Teilnehmer in Berlin mit Tränen in den Augen

Gänsehaut bei Demo für Israel: Tausende singen „Happy Birthday" für verschleppte Geisel (36)

Ein Zeichen der Solidarität!
Ein Chor aus Demonstranten: Tausende Menschen, die am Sonntag für Israel und die Opfer der Hamas demonstriert haben, stimmen „Happy Birthday“ an. Gewidmet wurde das Lied Yarden – einer jungen Mutter, die von den Hamas verschleppt worden ist.
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Yardens Schwester: „Wir haben keine Zeit mehr"

Roni Romann
Roni Romann (rechts) und ihr Bruder stehen in Berlin vor tausenden Menschen. Sie berichten über ihre Schwester Yarden, die von den Hamas verschleppt wurde.
APTN

Ihren 36. Geburtstag kann Yarden heute nicht mit ihrem Kind, ihrem Ehemann und ihrer Schwester Roni Romann verbringen. Yarden ist Opfer der Hamas. Sie wurde von der Terrororganisation am 7. Oktober entführt. Ihre Schwester spricht für sie auf einer friedlichen Demonstration, die am Sonntag in Berlin stattgefunden hat.

„Wir haben keine Zeit mehr“, sagt sie vor 10.000 Demonstranten. „Vor zwei Wochen dachten wir noch, wir hätten alle Zeit der Welt. Doch dann änderte sich alles“, berichtet Roni. Ihre Schwester ist vor 15 Tagen von der Hamas gekidnappt und in den Gazastreifen entführt worden. Yarden gehört somit zu den 200 entführten Geiseln der Terroristen.

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Steinmeier und Scholz appellieren: Jüdinnen und Juden müssen geschützt werden

Roni Romann bittet die Menge, sie und ihren Bruder zu begleiten: „Mit dem einfachsten Song, macht mit, mit einer starken Stimme für meine geliebte Schwester“. Die Demonstranten singen, sichtlich gerührt von den Worten. Neben der Familie von Yarden waren auch andere Angehörige von vermissten deutschen Geiseln auf der Bühne und hielten Bilder ihrer Liebsten in den Händen.

Vor Ronis rührender Rede sprach auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und rief zum Schutz des jüdischen Lebens in ganz Deutschland auf. Angesichts antisemitischer Ausschreitungen der vergangenen Tage nannte er es „unerträglich, dass Jüdinnen und Juden heute wieder Angst haben – ausgerechnet in diesem Land.“

Das betonte auch Kanzler Olaf Scholz, der wenige Stunden zuvor eine Synagoge in Dessau mit eingeweiht hatte. Dort sprach der Bundeskanzler davon, dass der Staat jüdisches Leben überall zu jeder Zeit schützen und verteidigen wird. Scholz soll außerdem einige Angehörige der Opfer bei seiner Reise nach Tel Aviv getroffen haben. Er zeigte sich bewegt wie nie und sagte in seiner Rede: „Ihr Schmerz bricht einem das Herz.“ (amp)