RTL-Reporter: Kann Tage dauern, bis Familien Gewissheit haben

Nach Bade-Drama in Duisburg: Experten vermuten ertrunkene Teenager im tiefen Wasser

17.06.2021, Nordrhein-Westfalen, Duisburg: Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei intensivieren mittels Tauchern, Hubschraubern und Rettungsbooten, die Suche nach zwei vermissten Mädchen, die am Mittwochabend im Fluss ein erfrischendes Bad nehmen wollten. Beim Baden im Rhein ist am Mittwochabend in Duisburg eine 17-Jährige ertrunken. Nach zwei Mädchen, die zusammen mit der 17-Jährigen ins Wasser gegangenen waren, suchte die Polizei am Donnerstagmorgen noch mit Rettungsbooten und Hubschraubern, wie eine Sprecherin mitteilte. Foto: Roberto Pfeil/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Rettungskräfte haben die Suche nach den vermissten Mädchen eingestellt.
rp nic, dpa, Roberto Pfeil

Die Retter haben keine Hoffnung mehr, zwei im Rhein vermisste Mädchen zu finden. Die Suche wurde eingestellt. Die Teenager im Alter von 13 und 14 waren zusammen mit einer 17-Jährigen baden gegangen und wurden von der Strömung mitgerissen. Die älteste der Jugendlichen konnte leblos geborgen werden – sie ertrank. Von den anderen beiden Mädchen fehlt jede Spur. Die Chance, dass sie noch leben, geht gegen Null“, sagte eine Polizeisprecherin. Experten vermuten, dass die Mädchen ertrunken sind und ihre Körper ins tiefe Wasser gezogen wurden, wie RTL-Reporter Ulrich Klose vor Ort erfuhr.

Duisburger Retter haben niederländische Kollegen schon informiert

„Die Suche ist leider erfolglos geblieben“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Retter haben alle Uferbereiche, die in Frage kommen, noch einmal abgesucht. Auch Taucher hätten im Wasser nach den Mädchen Ausschau gehalten – vergeblich. „Es kann Tage dauern, bis sie hochgeschwemmt werden. Es kann auch sein, dass sie bis Holland getrieben werden“, so RTL-Reporter Ulrich Klose. Die Duisburger Einsatzkräfte haben die niederländischen Behörden bereits vorgewarnt. Dort, flussabwärts, werden Ertrunkene häufig angespült.

Die drei Mädchen, die aus dem Stadtteil Marxloh kommen, wollten sich bei den sommerlichen Temperaturen im Wasser abkühlen. Das wurde ihnen wohl zum Verhängnis. „Der Rhein ist eine Todesfalle“, warnt die Duisburger Polizei immer wieder. Bei der Suchaktion wurden sogar die professionellen Taucher sicherheitshalber angeleint.

“Kinder ertrinken in 90 Sekunden“: So groß ist die Gefahr im Wasser.

RTL-Reporter Ulrich KLose
RTL-Reporter Ulrich KLose hat sich nach dem Badeunfall vor Ort in Duisburg informiert.

Schwimmen im Rhein ist lebensgefährlich

Das Schwimmen im Rhein ist wegen der starken Strömungen und der hohen Wellen durch die Frachtschiffe lebensgefährlich. Auch wer nur bis zu den Knien am Ufer im Wasser steht, kann durch die unvorhersehbaren Strömungen hineingezogen werden. Die Chancen, dann lebend wieder herauszukommen, seien gering, warnt die Polizei immer wieder. „Ich habe gerade für Eltern, die ihre Kinder am Ufer im Wasser spielen lassen, absolut kein Verständnis. Das ist - um es mal deutlich zu sagen - reiner Wahnsinn“, sagt Michael Blankartz von der Wasserschutzpolizei Duisburg.

Wie gefährlich das Schwimmen im Rhein ist, zeigt dieses Experiment.

17.06.2021, Nordrhein-Westfalen, Duisburg: Einsatzkräfte der Feuerwehr intensivieren mittels Tauchern, Hubschraubern und Rettungsbooten, die Suche nach zwei vermissten Mädchen, die am Mittwochabend im Fluss ein erfrischendes Bad nehmen wollten. Beim Baden im Rhein ist am Mittwochabend in Duisburg eine 17-Jährige ertrunken. Nach zwei Mädchen, die zusammen mit der 17-Jährigen ins Wasser gegangenen waren, suchte die Polizei am Donnerstagmorgen noch mit Rettungsbooten und Hubschraubern, wie eine Sprecherin mitteilte. Foto: Roberto Pfeil/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Nachdem die Retter alle Uferbereiche in der Nähe abgesucht haben, werden die Mädchen im tiefen Wasser vermutet.
rp nic, dpa, Roberto Pfeil
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Nur einen Tag nach dem Unglück kommen schon wieder Menschen zum Schwimmen

Doch die Warnungen werden von vielen ignoriert. Nur einen Tag nach dem Unglück versammelten sich an der Unfallstelle nicht nur Angehörige der Opfer. Wie RTL-Reporter Ulrich Klose erfuhr, musste die Wasserschutzpolizei erneut eingreifen und badende Menschen wegschicken. Sie wollten von der gleichen Halbinsel aus ins Wasser, an der auch die drei Teenager verunglückt sind.

Wie man richtig handelt, wenn man Zeuge eines Badeunfalls wird, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

(jgr)