Verdacht der fahrlässigen Tötung
Oldenburg: Frühchen-Tod in Klinik - Ermittlungen gegen Ärztin

Verunreinigte Milchpulvernahrung hat im Juni im Klinikum Oldenburg zum Tod eines frühgeborenen Babys geführt. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung gegen eine Ärztin, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg am Dienstag sagte. Weitere Beschuldigte gebe es derzeit nicht. Die Frau habe sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert, so der Staatsanwalt. „Es werden weiter Zeugen vernommen.“ Wann die Ermittlungen abgeschlossen sind, ist demnach unklar.
Im Video: Bericht über gestorbenes Baby aus dem Juni
Weiteres Baby war durch Umweltkeim Cronobacter erkrankt
Der frühgeborene Säugling war nach Klinik-Angaben am 7. Juni auf der Intensivstation gestorben. Untersuchungen ergaben, dass die Nahrung, die das Baby am 3. Juni - einen Tag nach seiner Geburt - bekam, mit einem Keim belastet war. Ein weiteres Frühchen, das wegen der verunreinigten Milch schwer erkrankte, erholte sich. Zunächst war unklar, ob Folgeschäden bleiben. Ab Mitte Juni ermittelte dann die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung gegen Klinikpersonal.
Der Umweltkeim Cronobacter wurde auch bei drei weiteren Babys nachgewiesen, die keine Krankheitszeichen zeigten. Der Keim kann dem Krankenhaus zufolge im Staub, auf dem Boden, im Ab- und Trinkwasser und auf Oberflächen vorkommen. Wie er in die Milchpulvernahrung kam, ist bislang unbekannt. (dpa/ swi)