Warum man Medizinprodukte nie im Internet bestellen sollte

Fake-Abnehmspritze kostet Michelle (45) fast das Leben

Statt Kilos verliert sie fast ihr Leben.
Eigentlich will Michelle Sword aus Großbritannien nur etwas abnehmen. Deshalb bestellt sich die 45-Jährige die Abnehmspritze Ozempic im Internet. Doch sie erhält Fake-Spritzen, welche die zweifache Mutter fast das Leben kosten. Wovor sie andere nun warnen möchte und wie ihr gefälschte Produkte erkennt, seht ihr im Video.

Michelle Sword (45) will abnehmen und bestellt Abnehmspritzen im Internet

Medikamente wie Ozempic und Wegovy erleben in den vergangenen Monaten einen regelrechten Hype. Eigentlich sind die Präparate für Diabetiker und Adipositas-Patienten gedacht, doch immer mehr Menschen nutzen die Spritzen zur schnellen Gewichtsreduktion.

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Auch Michelle Sword (45) aus Großbritannien will das Medikament ausprobieren. Die zweifache Mutter fühlt sich unwohl in ihrem Körper und möchte abnehmen. Also bestellt sie Abnehmspritzen mit der Aufschrift Ozempic im Internet. Ein Klick mit fatalen Folgen: Sword gerät an eine Fälschung, die ihr um ein Haar zum tödlichen Verhängnis geworden wäre.

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Insulin-Überdosis und Unterzuckerung anstatt Wunder-Wirkstoff

Kurz nach der Injektion verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand dramatisch, sie verliert immer wieder das Bewusstsein. Als ihre Tochter Cadie (13) sie mit offenen Augen, aber unfähig zu sprechen, auf dem Sofa vorfindet, ruft sie den Krankenwagen. Die 45-Jährige wird umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Sie schwebt in Lebensgefahr.

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Am Ende entkommt sie dem Tod nur knapp. Der Grund: Die vermeintliche Abnehmspritze enthielt nicht den beworbenen Wirkstoff Semaglutid, sondern reines Insulin. Eine Überdosis Insulin führt zur Unterzuckerung des Körpers. Das kann sich durch kalten Schweiß, Zittern oder einen beschleunigten Puls bis hin zum Koma äußern.

Original oder Fake? Woran ihr gefälschte Abnehmspritzen erkennt

Michelle Sword geht es mittlerweile wieder gut. Nun will sie vor den Gefahren nicht lizenzierter Produkte im Internet warnen. Auch Mediziner Dr. Christoph Specht rät eindringlich davon ab, verschreibungspflichtige Medizinprodukte im Internet zu bestellen. „Gehen Sie bitte zu Ihrem Arzt und besprechen Sie das mit ihm“, empfiehlt Specht. Das sei der einzig richtige Weg. „Es ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, und zwar aus gutem Grund“.

Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) teilt mit, dass eine Bestellung im Internet, wo legal nur rezeptfreie Arzneimittel bezogen werden können, grundsätzlich gar nicht möglich ist. Jegliche Bestellung im Internet von Ozempic sei daher nicht nur gesetzwidrig und illegal, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit gefälscht.

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Während es nahezu unmöglich ist, die Fälschungen an der Verpackungsschachtel zu erkennen, ist dies bei den Spritzen selbst einfacher: Im Gegensatz zum Original haben die gefälschten Spritzen eine dunkelblaue Farbe. Die Originalspritzen sind hellblau. Zudem ist der Spritzenkopf der Fälschungen blau, der Kopf des Originals hingegen grau. (nri/vdü)