Vorsicht vor Buchungsfallen bei Last-Minute-Angeboten

5 wichtige Tipps für Ihre Herbstreise-Buchung!

Was Sie bei der Buchung beachten sollten Im Herbst in den Urlaub?
01:33 min
Im Herbst in den Urlaub?
Was Sie bei der Buchung beachten sollten

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Je Corona-sicherer das Land, desto teurer wird der Urlaub

Je weniger Corona-Risiko am Urlaubsort zu erwarten ist, desto höher sind oft die Preise für Reiseziele im Herbst. Das merken Familien, wenn sie sich jetzt auf die Suche nach Reiseangeboten für die Ferien im Oktober machen. Doch nicht nur die Situation am Urlaubsort ist wichtig, auch die Vorgaben des Arbeitsgebers sollte man kennen, bevor man ins Reisebüro geht.

RTL-Reiseexperte Ralf Benkö ist mit Ina Späinghaus, der Chefin eines Reisebüros in Marienheide bei Köln, den derzeit offenen Fragen nachgegangen. Auch wenn im Augenblick noch bei vielen Reiseländern die Warnschilder hochgehalten werden – es gibt eine gewisse Chance, dass ab Oktober kurzfristig mehr Länder wieder bereisbar werden. Ina Späinghaus empfiehlt Kunden vor allem Griechenland. Türkei-Reisen sind für die Herbstferien zum Teil deutlich günstiger, aber es wäre derzeit eine Reise in ein Risikogebiet. Wir haben 5 Tipps, die Sie jetzt unbedingt beachten sollten!

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#1: Last-Minute-Angebote für die Herbstferien könnten neue Reisechancen bringen!

Tunesien gilt in der Reisebranche als eines der ersten Länder, die ab dem 1. Oktober möglicherweise aus der Reisewarnung herausfallen könnten.

Denn die generelle, weltweite Reisewarnung soll nach Ankündigung der Bundesregierung am 1. Oktober auslaufen und durch spezifische Länderhinweise ersetzt werden. Dabei soll vor Reisen in Länder außerhalb Europas, die nicht vom Robert-Koch-Institut als Risikogebiet eingestuft sind, nicht mehr automatisch gewarnt werden. Länder ohne Risikogebiet-Einstufung und ohne besondere Einreisebeschränkungen könnten damit also wieder buchbar werden - nach derzeitigem Stand möglicherweise Tunesien, vielleicht auch die Seychellen. Veranstalter FTI hofft, dass die Vereinigten Arabischen Emirate, Dubai, als Reiseziel bald wieder eine Entwarnung bekommen.

#2: Vor dem Besuch im Reisebüro mit Arbeitgeber sprechen

Bevor Sie etwas buchen, sollten Sie in Erfahrung bringen, welche Vorgaben Ihr Arbeitgeber zu Urlaub in Risikogebieten macht und den Versicherungsschutz abchecken!

Eine der ersten Fragen, die Reisebüro-Betreiberin Ina Späinghaus Kunden derzeit stellt, ist: "Was sagt Ihr Arbeitgeber zu Reisen in ein Risikogebiet?" Einige Firmen haben hier klare Regeln aufgestellt. Vielleicht dürften Urlauber ihren Job dann erst nach einer gewissen Wartezeit wieder antreten. Eine zusätzliche Quarantäne bei Einreisen aus einem Risikogebiet von mindestens fünf Tagen würde ab 1. Oktober dann auch gelten. Und auch den eigenen Versicherungsschutz müsste man in diesem Fall vor der Buchung überprüfen. Denn verschiedene Auslands-Krankenversicherungen könnten es dann ablehnen, für Schäden aufzukommen. "Ob man wirklich in ein Risikogebiet reisen möchte, sollte man sich also sehr gut überlegen", sagt Ralf Benkö.

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#3: Vorsicht bei der Internet-Suche nach Schnäppchen-Angeboten

Auf Online-Portalen könnten Reiseländer verkauft werden, in die Sie gar nicht einreisen dürfen!

Bei der Suche auf Internet-Reiseportalen werden teilweise mehr Reisen angezeigt, als man praktisch wirklich durchführen kann. Oft sind diese Angebote zwar mit Hinweisen verbunden, dass man spezielle Bedingungen für Reisen in Corona-Zeiten beachten müsse. Doch bei einer auf einem Online-Portal angezeigten Reise nach Thailand zum Beispiel wäre es derzeit sehr unwahrscheinlich, dass man auch einreisen darf. Denn dort sind die Bestimmungen gerade sehr streng. In Reisebüros würde man solche Reisen normalerweise gar nicht erst angeboten bekommen.

#4: Mögliche Quarantäne zeitlich mit einkalkulieren

Für den Fall, dass ein Reiseziel während des Urlaubs zum Risikogebiet wird, sollten Sie die Quarantäne vorsichtshalber bei allen Reisen einkalkulieren!

Auch bei sorgfältiger Planung ist es derzeit nicht zu verhindern, dass sich plötzlich in manchen Ländern die Lage verschärft und Urlaubsgebiete kurzfristig auf die Risikoliste kommen. Ob man nach der Reise in Quarantäne muss, hängt ab Oktober davon ab, ob das Urlaubsgebiet zum Zeitpunkt der Wiedereinreise nach Deutschland Risikogebiet ist. Damit Reisende von so etwas nicht überrascht werden, sollte man nach Möglichkeit einen gewissen Zeitpuffer mit einplanen. Ina Späinghaus erzählt: „Es gibt Kunden, die fliegen und reisen nur in der ersten Woche und haben die zweite Woche Urlaub genommen.“

#5: Diese Nicht-Risiko-Pauschalreisen sind gerade für den Herbst zu empfehlen

Viele Reiseveranstalter nennen hier zuerst Griechenland. Nach Einschätzung des Auswärtigen Amts sei dieses Urlaubsland "trotz zuletzt steigender Neuinfektionszahlen, auch weiterhin relativ moderat betroffen". Im Augenblick zahlt man für Vier- bis Fünf-Sterne-Hotels dort oft etwas mehr als in der Türkei, die derzeit Risikogebiet ist. Während man rund um Antalya einen Familienurlaub in den Herbstferien für eine Woche mit All-Inclusive in einem gut bewerteten Hotel für eine vierköpfige Familie schon für etwa 1600 Euro buchen kann, muss man in Griechenland dafür eher rund 2100 Euro einkalkulieren. Aber Reiseveranstalter organisieren gerade mehr Flüge für griechische Ziele wie Kos und Rhodos. Hier könnten also in den nächsten Wochen attraktive Angebote folgen. Weitere Reiseländer, die Reisebüros neben Urlaub in Deutschland derzeit im Blick haben sind: Italien, Portugal, die Niederlande und Österreich.

Welche Länder als besonders Corona-sicher gelten, sehen Sie hier auf unserer interaktiven Karte.

Corona-Urlaub ganz ohne Risiko? Den gibt es nicht!

Sebastian Goßmann-Jonigkeit im Reisebüro
Im Reisebüro bekommt man Hilfe, wenn man seine Urlaubspläne wegen Corona doch noch ändern muss.
RTL

Wichtig ist natürlich auch, dass sich Urlauber darüber bewusst sind, dass diese Corona-Zeiten beim Reisen so manche Überraschung mit sich bringen können: Flug-Änderungen, Ersatz-Hotels falls Resorts geschlossen werden – und natürlich ist auch eine mögliche Quarantäne am Urlaubsort nicht auszuschließen, sollte man sich selbst infizieren. Umso wichtiger ist es eben nun, sich beraten zu lassen und einen Ansprechpartner im Reisebüro zu haben, für den Fall, dass etwas schiefläuft. Ina Späinghaus erklärt, viele Reisebüros seien mittlerweile auch online gut zu erreichen, auch abseits der festen Öffnungszeiten: „Die Reise wird nie aussterben. Die Urlaubssehnsucht ist ungebrochen. Und das ist auch das, was ich täglich spüre, wenn ich mit meinen Kunden im Gespräch bin. Die Reiselust ist ungebrochen.“

Vielleicht kommt dann ja auch bei einer Umbuchung mal was ganz Neues heraus, wie bei Sebastian Goßmann-Jonigkeit, den wir im Reisebüro in Marienheide treffen. Er wird mit seiner Familie im Herbst nun nicht auf eine Karibik-Kreuzfahrt gehen. Die wurde abgesagt. Er hat umgebucht auf einen Familienclub in den Alpen. Dabei spart er nun eine Menge Geld und die Familie erlebt auch einmal etwas ganz anderes als bisher.