Staatsanwältin: "Amok hört sich so ganz schlimm an"Fitnessstudio-Angriff in Duisburg: Staatsanwaltschaft stuft Tat als Amoklauf ein

Bei der blutigen Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio mit vier Schwerverletzten sieht die Staatsanwaltschaft Anzeichen für eine Amoktat. „Wir gehen eher davon aus, dass es sich bei allen vier um Zufallsopfer handelt“, sagte Staatsanwältin Jill McCuller der Deutschen Presse-Agentur.
Keines der Opfer kannte den Angreifer im Duisburger Fitnessstudio

Das ergebe sich insbesondere aus Angaben von Geschädigten, nach denen keiner von ihnen den mutmaßlichen Täter gekannt habe. Zunächst sei man davon ausgegangen, dass einer Person der Angriff gegolten habe.
„Amok hört sich so ganz schlimm an. Letztlich ist es das, das wahllose Aussuchen der Opfer ohne bestimmte Gründe“, sagte die Staatsanwältin. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte zuvor berichtet, dass inzwischen einiges auf eine Amoktat hindeute.
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Die Weltgesundheitsorganisation definiert Amok als „willkürliche, anscheinend nicht provozierte Episode mörderischen oder erheblich destruktiven Verhaltens.“
Täter werden versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen

Nach dem Angriff am Dienstagabend vergangener Woche sitzt ein 26-jähriger tatverdächtiger Syrer in Untersuchungshaft. Der Tatvorwurf lautet auf versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung. Bei der Attacke soll der Tatverdächtige vier Menschen mit einem Messer schwer verletzt haben.
Nach RTL-Informationen fanden die Ermittler auf dem Handy des Tatverdächtigen Fotos und Videos mit islamistischem Hintergrund. Ob der Syrer die Tat tatsächlich aus religiösen Gründen beging oder psychisch krank ist, ist noch unklar.
Der Beschuldigte mache bisher von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. Er habe sich noch nicht auf die Vorwürfe eingelassen, sagte die Staatsanwältin. (dpa/lha)