Größenvorgaben, Kosten, FlughafenFliegen mit Hund - dann dürft ihr euren Liebling in der Kabine mitnehmen

Photo of cute dog sitting on suitcase at airport
Ab in den Urlaub - und kleine Hunde dürfen oft im Flieger mitreisen
istock / Su Arslanoglu
von Larissa Königs

Über den Wolken … sollten auch Hunde keine Sorgen haben!
Wer den Hund mit auf eine Flugreise nehmen muss, hofft in der Regel, dass der Vierbeiner mit in die Kabine darf. Hier kann Herrchen oder Frauchen ihn beruhigen und er ist keinen größeren Gefahren ausgesetzt. Doch welche Hunde dürfen das überhaupt? Und worauf müsst ihr bei der Vorbereitung, am Flughafen und im Flugzeug achten? Wir verraten es.

Wann darf der Hund im Flugzeug mit in die Kabine?

Bei den vielen Fluggesellschaften, darunter Lufthansa, Eurowings, Condor und Tuifly, gilt, dass kleine Hunde in der Kabine mitfliegen dürfen. In der Regel gilt eine Gewichtsgrenze von acht Kilo inklusive der Tragetasche. Alle Hunde, die darunter liegen, dürfen mit in die Kabine.

Es gibt aber auch Airlines, die generell Hunde, bis auf Blinden- und Assistenzhunde, von Flügen ausschließen. So sind Hunde zum Beispiel bei Ryanair und Easyjet verboten – egal, wie leicht sie sind. Hier gibt es auch keine Hunde-Mitnahme im Frachtraum.

Wichtig ist daher: Bevor ihr euch überlegt, mit welcher Airline ihr verreisen wollt, prüft einmal, ob ihr euren Hund überhaupt mitnehmen könnt. Im Zweifelsfall ist eine andere Fluggesellschaft sonst die bessere Wahl – auch wenn die Tickets vielleicht etwas teurer sind.

Außerdem relevant für Besitzer von mehreren (kleinen) Hunden: Bei den meisten Airlines dürft ihr maximal zwei Tiere pro Person mit in die Kabine nehmen.

Transporttasche und Co.: Worauf sollte ich achten, wenn ich meinen Hund im Flugzeug mitnehme?

Hunde, die mit in die Kabine dürfen, müssen in einer Transporttasche sein. Diese darf üblicherweise nicht größer als 55 cm x 40 cm x 23 cm sein.

Auch wenn es verlockend erscheint: Ihr dürft den Hund während des gesamten Flugs nicht aus der Tasche nehmen. Tatsächlich darf er nicht einmal seinen Kopf herausstrecken. Das hört sich zwar erstmal hart an, ist aber besser für alle. „Zum einen ist es ein Sicherheitsaspekt, etwa bei Turbulenzen. Zum anderen muss sichergestellt werden, dass die Tiere nicht durch den Flieger laufen, auch, um Allergiker zu schützen“, erklärt Ex-Flugbegleiterin Svenja Hoffmann. Euer Hund muss die gesamte Zeit in der Transporttasche im Fußraum bleiben.

Der Sitzplatz ist also, selbst wenn ihr keinen Nachbarn habt, für euren Hund tabu. Apropos Sitzplatz: In der Regel darf man, wenn man einen Hund mit in die Kabine nimmt, keine Plätze am Notausgang reservieren – auch wenn das angesichts des größeren Fußraums attraktiv erscheint.

Wichtig ist auch, dass euer Hund alt genug ist. Denn Flüge sind in der Regel erst bei Tieren möglich, die älter als 12 Wochen sind. In manchen Fällen muss euer Hund auch mindestens 15 Wochen alt sein. Junge Welpen dürfen also nicht mitfliegen.

Lese-Tipp: Verreisen mit Hund: Diese Unterlagen solltet ihr immer parat haben

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Wie viel kostet es, den Hund im Flugzeug mitzunehmen?

20.06.2014, Griechenland, Insel Kreta. Ein Flugpate transportiert einen kleinen Hund in einer Box als Handgepaeck nach Deutschland. Eine Kretische Tierschutz-Organisation hat sich darauf spezialisiert, Herrenlose Hunde per Flugpaten nach Deutschland in einen neue Heimat zu bringen. || Mindestpreis 20 Euro
Bei vielen Airlines dürfen kleine Hunde mit in die Kabine des Flugzeugs. Doch auch wenn es, wie bei diesem Foto, niedlich ist, wenn sie den Kopf herausstrecken - das ist in der Regel nicht erlaubt!
picture alliance / M.i.S.-Sportpressefoto | MiS

Die gute Nachricht zuerst: Es ist nicht nur für Halter und Hund besser, wenn der Liebling mit in der Kabine fliegen darf. Es kostet auch weniger als im Frachtraum! Je nach Airline zahlt ihr nur knapp die Hälfte.

Die genauen Preise bemessen sich allerdings immer nach der Strecke, die ihr fliegt. So kostet etwa bei Condor ein Hund, der in der Kabine mit nach Mallorca fliegt, 59,99 Euro zusätzlich. Bei einem Flug in die USA werden hingegen 99,99 Euro fällig. Über die genauen Preise solltet ihr euch also bei eurer Airline informieren. Ihr könnt euren Hund entweder direkt beim Ticketkauf oder im Nachgang dazubuchen.

Die Lufthansa weist zudem darauf hin, dass der Preis bei einem Umstieg mit der gleichen Fluggesellschaft nur einmal erhoben wird. Wenn ihr allerdings mit einer anderen Airline weiterfliegt oder einen Stopover habt (eine Unterbrechung der Reise, die länger als 24 Stunden dauert), müsst ihr auch für den zweiten Flug zahlen.

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Sind Hunde am Flughafen überall erlaubt?

In der Regel sind Hunde an deutschen Flughäfen erlaubt. Aber: Ihr müsst sie überall an der Leine führen und sie dürfen die Sicherheit nicht gefährden. Zudem kann es einzelne Bereiche geben, an denen sie nicht erlaubt sind, etwa Dachterrassen oder Raucherkabinen.

Hunde, die in der Kabine mitfliegen, müssen übrigens genauso wie Menschen durch die Sicherheitskontrolle. „Da die Hunde nicht durch die Scanner dürfen, werden sie manuell von den Flugsicherheitskräften nachkontrolliert, sprich, wie bei einem Menschen abgetastet“, erklärt ein Sprecher der Bundespolizei am Flughafen Köln/Bonn auf RTL-Nachfrage.

Vorbereitung: Worauf sollte ich vor dem Flug mit Hund achten?

Damit für euch und euren Hund der Flug möglichst angenehm wird, solltet ihr auf folgende Dinge achten:

  • Auch wenn ihr während der Reise bei eurem Hund seid und ihn durch eure Stimmte beruhigen könnt, hilft es, wenn er seine Transportbox mag. Bestenfalls ist sie für ihn mehr ein Rückzugsort als ein „Gefängnis“. Damit er die Box mag, solltet ihr ihn schon frühzeitig daran gewöhnen.

  • Wenn die Möglichkeit besteht, könnt ihr schon vor dem Flug mit eurem Hund an den Flughafen fahren und ihn an die ungewohnten Geräusche und Gerüche gewöhnen.

  • Bei Beruhigungsmitteln für panische Hunde scheiden sich die Geister. Während viele Tierärzte eindringlich davon abraten, kann es bei anderen Tieren auch sinnvoll sein, um ihnen den Stress zu nehmen. In jedem Fall gilt: Sprecht vorher mit eurem Tierarzt und gebt dem Hund auf keinen Fall in Eigenregie Beruhigungsmittel.

  • Bevor ihr zum Flughafen fahrt, solltet ihr euren Hund nochmal richtig auspowern und einen langen Spaziergang machen.

  • An Flughäfen ist oft viel Gedränge, viele Menschen sind dadurch schnell gestresst. Plant ausreichend Zeit vor Ort ein, damit ihr nicht in Panik verfallt, die sich wiederum auf euer Tier überträgt.

  • Euer Hund sollte einige Stunden vor dem Flug nichts mehr essen. Am besten gebt ihr ihm direkt vor dem Flug nochmal etwas Wasser, vermeidet aber, dass er schon mit einer zu vollen Blase den Flug antritt.

  • Versucht, den Hund vor dem Flug so lange wie möglich außerhalb der Box zu lassen.

Im Video: Dieser Mann rettet mit seinem Flugzeug Hunde vor dem Tod

Welche Hunde darf man NICHT mit ins Flugzeug nehmen?

Abschließend noch folgender Hinweis: Nicht alle Hunde dürfen überhaupt mit ins Flugzeug. So sind Listenhunde (auch mitunter fälschlicherweise „Kampfhunde“ genannt) und kurzschnäuzige Hunde, die ein erhöhtes Risiko für Atemaussetzer haben, bei den meisten Airlines verboten.

Zu den Hunden, die im Flugzeug nicht erlaubt sind, gehören:

  • Affenpinscher

  • American Bulldog

  • American Pitbull

  • American Staffordshire Terrier

  • Staffordshire Bullterrier

  • Boston Terrier

  • Boxer

  • Bulldogge

  • Bullmastiff

  • Bullterrier

  • Chow-Chow

  • Dogo Argentino

  • Englischer Toy Spaniel

  • Fila Brasileiro

  • Griffon Bruxellois

  • Japanischer Chin

  • Karabash (Kangal, Anatolischer Hirtenhund)

  • Kaukasischer Owtscharka (Kaukasischer Schäferhund)

  • Lhasa Apso

  • Mops (alle Rassen)

  • Mastiff

  • Mastino Napoletano

  • Pekinese

  • Pit Bull

  • Rottweiler

  • Shar-Pei

  • Shi Tzu

  • Tibet-Spaniel

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