Schlafmediziner klären aufDauermüde? Warum wir im Sommer im falschen Biorhythmus schlafen

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Nicht mehr klar denken können, ständig müde sein - das erleben aktuell viele Menschen.
Westend61, Imago
von Lauren Ramoser

Dauermüde trotz tollem Wetter? Im Sommer kann uns unser Biorhythmus einen Strich durch die Schlafrechnung machen. Denn unser Körper stellt sich um. Wie Sie die innere Uhr austricksen, erklären die Schlafforscher Dr. Michael Feld und Mona Jahn.

Das ist unser Schlafrhythmus in den Sommermonaten

Um kurz nach fünf geht die Sonne auf und erst gegen zehn Uhr am Abend verabschiedet sie sich. Für unseren Körper bedeutet das: Richtig viel Sonnenlicht, das die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmt. Dass wir in den Sommermonaten weniger schlafen, ist aber erstmal kein Problem.

„Unser Biorhythmus passt sich durchaus den Jahreszeiten an. Im Frühling und Sommer,
in den Monaten mit mehr Sonne und Wärme stehen wir alle tendenziell früher auf und
gehen später ins Bett“
, erklären die Schlafforscher Dr. Michael Feld und Mona Jahn auf Nachfrage von RTL.

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Doch wird die kürzere Schlafdauer zum Problem? Nein! „Durch die vermehrte Sonneneinstrahlung und die damit verbundene Aufnahme von Vitamin D und andere Faktoren führen dazu, dass wir im Sommer weniger Schlaf brauchen“, erklären die Mediziner. Stress sollten wir uns wegen der kürzeren Schlafzeiten also nicht machen. Doch wie fühlt man sich dennoch fitter?

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Wer braucht wie viel Schlaf?

Unsere innere Uhr verändert sich im Laufe unseres Lebens immer wieder. „Stehen wir als Kinder
eher früh auf und sind abends schon früh müde, so brauchen wir als Teenager viel Schlaf
und stehen häufig erst später am Tag auf“, so die Kölner Schlafmediziner. „Als Erwachsene fangen wir dann irgendwann wieder an früher ins Bett zu gehen und früher aufzustehen. Im Alter schlafen wir wieder wie die Kinder, wir sind früh wach, dafür aber auch früh müde.“

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Je nach Lebensphase sollte man das Schlafbedürfnis des eigenen Körpers im besten Fall akzeptieren und sich danach richten. Doch wie gelingt das in den Sommermonaten?

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Wie schlafe ich im Sommer am gesündesten?

Um sich im Sommer nicht dauermüde durch den Tag zu schleppen, sollte man sich der Sonne idealerweise anpassen. Die tiefsten Schlafphasen mit den wenigsten Unterbrechungen haben wir nachts, sagen die Schlafforscher. Auf diesen dunklen Stunden sollte also das Hauptaugenmerk des Schlafes liegen.

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Das frühe Zubettgehen ist im Sommer leider lästig. Immerhin locken Grillfeste, Abende im Park oder Garten und das laue Sommerwetter. Doch die spätabends „verlorenen“ Schlafstunden können wir in den hellen Stunden am frühen Vormittag nicht gleichwertig aufholen. Wer also wirklich erholt sein will, sollte sich dem eigenen Biorhythmus anpassen. Und der orientiert sich schließlich an der Sonne. Also lieber früh ins Bett und dafür ausgeruht am nächsten Morgen wieder aufstehen.