Ist sie gefährlich? Wir fragen einen ExpertenFrau entdeckt mysteriöse Riesenspinne in Banane
Dr. Mark Benecke spannt seine Facebook-Fans in seine Ermittlungen der krabbligen Art ein: Eine Frau hatte sich an ihn gewandt, weil ihrer Schwester eine große schwarze Spinne beim Essen einer Banane entgegengekrabbelt war. Der Körper des Tiers maß etwa drei Zentimeter. Der Forsensiker wandte sich daraufhin an seine Facebook-Fans um zu klären: Ist die Spinne harmlos oder nicht? Wir haben den Spinnenexperten, Dr. Christian Komposch, vom Institut für Tierökologie und Naturraumplanung in Graz, dazu befragt. Im Video verrät er, um welche Art es sich bei dieser „Bananenspinne“ handelt.
"Bananenspinne": Giftig oder harmlos?
Der Begriff „Bananenspinne“ bezeichnet keine konkrete Art, sondern ist lediglich ein Sammelbegriff für alle Spinnen, die man auf Bananen entdecken kann. Dabei kann es sich also um kleine, einheimische Hausspinnen bis hin zu eingeschleppten giftigen Tieren handeln.
Regelmäßig mit Bananen eingeschleppt werden zum Beispiel Riesenkrabbenspinnen (Heteropoda venatoria). Weil diese Spannweiten von bis zu 16 cm erreichen, sehen sie zwar bedrohlich aus, der Experte gibt jedoch Entwarnung: Sie seien „völlig harmlos“.
Auch Kammspinnen aus Süd- und Mittelamerika können beim Import der gelben Frucht nach Deutschland eingeschleppt werden. „Diese gelten als Giftspinnen“, sagt Dr. Komposch. Aber: „Auch hier ist keine große Sorge angebracht. Weltweit sterben pro Jahr 10-30 Personen an Giftspinnen; im Vergleich dazu sterben 5.000 an Skorpionen und 25.000 an Hundebissen!“, so der Experte.
Was Sie tun sollten, wenn Sie einer "Bananenspinne" begegnen
Zunächst zur Beruhigung: Zwar gibt es auch in Deutschland giftige Spinnen, jedoch ist keine einzige Art für den Menschen gefährlich. „Die Bisse der unangenehmeren Arten entsprechen der Wirkung einer Brennnessel, eines Bienen-, Wespen- oder Hornissenstichs“, erklärt Dr. Komposch.
Was aber tun, wenn man so einem großen Krabbler begegnet und das Tier so schnell wie möglich aus der Wohnung haben möchte. „Setzen Sie die Tiere nicht aus falsch verstandenen Tierschutzgründen frei!“, bittet der Arachnologe. Er rät dazu, im Zweifel einen Gifttier-Experten anzurufen. Oder, wenn Sie es sich trauen: „Die Spinne einfangen, in Schnaps (Ethanol) einlegen und an ein Museum bringen oder einem Zoo übergeben.“
Von einer Spinne gebissen: Das rät der Experte
Für den (zum Glück unwahrscheinlichen) Fall, dass Sie von einer Spinne gebissen werden, rät der Fachmann, die folgenden Tipps zu befolgen:
Ruhe bewahren
Behandlung der Wunde mit dem Stichheiler Bite-Away* 🛒 (gibt’s in der Apotheke oder online)
Alternativ: Behandlung mit 55°C-warmem Wasser
Calcium-Gabe: Brausetabletten* 🛒 in Wasser aufgelöst trinken (2000-4000 mg)
Kein Aufschneiden oder Aussaugen der Wunde!
Beim Biss einer Kammspinne oder Schwarzen Witwe sollten Sie unverzüglich einen Arzt oder das Krankenhaus aufzusuchen.
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