In der Hälfte stecken krebsverdächtige StoffeGroßer Fischstäbchen-Test: Das sind die Tops und Flops

Ob groß oder klein – Fischstäbchen haben viele Fans. Auch, wenn die frittierten Knuspersticks naturgemäß nicht die gesündeste Mahlzeit sind, vertrauen insbesondere Eltern auf ihre Qualität. Doch die neueste Untersuchung von Öko-Test zeigt: Manche Fischstäbchen stecken voller Schadstoffe! Das sind die Tops und Flops.

Fisch ist gesund - oder nicht?

Viele Eltern freuen sich, wenn sie den lieben Kleinen in der Stäbchenform zumindest etwas gesunden Fisch unterjubeln können. Denn der hat es in sich: Neben hochwertigem Eiweiß sind darin bekannterweise auch wertvolle Omega-3-Fettsäuren und auch Jod enthalten.

Leider ist auch die Panade nicht ohne. Und damit sind nicht etwa überflüssige Kohlenhydrate oder ein hoher Fettanteil gemeint. Denn wie Öko-Test feststellt, sind über der Hälfte der geprüften 19 Fischstäbchen-Fabrikate mit krebsverdächtigen Fettschadstoffen belastet, welche hauptsächlich beim Erhitzen der pflanzlichen Frittierfette entstehen.

Diese Inhaltstoffe könnten zum Problem werden

In den meisten Fällen handelt es sich um 3-MCPD-Fettsäureester, zwei Fischstäbchen-Marken kritisieren die Tester zusätzlich wegen Glycidyl-Fettsäureestern. Im Magen-Darm-Trakt wandeln sich die Ester fast vollständig in 3-MCPD beziehungsweise Glycidol um. Glycidol hat sich laut Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) im Tierversuch als krebserregend und erbgutschädigend erwiesen.

3-MCPD gilt laut Internationaler Agentur für Krebsforschung als „mögliches Humankarzinogen“ und führte in Tierversuchen zu Schäden an den Nieren. Die EFSA hat deshalb eine maximale Tagesdosis für 3-MCPD festgelegt: Die würde ein 30 Kilo schweres Kind bei den von Öko-Test kritisierten Produkten bereits mit fünf belasteten Fischstäbchen zu mehr als der Hälfte ausschöpfen.

Die betroffenen Anbieter legten Öko-Test aber auch Gegengutachten vor, laut denen ihre Produkte unterhalb der Abwertungsschwelle für 3-MCPD gelandet wären. Viele Anbieter versichern zudem, dass sie an der Reduktion von 3-MCPD und Glycidol arbeiten, indem sie beispielsweise die Fritteuse-Bedingungen optimieren oder zusätzlich Filtersysteme für das Öl installieren würden.

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Marken-Hersteller Iglo unter den Gewinnern

Ungeachtet dessen schnitten aber bei der Verkostung alle Fischstäbchen „sehr gut“ ab. Und auch beruhigend: Hygienisch sind fast alle Fischstäbchen einwandfrei. Keine Fadenwürmer, kaum Keime.

Insgesamt sechs Fischstäbchen-Produkte wurden mit „gut“ bewertet, unter anderem die günstigen „Ocean Sea 15 Fischstäbchen“ von Lidl (2,79 Euro pro 450 Gramm) und die „15 Fischstäbchen“ von Marken-Hersteller Iglo (4,89 Euro pro 450 Gramm).

Die Schlusslichter des Fischstäbchen-Tests

Dreimal wurde das Gesamturteil „mangelhaft“ vergeben, unter anderem an die „Golden Seafood Fischstäbchen 15 Stück“ von Aldi Süd (2,79 Euro): Sie enthalten die Fettschadstoffe 3-MCPD und Glycidol – ebenso wie die Eismann Fischstäbchen, 34316, 23 Stück (6,42 Euro pro 450 Gramm). Bei letzteren wurden allerdings zusätzlich noch erhöhte Mineralölbestandteile festgestellt, insgesamt werden sie somit mit „ungenügend“ abgestraft. (xwi/rka)

Alle Ergebnisse können Sie auf ökotest.de nachlesen.