Prozess um Mord an sieben Babys in England

Arbeitskollegin sagt aus: Mutmaßliche Killer-Krankenschwester wollte nur auf Intensivstation arbeiten

Lucy L. (33) soll sieben Babys auf einer Neugeborenenstation getötet haben.
Lucy L. (33) soll sieben Babys auf einer Neugeborenenstation getötet haben.
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Im Prozess gegen die englische Krankenschwester Lucy L. hat eine Arbeitskollegin am Dienstag (21. März) ausgesagt. Offenbar bestand Lucy L. darauf, zum Dienst auf der Intensivstation eingeteilt zu werden. Der 33-Jährigen wird vorgeworfen zwischen 2015 und 2016 insgesamt sieben Säuglinge ermordet zu haben. In weiteren zehn Fällen ist sie wegen versuchten Mordes angeklagt.

Mutmaßliche Baby-Mörderin liebte offenbar den Kick auf der Intensivstation

Die Kollegin sagte aus, dass die Kinderkrankenschwester nur in der Intensivpflege habe arbeiten wollen. Das berichtet der britische Sender BBC. Wenn sie für andere Abteilungen eingeteilt wurde, sei sie unzufrieden gewesen. Angeblich soll sie auch mit ihren Vorgesetzten diskutiert haben, wenn sie gebeten wurde, Dienste auf anderen Stationen zu leisten.

„Sie sagte es sei langweilig und dass sie keine Babys füttern wollte“, erzählt Oberschwester Kathryn Percival-Calderbank vor Gericht. Offenbar fühlte die Angeklagte sich stattdessen von der stressigen Arbeit in der Intensivpflege angezogen. „Wenn irgendetwas los war auf der Intensivstation, kam sie auch dorthin, um zu helfen, wie wir alle“. Der Zeugin zufolge war Lucy L. allerdings „besonders darauf aus, zu helfen“ und „war sehr schnell zur Stelle, wenn es Probleme gab“.

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Stress auf der Intensivstation: Kollegen machten sich sogar Sorgen um Kinderkrankenschwester Lucy

„Wir haben uns sogar Sorgen um Lucys psychische Gesundheit gemacht. Denn, wenn man dauerhaft einem solchen Stress ausgesetzt ist, kann das aufwühlend und am Ende der Schicht auch anstrengend sein. Ab und zu muss man da auch rauskommen“, zitiert der britische Sender die Oberschwester. Aber von den Sorgen ihrer Arbeitskollegen über lange, stressige Schichten auf der Intensivstation und davon, dass es gut für die mentale Gesundheit sei, auch mal in anderen Abteilungen zu arbeiten wollte die Angeklagte der Zeugin zufolge nichts wissen.

Laut BBC dauert der Prozess an. (rhe)

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