Psychotherapeut mit hilfreichen Alltags-Tricks
Eigenlob stinkt? Von wegen! So werdet ihr endlich selbstbewusst

„Die Partnerschaft mit uns selbst ist die wichtigste Partnerschaft, die wir im Leben haben!“
Beziehungen können beendet und Freundschaften gekündigt werden – doch die Trennung von einem selbst ist unmöglich! Doch leider ist es genau diese Beziehung, die uns oft vor große Herausforderungen stellt. Laut Psychotherapeut Dr. Wolfgang Krüger hat zum Beispiel so gut wie niemand von uns eine gute Selbstachtung oder ein wirklich gesundes Selbstbewusstsein. Wie ihr das ändert.
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Psychotherapeut ist sich sicher: Wir sind zu selbstkritisch!
In seinem neuen Buch „Selbstachtung: So werden Sie glücklich, stark und selbstbewusst“ geht Dr. Wolfgang Krüger dem „Kern unseres Lebensglücks“ auf den Grund: der Selbstachtung.
Und dabei legt er den Finger in die Wunde, seine Kernaussage: Wir sind nicht selbstbewusst und mutig genug, zu selbstkritisch und zu angespannt. Sich (gegenseitig) loben und mal nicht nach Perfektion streben? Fehlanzeige!
Erst recht dann nicht, wenn andere Menschen im Spiel sind: „Wir haben eigentlich immer Angst vor dem Blick der anderen, dass wir von ihnen bewertet werden und nicht genügen“, so der Experte im RTL-Interview.
Das Problem sei Folgendes: Wir konzentrieren uns viel zu sehr auf negative Dinge und unsere Fehler. Krüger sagt: „Meist bekommen wir in der Kindheit schon hohe Ansprüche mit auf den Weg, oft aber nicht die Zuversicht, dass wir das alles auch schaffen können.“
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Dadurch entstehen Selbstzweifel: „Wenn wir schlafen gehen, fällt uns immer als Erstes ein, was wir an dem Tag nicht gut gemacht haben oder was hätte besser laufen können. Das dämpft natürlich unser Selbstwertgefühl.“
Aber dann wäre es doch ein Leichtes, mit ein paar Komplimenten gegenzusteuern?
„Wir leben in einer Gesellschaft, in der zu selbstbewusste Menschen als arrogant gelten"
So einfach ist es leider nicht, denn vermutlich kennt ihr es: Bekommt man mal ein nettes Kompliment oder erhält Anerkennung, ist unser erster Impuls, dem anderen klarzumachen, dass wir doch SO toll gar nicht sind. „Wir hätten die Gelegenheit, uns dank des Blicks des anderen positiv zu sehen, aber diese positive Sache machen wir häufig kaputt“, weiß der Psychotherapeut.
Denn: „Wir leben in einer Gesellschaft, in der zu selbstbewusste Menschen als arrogant gelten. Man neigt also vielleicht dazu, sich zurückzunehmen, um nicht anzuecken“, erzählt Krüger.
Er erklärt außerdem: „Wir stabilisieren uns durch unsere Tüchtigkeit, durch soziale Bindung. Wir denken immer, wir dürfen erst ab einem gewissen Punkt selbstbewusst sein, wenn wir etwas erreicht haben, wenn wir Ergebnisse vorzeigen können.“
Das sei jedoch der falsche Weg, der Psychotherapeut sagt sogar: „Wenn wir schon fast peinlich berührt sind von dem Kompliment, das wir kriegen, DANN ist es gerade genug. Menschen leben dann auf, wie Pflanzen, die endlich gegossen werden oder Licht oder Dünger bekommen.“
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Im Alltag umsetzbar: Diese Tipps und Tricks verschaffen uns mehr Selbstbewusstsein
Auch sich selbst zu loben, komme nicht immer gut an. Aber: „Wir dürfen ruhig verschwenderischer mit Anerkennung umgehen“, sagt Krüger. „Das wichtigste Lob, was wir im Leben bekommen, sollte immer das sein, was ich mir selbst gebe. Deswegen ist der Spruch ‘Eigenlob stinkt’ sehr verhängnisvoll.“
Krüger nennt einige Tipps und Tricks, die dabei helfen können, endlich mehr Selbstbewusstsein zu erlangen:
Hört auf damit, Komplimente abzulehnen!
Besser: „Bedankt euch und speichert das Lob ab, in einer Art inneren Schatztruhe.“
Noch besser: „Melkt die Situation und bohrt nach! Fragt, wie genau das Kompliment eigentlich gemeint war, fragt nach mehr Details und Beispielen.“ So könne man das Ganze viel besser verinnerlichen, weiß der Experte.Schreibt euch jeden Abend auf, was ihr gut gemacht habt. „Nach und nach werdet ihr merken, dass ihr langsam eine andere Sichtweise auf euer Leben bekommt und dass euer Selbstwertgefühl steigt.“
Krempelt euren Alltag um! „Ich kann nur dann mehr Selbstwertgefühl kriegen, wenn ich mehr Kraft habe und mein Leben verändere. Dazu zählt dann auch früheres Aufstehen, Lebensziele aufschreiben, geduldig sein und mit der Aufschieberitis aufhören.“
Umgebt euch mit Leuten, die euch nicht schaden; macht also Schluss mit toxischen Menschen in eurem Leben.
Werft einen Blick in die Kindheit: Habe ich vielleicht zu viel Kritik bekommen, zu wenig Zuwendung?
Bittet eure Freunde, fünf positive Eigenschaften aufzuschreiben und lasst euch das schriftlich geben.
Heißt: Alles in allem braucht es ein richtiges Programm, um Selbstwert aufzubauen. „Das funktioniert leider nicht von heute auf morgen“, sagt der Experte.
Aber es sei ein Programm, das sich am Ende auszahlen wird.
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