Sorgerechtsstreit um den Überlebenden des Seilbahn-Unglücks in Italien

Eitans Großmutter will weiter dafür kämpfen, dass ihr Enkel in Israel bleibt

Der sechsjährige Eitan ist der einzige Überlebende des Seilbahn-Unglücks in Italien. Der Junge ist seit dem Gondel-Absturz Vollwaise, beide Elternteile und sein kleiner Bruder starben bei der Tragödie am Stresa Mottarone. Jetzt wird der Kampf ums Sorgerecht immer schmutziger, die Großmutter mütterlicherseits erstattet Anzeige gegen die Tante väterlicherseits, Aya Biran.

Großvater brachte Eitan heimlich nach Israel

Eitan (re) mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder (†2).
Eitan ( 6 ) stürzte mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder (†2) beim Seilbahn-Unglück in Italien ab.
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Von allen Seiten zerren die Familienangehörigen an dem kleinen Sechsjährigen. Nach der schlimmen Tragödie, musste Eitan sowohl medizinisch als auch psychologisch behandelt werden. Und jetzt streiten sich die Familien untereinander. Zu den Hintergründen:

Die Eltern des Jungen sind israelischer Herkunft, Eitan zog aber kurz nach seiner Geburt mit der Familie nach Italien, wuchs in der Nähe der Tante väterlicherseits auf, Aya Biran. Sie wich dem damals Fünfjährigen nach dem Gondel-Absturz im Krankenhaus nicht von der Seite. Nachdem ein Streit zwischen der Familie väterlicher-und mütterlicherseits über die Inobhutnahme entfacht ist, hat ein Gericht in Italien entschieden, dass Aya Biran das Sorgerecht von Eitan erhält.

Eitans Großmutter aus Israel macht Tante Aya Kampfansage

Doch dann hat der Großvater mütterlicherseits den kleinen Eitan unter einem Vorwand, heimlich aus Italien nach Israel geflogen. Seitdem kämpft Aya Biran darum, den Sechsjährigen wieder zu sich zu holen. In einem Interview sagte sie, dass Eitan aus allem herausgerissen wurde, aus seinen Therapien, seinem Umfeld, seinem Zuhause.

Die Großeltern mütterlicherseits aber sehen das anders. Eitans Oma aus Israel wendete sich jetzt an die Öffentlichkeit, mit der Ansage Aya Biran anzuzeigen: „Ich bin Eitans Großmutter und werde alles tun, um Eitan zu beschützen. Es ist eine schwierige Situation für mich, zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten. Ich hoffe sehr, dass wir ihn hier lassen können und das Kind in seiner Heimat aufwächst.“

Obwohl ein Gericht in einem weiteren Beschluss entschieden hat, dass Eitan wieder zurück nach Italien soll, kämpfen die Großeltern in Israel weiter darum, dass der Vollwaise bei ihnen bleibt. Für den kleinen Jungen sicherlich eine weitere, traurige Situation. (mca)