Dennoch geringerer Schutz als vor Delta

Diese Impfstoff-Kombi wirkt am besten gegen Omikron

Nur manche der aktuell zugelassenen Impfstoffe setzen der Omikron-Variante effektiven Schutz entgegen.
Besonders zwei Corona-Impfstoffe machen Hoffnung im Kampf gegen Omikron.
rtl

Noch ist die Studienlage zum Impfschutz vor der Omikron-Variante dünn, doch die Studie eines internationalen Teams aus Forschenden zeigt jetzt, dass besonders zwei Vakzine Hoffnung machen. Wir erklären, wie die Wirkstoffe gegen Omikron wirken.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus finden Sie in unserem Live-Ticker auf RTL.de

Mindert Impfstoff Omikron-Ansteckung oder schweren Verlauf?

Gerade weil die Impfstoff-Hersteller um die verminderte Wirksamkeit ihrer Impfstoffe im Falle einer Konfrontation mit der Omikron-Variante wissen, forschen sie schon jetzt aktiv an Anpassungen der bereits zugelassenen Vakzine. Alle wichtigen Fragen dazu beantworten wir in diesem Artikel.

Noch ist die Datenlage relativ dünn dazu, wie effektiv die Corona-Impfstoffe aktuell gegen Omikron sind. Ein wichtiger Unterschied ist dabei, ob sie das Risiko einer Ansteckung verhindern oder ob sie einen schweren Verlauf deutlich mindern können. Bei Letzterem sind Wissenschaftler zuversichtlich.

Lese-Tipp: Warum es die Omikron-Variante den bestehenden Impfstoffen so schwer macht, sie zu bekämpfen, erklärt Epidemiologe Prof. Timo Ulrichs hier.

Die Ausbreitung der Omikron-Variante laut der aktuellen Zahlen zeigt aber, dass das Risiko einer Ansteckung trotz Impfstoff deutlich sichtbar vorhanden ist.

Diese Impfstoff-Kombi wirkt am besten

Ein Team aus 49 internationalen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen hat in einer Preprint-Studie herausgefunden, dass eine doppelte Impfung mit Moderna aktuell den besten Schutz vor einem schweren Verlauf mit Omikron bietet. Ebenfalls einen guten Schutz bietet das Vakzin von Biontech.

Die Antikörper-Antwort gegen Omikron sei allerdings um das bis zu 37-Fache reduziert im Vergleich zur Delta-Variante, schätzt Virologin Sandra Ciesek laut tagesschau.de in einer Untersuchung ein. Drei Monate nach einer Auffrischung mit Biontech liege die Neutralisation bei 25 Prozent. Zum Vergleich: Bei einer Delta-Infektion liegt sie dann noch bei 95 Prozent.

Bei den anderen Impfstoffen von AstraZeneca, Johnson & Johnson, dem chinesischen Impfstoff Sinopharm und dem russischen Vakzin Sputnik liegt der Schutz bei fast null. Hinzu kommt der Faktor Zeit, denn wer die ersten beiden Impfungen nicht mit einem Booster nach etwa sechs Monaten auffrischt, ist nicht mehr vor einer Infektion oder einem schweren Corona-Verlauf geschützt.

Lese-Tipp: Ob und wie der neue Porteinimpfstoff Novavax gegen Omikron wirkt,erklärt Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht hier.

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Keine allzu hohen Erwartungen an die Booster-Impfungen

In Anbetracht der Omikron-Variante des Coronavirus warnt die Virologin Sandra Ciesek vor überhöhten Erwartungen an Booster-Impfungen. Auch eine Auffrischimpfung sei kein hundertprozentiger Schutz vor einer Infektion, sagte die Direktorin des Instituts für medizinische Virologie des Universitätsklinikums Frankfurt kurz vor Weihnachten in einer Videoschalte. Sie verwies auf Fälle von bereits geboosterten Menschen, die sich selbst infiziert und auch andere Personen angesteckt hätten. „Im Moment habe ich das Gefühl, dass vermittelt wird: Lassen Sie sich boostern und die Welt ist wieder gut. Das ist nicht so.“ Insbesondere bei Kontakt mit Risikogruppen sei Vorsicht geboten, mahnt die Virologin.

Lese-Tipp: Welche Impfstoff-Kombi beim Boostern aktuell die besten Ergebnisse erzielt und welche enttäuscht, lesen Sie hier.

Experten nehmen an, dass der Schutz Geimpfter vor einer schweren Erkrankung bei Omikron besser sein dürfte als der Schutz vor einer Ansteckung. Nach bisherigen Daten ist Omikron in Deutschland im Vergleich zur Delta-Variante noch selten. Angesichts der Erfahrungen anderer Länder wird aber eine sehr rasche Zunahme in den nächsten Wochen auch hierzulande befürchtet. (dpa/lra)

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