahme des Mannes hatte das russische Außenministerium zwei deutsche Diplomaten ausgewiesen.
USA lehnten russische Forderung ab und handelten Austausch mit But aus
Die russische Forderung wurde von den Amerikanern allerdings nicht in Betracht gezogen. Schließlich sei Vadim K. nicht in den USA inhaftiert. Am Ende kam dann ein Gefangenenaustausch mit But zustande. Die USA versuchen weiterhin, die Freilassung des ehemaligen US-Soldaten Paul Whelan zu erreichen. Dieser war vor vier Jahren in Russland festgenommen und zwei Jahre später wegen Spionage verurteilt worden. (xas)
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