Mäusekot überträgt gefährlichen KrankheitserregerGefahr durch Hantavirus! Wer beim Frühjahrsputz vorsichtig sein sollte

Eine kleine Maus kann für ganz schön großen Schaden sorgen. Denn einige der Nager tragen das Hantavirus in sich. Durch Kot kann dieses an den Menschen übertragen werden. Gerade bei Arbeiten im Schuppen oder im Garten ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch. Wie Sie eine Infektion erkennen und wie Sie sich schützen können.
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Schuld ist die Rötelmaus
Wer bei steigenden Temperaturen Gartenmöbel aus dem Gartenhaus holt, den Dachboden entrümpeln oder die Garage kehren will, sollte auf das Hantavirus achten. Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises warnt vor der Infektion durch die Rötelmaus. Die infizierten Tiere scheiden die Viren über Speichel, Urin und Kot aus. Außerhalb des Wirts können die Viren mehrere Wochen infektiös bleiben. Besonders in Regionen mit einem hohen Anteil an Buchenwäldern sind Hantaviren weit verbreitet. Denn dort ist die Rötelmaus – auch Waldwühlmaus genannt - zu Hause. Ihre Gattung überträgt das Virus.
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So wird das Hantavirus übertragen:
Das Hantavirus kann durch den Speichel, den Urin oder den Kot der Mäuse übertragen werden.
Menschen können sich über den Biss einer infizierten Maus anstecken.
Sehr viel häufiger ist jedoch, dass sich Menschen durch Staub, der getrockneten Kot oder Urin der Nager enthält, infizieren. So kann der Virus etwa beim Fegen von Garage oder Keller in die Atemwege oder über die Schleimhäute in den Körper gelangen.
Von Mensch zu Mensch ist eine Übertragung eher unwahrscheinlich.
Wie können Sie sich schützen?
Vermeiden Sie besonders in Gebieten mit viel Buchenwald den Kontakt mit Ausscheidungen von Nagern - beispielsweise bei Holzarbeiten in Wald und Garten sowie bei der Reinigung von Kellern, Schuppen, Scheunen und Ställen.
Für einen unbeschwerten Frühjahrsputz sollten Handschuhe und Masken getragen werden, Räume vor dem Reinigen 30 Minuten gelüftet und Oberflächen befeuchtet werden, um das Aufwirbeln von Staub zu vermindern. Mäusekadaver und Exkremente sollten vor der Entsorgung mit handelsüblichen Desinfektionsmitteln benetzt werden.
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Hantavirus: Symptome wie bei der Grippe
Laut Gesundheitsamt verläuft eine Infektion meist unbemerkt oder nur mit milden Symptomen. Möglich sind laut der Behörde aber auch grippeähnliche Symptome mit plötzlich einsetzendem Fieber, Kopf- und Rückenschmerzen oder mit Übelkeit und Erbrechen. In schweren Fällen können Nierenfunktionsstörungen bis zum Nierenversagen auftreten.
Das sind die Symptome einer Hantavirus-Infektion im Überblick:
hohes Fieber
Myalgien (Muskelschmerzen)
Kopfschmerz
Beschwerden wie Durchfall und Magenschmerzen
akutes Nierenversagen
Die Inkubationszeit beträgt üblicherweise zwei bis vier Wochen laut „Robert Koch-Institut“ (RKI). In Ausnahmefällen kann sie jedoch auch nur fünf Tage oder auch bis zu 60 Tage betragen.
Wann zum Arzt gehen?
Bei Verdacht auf eine Erkrankung sollte der Hausarzt konsultiert werden. Eine Impfung oder eine spezielle medikamentöse Therapie gegen Hantaviren existierten nicht, so das Gesundheitsamt, aber Fieber oder grippeartige Schmerzen können mit Medikamenten behandelt werden.