Visa und Mastercard
Debitkarten-Chaos in Deutschland: Verbraucherzentrale meldet massive Probleme
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von Aristotelis Zervos
„Sorry, diese Karte können wir nicht annehmen“ – den Satz haben inzwischen viele Kundinnen und Kunden gehört, die mit einer Debitkarte bei einem Händler oder im Restaurant zahlen wollen. Welche Folgen das Karten-Chaos in Deutschland hat, zeigt eine Auswertung der Verbraucherzentrale.
Direktbanken setzen auf Debitkarte von Visa und Mastercard
Immer mehr Banken haben in den vergangenen Jahren die Debitkarte von Visa und Mastercard als Hauptprodukt eingeführt. Vor allem Direktbanken wie die DKB, ING oder Comdirect setzen auf die Debitkarte, bieten sie kostenlos zum Girokonto an.
Wer zum Beispiel bei der DKB eine Girocard oder Kreditkarte weiter nutzen möchte, muss extra zahlen.
Das Problem: Die Debitkarten werden nicht überall als Zahlungsmittel akzeptiert. Beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) gingen nach einem Aufruf 1.745 Beschwerden von Debitkarten-Besitzern ein.
Debitkarten-Besitzer haben im Alltag viele Probleme
„Verbraucherinnen und Verbraucher haben uns eine Vielzahl an Problemen gemeldet“, sagt Ramona Pop, Vorständin beim vzbv. „Vor allem in Geschäften innerhalb Deutschlands, im Hotel, im Ausland oder um Bargeld an der Ladenkasse zu erhalten, seien die neuen Debitkarten mitunter nicht akzeptiert worden.“
Debitkarten-Besitzer schildern außerdem Akzeptanzprobleme bei Behörden, in Kliniken, im Online-Handel oder dem TÜV.
Außerdem bemängeln Kunden fehlende Funktionen wie eine Altersverifikation, die Einsatzmöglichkeit für das ChipTAN-Verfahren oder die Option, Türen zu SB-Bereichen bei Banken zu öffnen.
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Verbraucherzentrale setzt auf digitalen Euro
„Die Problemschilderungen der Verbraucherinnen und Verbraucher stehen im absoluten Widerspruch zu den mitunter blumigen Versprechen der Banken, wonach die Debitkarten von Visa oder Mastercard die Funktionen von Giro- und Kreditkarte vereinen würden“, sagt Verbraucherschüzterin Pop.
„Das Karten-Chaos macht deutlich, dass am Ende Verbraucherinnen und Verbraucher den Schaden haben, wenn wir uns beim Bezahlen von wenigen kommerziellen Anbietern abhängig machen“, meint Pop.
Um das Kartenwirrwarr zu beheben, setzt die Verbraucherzentrale auf die Einführung eines digitalen Euros. Damit sei ein unabhängiger und verlässlicher Zugang zum digitalen Zahlungsverkehr möglich.
Bis dahin bleibt allen Debitkarten-Kunden nur eine Lösung: Ausreichend Bargeld dabei zu haben, um nicht blöd dazustehen.