Was im Herbst auf uns zukommen könnteCorona-Pandemie: "Wir haben wenige Monate Zeit" - Streecks Prognose für 2022

Virologe Hendrik Streeck spricht bei RTL über den Corona-Herbst.
Wie geht es nach dem Sommer weiter? Virologe Hendrik Streeck wagt eine Diagnose.
RTL

Hand aufs Herz: Aktuell steht der Frühling bevor, die Temperaturen klettern langsam aber sicher in die Höhe und endlich sind sie da: die Corona-Lockerungen. Und die Vergangenheit hat zudem gezeigt: Im Frühling und Sommer befinden sich die Zahlen im Sinkflug. Was bedeutet: Uns dürften ruhige Zeiten bevorstehen, hoffentlich ohne Virus-Mutationen und Co. Trotzdem sollten wir uns auf den Herbst und Winter vorbereiten, wie der Bonner Virologe Hendrik Streeck erklärt. Warum? Das erzählt er uns im RTL-Interview.
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Streeck: Wir brauchen eine andere Strategie, um die Infektionszahlen zu erfassen

Zuerst einmal sei gesagt: „Wir hatten ja sehr hohe Infektionszahlen, die im Moment recht rapide nach unten gehen. Das ist ein ziemlich gutes Zeichen muss ich sagen, weil das deutet wieder auf den saisonalen Effekt hin, dass wir auch wieder in eine ruhige Zeit hineinkommen werden, sowohl mit den Infektionszahlen als auch in den Krankenhäusern“, so Streeck. Auch wenn die Situation in den Krankenhäusern noch immer angespannt sei, wie der Virologe erklärt. Das liege unter anderem daran, dass sich viele Beschäftigte selbst mit Omikron angesteckt haben, krank waren und somit für eine bestimmte Zeit ausgefallen sind. Und: Schon seit Jahren gebe es Personalmangel.

Was das weitere Infektionsgeschehen angeht, sei es schwer eine eindeutige Prognose abzugeben, sagt der Virologe. Vieles hänge gerade sehr davon ab, wie sich unser Testverhalten und unsere Teststrategie entwickeln. Denn: Man bräuchte unbedingt eine Studie, in der genau erfasst werde, „wie hoch die Infektionszahlen wirklich sind, wo es nicht vom Testen abhängt.“ Der Virologe nimmt allerdings an, „dass es sich wieder so verhält wie im letzten Jahr, dass im Oktober, November die Zahlen nach oben schnellen werden.“ Er betont zudem: „Wir haben jetzt wenige Monate Zeit, uns darauf gut vorzubereiten.“

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Wenn man unsicher ist, gibt es Regeln, an die Sie sich noch immer halten können

Als Grund dafür sieht Hendrik Streeck die Tatsache, dass wir bis dahin „ja keine zusätzlichen, stärkeren Impfungen haben, die dann plötzlich das Infektionsgeschehen kontrollieren.“ Auch wenn wir uns vermutlich auf einen entspannteren Sommer freuen können: „Wir müssen schon damit rechnen, dass die Infektionszahlen auch wieder nach oben gehen“ werden.

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Daher plädiere der Virologe noch immer generell für die Corona-Impfung. Es sei wichtig, sich impfen zu lassen, denn auch wenn man geimpft ist und sich infiziert, „weiß man aber, dass eine Impfung vor einem schweren Verlauf schützt.“ Außerdem gilt: Das Virus grassiere noch immer unter uns. Das dürfe man nicht vergessen, so Streeck.

Für die Ostertage – und auch danach – gilt, sollte man sich Sorgen rund um die neuen Lockerungen machen: draußen treffen, Abstand halten und in Selbstquarantäne gehen, wenn man zeitnah die Großmutter besuchen möchte. So lasse sich vermeiden, dass man sich kurz vor dem Besuch ansteckt. (vdü)

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