Entlastung schon ab Februar
Entwurf liegt vor: Gaspreisbremse soll schon früher kommen

Eigentlich sollte die Gaspreisbremse erst im März für Privathaushalte greifen. Doch die Länder sahen Nachbesserungsbedarf. In einer neuen Runde will Bundeskanzler Scholz am Mittwoch den überarbeiteten Entwurf zur Energiepreisbremse vorstellen. Nach RTL-Informationen soll die Gaspreis-Entlastung sogar schon einen Monat früher kommen. Das geht aus einem Erläuterungspapier hervor, das unserer Redaktion vorliegt.
Aufatmen bei Verbrauchern
Schon länger hoffen Verbraucher und Unternehmen auf Entlastungen während der fortschreitenden Energiekrise. Nach zahlreichen erfolglosen Treffen zwischen Bund und Ländern scheint es nun endlich zu einem Ergebnis zu kommen. Eines, das zumindest hierzulande sehr positiv aufgenommen werden dürfte.
Lese-Tipp: Bundesregierung: Gaspreisbremse ab Januar schwer umsetzbar
Bundeskanzler Scholz will die Gaspreisbremse schon einen Monat vor ihrem geplanten Start einführen. Das wird in einem Beschlussvorschlag des Kanzleramtes für die morgige Ministerpräsidentenkonferenz deutlich.
Lese-Tipp: Schweitzer: Gaspreisbremse vorziehen oder zusätzliche Hilfen
Scholz wählt offenbar einen Kompromiss
In dem Papier, das RTL vorliegt, heißt es: „Die Gaspreisbremse wird wie von den Expertinnen und Experten vorgeschlagen, zum 1. März 2023 eingeführt. Eine Rückwirkung zum 1. Februar 2023 wird angestrebt.“
Lese-Tipp: Expertenkommission zur Gaspreisbremse legt Abschlussbericht vor
Ursprünglich war die Gaspreisbremse ab dem 1. März angedacht. Die Länder hielten diesen Zeitraum aber für nicht sinnvoll und schlugen eine Entlastung bereits ab dem 1. Januar 2023 vor. Nun ist der Bundeskanzler am Zug. Offenbar wählt der nun die goldene Mitte. Die Gaspreisbremse ab dem 1. Februar ist daher als Kompromiss zu verstehen. Kommen wird sie trotzdem erst ab dem 1. März 2022. Allerdings greift sie für Verbraucher rückwirkend ab dem 1. Februar. Das Ende der Energiepreisbremsen ist laut Papier auf den 30. April 2024 datiert – unter Vorbehalt. Noch sind die Pläne nicht offiziell verabschiedet worden.
Lese-Tipp: Kommission: Firmen sollen für Gaspreisbremse Standort erhalten
Ihre Meinung zählt: Ist die Gaspreisbremse die Lösung?
Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.
Auch Heizöl und Pellets werden nun berücksichtigt
Noch einmal konkret zusammengefasst: Mit der Soforthilfe Dezember soll eine weitere Entlastungsmaßnahme vom Kabinett verabschiedet werden. Mithilfe der staatlichen Abschlagszahlungsübernahme sollen Verbraucher bis zum Anfang des kommenden Jahres vor steigenden Energiekosten bewahrt werden. Verbrauchen Familien oder kleine Unternehmen weniger als 1.500 Megawattstunden Gas im Jahr, so wird die komplette Abschlagszahlung für den Dezember erlassen.
Lese-Tipp: Gaspreiskommission: Entlastungen sollen versteuert werden - Prämien für Einsparungen
Ab Januar soll neben der geplanten Gaspreisbremse für Industrie und Unternehmen außerdem eine Strompreisbremse auf den Weg gebracht werden. Für Privatpersonen kommt sie nun rückwirkend ab Februar 2023. Zusätzlich sollen via Härtefallantrag auch Subventionierungen für Brennstoffe wie Heizöl und Pellets erfolgen. In einer kürzlich veröffentlichten Forsa-Umfrage stimmten nämlich 69 Prozent dafür, dass die Preisbeschränkung auch für Heizöl gelten solle. Ein weiterer Kritikpunkt wäre damit aus dem Weg geräumt. (rdr)
Politik & Wirtschaftsnews, Service und Interviews finden Sie hier in der Videoplaylist
Spannende Dokus und mehr
Sie lieben spannende Dokumentationen und Hintergrund-Reportagen? Dann sind Sie bei RTL+ genau richtig: Sehen Sie die Geschichte von Alexej Nawalny vom Giftanschlag bis zur Verhaftung in „Nawalny“.
Außerdem zur aktuellen politischen Lage: „Krieg in der Ukraine – So hilft Deutschland“ und „Klima-Rekorde – Ist Deutschland noch zu retten?“
Spannende Dokus auch aus der Wirtschaft: Jede sechste Online-Bestellung wird wieder zurückgeschickt – „Retouren-Wahnsinn – Die dunkle Seite des Online-Handels“ schaut hinter die Kulissen des Shopping-Booms im Internet.