Vorsicht vor falsch negativen ErgebnissenSchnelltests bei Omikron weniger zuverlässig: Infektiologe erklärt, was wir jetzt tun sollten!

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Schnelltests erkennen die Omikron-Variante zwar, seien aber möglicherweise weniger empfindlich. Darauf deuten erste Studienergebnisse der US-Gesundheitsbehörde FDA hin.
Michael Bihlmayer, picture alliance

Antigen-Schnelltests erkennen eine Corona-Infektion mit der Omikron-Variante vermutlich nicht so gut wie frühere Varianten. Darauf deuten Untersuchungen der US-Arzneimittelbehörde FDA hin. Das könnte zu falsch negativen Ergebnissen führen. Trotzdem rät die FDA weiterhin zu den Schnelltests.
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Studie noch nicht abgeschlossen

Schnelltests erkennen die Omikron-Variante zwar, seien aber möglicherweise weniger empfindlich. Darauf deuten erste Studienergebnisse der US-Gesundheitsbehörde hin. Und auch Mathias Pletz, Professor für klinische Infektiologie am Universitätsklinikum Jena, äußert im RTL-Interview Bedenken. „Generell scheint die Nachweis-Empfindlichkeit der Antigen-Tests gegenüber Omikron reduziert zu sein.“

Je empfindlicher ein Test ist, desto wahrscheinlicher zeigt er bei einer bestehenden Infektion ein positives Ergebnis an. Die meisten Antigen-Tests springen die Eiweißstruktur an, die die Erbinformation des Virus umhüllt, erklärt Pletz. „Und in dieser Struktur hat das Virus auch Mutationen. Das führt dazu, dass einige Tests das Virus nicht mehr so gut erkennen“, somit möglicherweise ein falsch negatives Ergebnis anzeigen und die Variante sich schneller ausbreitet. „Jeder Hersteller prüft momentan seine Tests, ob und wie sie Omikron erkennen.“

Die neuen Daten basieren auf Forschungsergebnissen mit lebenden Viren von echten Patienten. Dies würde die Realität besser widerspiegeln, als frühere Untersuchungen mit abgetöteten Viren, so die FDA. Dabei zeigten sich keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Corona-Varianten. Die neuen Studien sind allerdings noch nicht abgeschlossen.

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Besser mehrere Schnelltests machen

Dennoch empfiehlt die US-Gesundheitsbehörde die Verwendung von Antigen-Tests weiterhin – weist aber drauf hin, die offiziellen Gebrauchsanweisungen zu beachten. Bei einigen Schnelltests werden Menschen beispielsweise angewiesen, zwei Tests in einer bestimmten Zeitspanne zu machen. Erst das würde einen negativen Befund bestätigen.

Aber auch wenn der Schnelltest negativ ist: Hat eine Person Symptome oder hatte Kontakt zu Infizierten, rät der Infektiologe Pletz dazu, auf Nummer sicher zu gehen. „Wenn man den Verdacht hat, dass man sich angesteckt haben könnte, dann sollte man unbedingt einen PCR-Test durchführen lassen. Denn der PCR-Test wird durch den Wechsel von Delta zu Omikron weniger beeinträchtigt in der Nachweisfähigkeit.“ Denn dieser weist das genetische Material des Virus nach und kann selbst kleinste Menge erkennen.

Beide Test-Arten, so die FDA, sind aber neben der Impfung ein unverzichtbarer Teil, um die Pandemie einzudämmen. (sli)

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