"Anfang nächsten Jahres erste Ergebnisse zur Wirksamkeit" Hoffnung für Long-Covid-Patienten! Ergebnisse zu Medikament BC007 bald erwartet

Gute Nachrichten für Long-Covid-Patienten! Das Medikament BC007 der Firma Berlin Cures gilt für viele Long-Covid-Betroffene als großer Hoffnungsträger. Bisher zieht sich seine Entwicklung – doch jetzt startet eine klinische Studie, die endlich mehr Aufschluss über die Wirksamkeit des Mittels geben soll.

Ergebnisse zur Wirksamkeit Anfang nächsten Jahres erwartet

„Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende Juni die ersten Patienten in die Studie einbeziehen können“, sagte Verwaltungsratschef Rainer Boehm der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir sind zuversichtlich, dass wir im Laufe dieses Jahres alle Patienten rekrutieren können - insgesamt über 100 - und dass Anfang nächsten Jahres erste Ergebnisse zur Wirksamkeit vorliegen.“

Die Studie ist durch bestehende Investoren des Unternehmens, das 2014 als Ausgründung der Charité und des Max Delbrück Centers in Berlin ins Leben gerufen wurde, finanziert. Bisher gibt es etwas mehr als zwei Dutzend private Investoren.

„Wir haben die Möglichkeit, aufgrund dieser privaten Investoren die Phase-2-Studie zu beginnen“, sagte Boehm. Für die für eine Zulassung entscheidende Phase-3-Studie ist Berlin Cures allerdings noch auf der Suche nach Geldgebern. „Wir öffnen uns für zusätzliche strategische und institutionelle Investoren.“ Die Phase-2-Studie soll in fünf europäischen Ländern erfolgen, darunter auch Deutschland.

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Bedarf für Long-Covid-Mittel ist hoch

In Deutschland fordern Long-Covid-Betroffene in der Instagram-Kampagne „nichtgenesen“ eine beschleunigte Zulassung des Medikaments. Der Ruf danach wurde laut, nachdem Wissenschaftler der Universität Erlangen 2021 erfolgreiche Heilversuche mit BC007 bei vier Patienten mit Long Covid - das ursprünglich zur Behandlung von Herzinsuffizienz entwickelt wurde - verkündeten.

Noch fehlt aber eine aussagekräftige klinische Studie. Der Bedarf ist hoch, denn die Pandemie ist zwar abgeklungen und wird nicht mehr als weltweiter Gesundheitsnotstand betrachtet, doch hat sie bei Millionen von Menschen anhaltende Beeinträchtigungen hinterlassen, für die es noch keine Behandlung gibt.

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Mindestens 65 Millionen Menschen leiden weltweit an Long Covid

Die einmalige Infusion mit BC007 soll Autoantikörper neutralisieren, die sich gegen körpereigenes, gesundes Gewebe richten und im Blut vieler Long-Covid-Patienten nachgewiesen werden können. Wissenschaftler sehen sie als möglichen Auslöser der Beschwerden.

„Für Long-Covid-Patienten, die funktionale Autoantikörper aufweisen, besteht eine große Chance, dass BC007 die Lösung ist“, sagte Boehm. Einer im Januar in der Fachzeitschrift „Nature Reviews Microbiology“ veröffentlichten Studie zufolge leiden schätzungsweise mindestens 65 Millionen Menschen weltweit an Long Covid mit Symptomen wie Müdigkeit, Erschöpfung sowie Konzentrations- und Gedächtnisproblemen.

Ob für sie BC007 wirklich der erhoffte Hoffnungsträger sein könnte, müssen die Studien nun zeigen. Dabei könne aber nicht das gleiche Tempo erwartet werden, wie bei der Entwicklung der Covid-19-Impfstoffe, sagte Berlin-Cures-Verwaltungsratschef Boehm. „Bei Long Covid sind wir in der normalen Zeitachse, wie sie generell für die Entwicklung neuer Medikamente üblich ist.“ (reuters/akr)