Ein Virus hält die Welt in Atem

Chronologie zum Coronavirus - alle Infos und Entwicklungen vom 13. April

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Mehr als hunderttausend Menschen sind in Deutschland inzwischen mit dem Virus infiziert. Krankenhäuser bereiten sich auf das Schlimmste vor. Wie lange aber wird der Kampf gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 dauern? Hier finden Sie die radikalen Maßnahmen der Bundesländer und hier alles von A bis Z, was Sie über das Coronavirus wissen müssen.

TVNOW-Doku: Stunde Null - Wettlauf mit dem Virus

Wie besiegen wir Corona? Sehen Sie hierzu die TVNOW-Doku: "Stunde Null - Wettlauf mit dem Corona-Virus" (Teil 2)

+++ Meldungen vom 13. April +++

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21:07 Uhr - Sechs US-Bundesstaaten wollen Lockerungspläne abstimmen

In der Corona-Krise wollen die Gouverneure von sechs nordöstlichen US-Bundesstaaten ihre Lockerungspläne künftig miteinander abstimmen. "Lasst uns klug sein, lasst uns hilfsbereit sein und lasst uns voneinander lernen", sagte Andrew Cuomo, Gouverneur des Bundesstaats New York, am Montag bei einer virtuellen Pressekonferenz gemeinsam mit seinen demokratischen Kollegen aus New Jersey, Connecticut, Pennsylvania, Rhode Island und Delaware. Gemeinsam solle darüber beraten werden, wann beispielsweise Schulen wieder geöffnet werden könnten. Details oder einen Zeitplan gebe es dazu aber noch nicht.

20:46 Uhr - Boris Johnson negativ getestet

Ein neuer Corona-Test des gestern aus dem Krankenhaus entlassenen britischen Premierministers Boris Johnson ist negativ ausgefallen. Das bestätigt, dass Johnsons endgültig von Covid-19 geheilt ist. Damit ist auch ausgeschlossen, dass Johnson das Virus noch übertragen kann. Der Sprecher bestritt auch, dass die Regierung den nach Darstellung Johnsons zeitweise kritischen Zustand des Premiers heruntergespielt habe.

20:00 Uhr - Ausgangsbeschränkungen in Frankreich wird bis zum 11. Mai verlängert

In einer Fernsehansprache teilt Staatschef Emmanuel Macron nun mit, dass die Ausgangsbeschränkungen in Frankreich bis zum 11. Mai verlängert wird.

In der Region Grand Est oder im Großraum Paris seinen die Krankenhäuser überlastet. Der Präsident bedankte sich bei allen, die sich an die Regeln halten. Er wisse, dass dies noch schwieriger sei, wenn man in einer engen Wohnung lebe. Die strengen Regeln gelten bereits seit dem 17. März und wurden schon einmal verlängert. Die Französinnen und Franzosen dürfen nur das Haus verlassen, wenn es unbedingt nötig ist. Spaziergänge, Gassigehen oder Sport sind nur eine Stunde pro Tag im Radius von einem Kilometer zur Wohnung erlaubt.

In Frankreich sind inzwischen fast 15.000 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. In den vergangenen 24 Stunden seien 574 Todesfälle gemeldet worden, teilte die Gesundheitsbehörde DGS mit. Die Gesamtzahl der Todesopfer sei damit auf 14.967 gestiegen.

19:06 Uhr - Erdogan kündigt neues Ausgehverbot in 31 türkischen Städten an

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat für das kommende Wochenende eine weitere Ausgangssperre in 31 Städten und Provinzen verkündet. Erdogans frühzeitige Ankündigung am Montag kam nachdem ein kurzfristig erlassenes Ausgehverbot am Freitagabend zu Panik und chaotischen Szenen geführt hatte. Das neue 48-stündige Ausgehverbot starte am kommenden Freitag um Mitternacht (Ortszeit) und Ende Sonntag um Mitternacht, sagte Erdogan.

Gesundheitsminister Fahrettin Koca teilte unterdessen via Twitter mit, die Zahl der Coronavirus-Fälle sei auf 61.049 gestiegen. An einem Tag seien zudem 98 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, damit stieg die Gesamtzahl der Todesopfer auf 1296. Die Türkei hatte vor rund einem Monat ihren ersten Coronavirus-Fall gemeldet. Am stärksten betroffen ist nach offiziellen Angaben Istanbul. Ankara hat bereits zahlreiche Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus erlassen. So gilt etwa eine weitgehende Ausgangssperre für Menschen unter 20, Personen ab 65 Jahren und chronisch Kranke.

19:04 Uhr - Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen: Österreich startet erste Stufe

Österreich beginnt am Dienstag nach vier Wochen im Notbetrieb mit der Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen. In einem ersten Schritt dürfen alle kleinen Läden mit weniger als 400 Quadratmetern Verkaufsfläche sowie die Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen. Verbunden ist das Vorgehen mit strengen Auflagen. Alle Kunden und Mitarbeiter müssen einen Mundschutz tragen, der Mindestabstand von einem Meter ist einzuhalten und die Zahl der Kunden im Verkaufsraum wird begrenzt. Das Bedecken von Mund und Nase durch einen speziellen Schutz oder einen Schal wird in allen öffentlichen Verkehrsmitteln zur Pflicht. Auch die Ausgangsbeschränkungen bleiben bis Ende April in Kraft.

Die österreichische Regierung hatte bereits Mitte März fast alle Geschäfte schließen lassen. Im internationalen Vergleich ist die Entwicklung bei den Coronafällen eher günstig. Die Zahl der Neugenesenen übersteigt seit geraumer Zeit die der Neuinfizierten. Die Kliniken sind weit von Engpässen bei der Versorgung auch der schweren Fälle entfernt. Insgesamt gibt es aktuell in der Alpenrepublik rund 6.500 Menschen, die mit Sars-CoV-2 infiziert sind. Rund 1.000 Patienten liegen im Krankenhaus. Die Zahl der noch verfügbaren Krankenhausbetten für Menschen, die an der Lungenkrankheit Covid-19 leiden, liegt bei 20.000.

Vom 2. Mai an sollen alle Geschäfte in Österreich wieder öffnen dürfen, dazu zählen auch die Friseure. Von Mitte Mai an könnten die Lokale und Restaurants folgen. Die Regierung hat alle Schritte von einer weiterhin günstigen Entwicklung bei den Fallzahlen abhängig gemacht.

18:45 Uhr - Mehr als 20.000 Tote in Italien - weniger Patienten in Intensivstationen

In Italien ist die Zahl hat der Corona-Toten auf mehr als 20.000 geklettert. Wie der Zivilschutz am Ostermontag meldete, kamen innerhalb von 24 Stunden 566 neue Todesfälle hinzu. Am Vortag waren es mit 431 weniger Opfer gewesen. Italien gehört zu den weltweit am härtesten von der Lungenkrankheit getroffenen Ländern. Insgesamt starben seit Februar in dem Mittelmeerland 20 465 Menschen im Zusammenhang mit der Covid-19-Krankheit, wie die Behörde in Rom mitteilte.

Die Gesamtzahl der registrierten Infizierten stieg um rund zwei Prozent auf 159.516 Fälle. Dieser Anstieg war etwas geringer als am Vortag. Die Dunkelziffer dürfte weiter hoch sein. Insgesamt sprechen Experten in Italien seit Tagen von positiven Signalen. Die Infektionskurve sei abgeflacht. Auch am Montag ließ der Druck auf die Intensivstationen weiter nach: Dort lagen etwas weniger Menschen als am Vortag. Das ist wichtig, weil die Krankenhäuser besonders im Norden überfüllt sind.

In Italien gilt ein strenges Maßnahmenpaket im Kampf gegen die Corona-Krise. Es umfasst Ausgangsverbote und Betriebsschließungen. Es wurde vor Ostern bis zum 3. Mai verlängert.

18:19 Uhr - WHO: Sars-CoV-2 zehnmal tödlicher als Schweinegrippe

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in der Coronakrise erneut zu äußerster Umsicht bei der Lockerung strenger Maßnahmen geraten. "Jetzt ist die Zeit für Wachsamkeit. Jetzt ist die Zeit sehr, sehr vorsichtig zu sein", sagte WHO-Experte Michael Ryan am Montag in Genf. Wer erste Schritte zurück zur Normalität gehe, müsse mehrere Bedingungen erfüllen, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Dazu gehöre nicht zuletzt die Fähigkeit, die Infizierten schnell identifizieren und isolieren zu können. Er warnte, dass sich das Coronavirus zwar schnell ausbreite, aber sehr langsam weiche. Das Virus sei zehnmal tödlicher als die Schweinegrippe 2009, so Tedros. Die Menschen müssten auf absehbare Zeit ihr Verhalten ändern und soziale Distanz leben, hieß es.

Zur Frage, ob einmal Infizierte einen Schutz vor Wiederansteckung hätten, hielt sich die WHO zurück. Es gebe noch viel zu wenige Daten, um das wirklich grundsätzlich beantworten zu können. Aktuell gehe man davon aus, dass einmal Erkrankte zumindest für eine gewisse Zeit einen Schutz genießen würden. Wie lange diese Zeit sei, sei aber unklar.

18:00 Uhr - Corona-Pandemie: Mehr als 10.000 Todesfälle in New York

Im besonders heftig von der Corona-Pandemie getroffenen US-Bundesstaat New York sind inzwischen mehr als 10.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Die Gesamtzahl der Todesopfer in dem nordöstlichen Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern liege nun bei 10.065, teilte Gouverneur Andrew Cuomo am Montag bei seiner täglichen Pressekonferenz mit. Zwischen Sonntag und Montag seien noch einmal 671 dazugekommen, weniger als in den Tagen zuvor. "Die Zahl ist praktisch flach, aber auf einem schrecklichen Level von Schmerz, Trauer und Sorge."

Die Gesamtzahl der Infektionen liegt in New York inzwischen bei 195.031.

17:23 Uhr - Amazon will in Corona-Krise weitere 75 000 Mitarbeiter einstellen

In der Corona-Krise entlassen US-Unternehmen Beschäftigte im Rekordtempo, doch bei einigen laufen die Geschäfte rund. So will der weltgrößte Online-Händler Amazon weitere 75.000 Mitarbeiter anheuern, um den großen Andrang von Kunden zu bewältigen. Die Mitteilung am Montag kommt knapp einen Monat, nachdem der Konzern von US-Multimilliardär Jeff Bezos bereits die Einstellung von rund 100 000 Beschäftigten angekündigt hatte.

Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie haben die Nachfrage nach Amazons Lieferdiensten in vielen US-Regionen regelrecht explodieren lassen. Das Unternehmen tut sich mit dem Ansturm schwer, viele Kunden müssen derzeit lange warten oder können gar keine Bestellungen aufgeben. Amazon wird zudem vorgeworfen, in der Corona-Krise nicht genug für den Schutz der Mitarbeiter zu unternehmen. Der Konzern hatte deshalb schon mit Protesten und Arbeitsniederlegungen zu kämpfen.

17:08 Uhr - Strenge Ausgangssperre in Frankreich wird verlängert

Trotz positiver Entwicklung bei der Zahl der Covid-19-Todesfälle müssen sich die Franzosen auf eine weitere Verlängerung der strikten Ausgangssperre einstellen. Präsident Emmanuel Macron will am Abend eine Fernsehansprache halten, in der er nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP eine Verlängerung der Beschränkungen bis in den Mai hinein verkünden will.

Für die Franzosen besteht seit dem 17. März eine Ausgangssperre - mit erheblich strikteren Beschränkungen der Bewegungs- und Versammlungsfreiheit als derzeit in Deutschland. Macron befürworte eine deutliche Verlängerung der Ausgangssperre, sagten Vertraute des Präsidenten. Er wolle eine Frist nennen, die ihm genügend Zeit lasse, erste Lockerungen ins Auge zu fassen, über die "weiteren Anstrengungen" zu entscheiden und Pläne für das "Frankreich danach" zu entwerfen.

16:49 Uhr - Mehr als 70 Corona-Infizierte in Pflegeheim

In einem Pflegeheim in Schleswig-Holstein sind 53 der 70 Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden. Von den 60 Mitarbeitern liegen bislang 19 positive Testergebnisse vor, wie der Kreis Stormarn am Montag mitteilte. Mit weiteren positiven Testergebnissen sei zu rechnen. Die Einrichtung in Rümpel bei Bad Oldesloe steht seit Donnerstag unter Quarantäne, als die ersten zwei positiven Tests bekannt wurden. Die Bewohner und Bewohnerinnen seien überwiegend dement oder psychisch auffällig. Bislang wiesen sie keine respiratorischen Symptome wie Atemnot auf, hieß es. Wegen der räumlichen Situation könnten die bislang negativ getesteten Bewohner nicht separiert werden. Das Personal solle vorerst weiterarbeiten, solange es keine Symptome aufweise. Die Bewohner seien schon durch die ausbleibenden Besuche belastet und sollten nicht zusätzlich durch einen Wechsel des vertrauten Personals verunsichert werden.

16:00 Uhr - WHO: Weltweit 70 Impfstoffe gegen SarsCoV2 in Entwicklung

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind aktuell 70 verschiedene Impfstoffe gegen SarsCoV2 in Arbeit. Das geht aus einer Auflistung der weltweiten Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet hervor. Drei der Impfstoffkandidaten werden bereits klinisch erprobt. Am Sonntag zeigte sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen optimistisch, dass Ende des Jahres ein Impfstoff entwickelt sein könnte. Mit der Corona-Ausbreitung ist ein Wettbewerb zwischen Biotech-Firmen und Forschungsinstituten weltweit entbrannt, um einen wirksamen Impfstoff herzustellen.

15:35 Uhr - 16. Geburtstag mit 31 Gästen - bis die Polizei kommt

Trotz ausdrücklicher Kontaktverbote wegen der Corona-Krise hat eine Jugendliche in der Nacht zum Montag eine Geburtstagsparty in Berlin-Mitte veranstaltet. Mit 31 Gästen wollte sie in ihr 16. Lebensjahr reinfeiern, wie die Polizei über Twitter mitteilte. Die Mutter des Mädchens habe offenbar sogar eigens für die Party kurzfristig ein 2,5-Zimmer-Apartment angemietet. Die Polizei löste die Feier noch in der Nacht auf, nachdem sie einen Hinweis bekommen hatte, wie eine Polizeisprecherin auf Nachfrage sagte. Der Einsatz habe gegen 01.45 Uhr begonnen - zu diesem Zeitpunkt müsste die Jugendliche also bereits 16 Jahre alt geworden sein. Nach Polizeiangaben wird nun gegen alle 32 Menschen wegen Straftaten und Ordnungswidrigkeiten nach dem Infektionsschutzgesetz ermittelt. Auch die Mutter und den Vermieter erwarte ein Ermittlungsverfahren.

15:00 Uhr - Menschenrechtler werfen Türkei Internet-Zensur vor

Die Türkei will nach Ansicht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) die Corona-Krise nutzen, um das Internet strenger zu kontrollieren. In einem Gesetzesentwurf zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 sei eine dementsprechende Passage "vergraben", kritisierte HRW am Montag. Ziel sei, Plattformen wie Facebook, Twitter und Youtube der "Kontrolle und Zensur der türkischen Regierung zu unterwerfen". Der Entwurf sieht nach HRW-Angaben vor, dass Plattformen mit mehr als einer Million täglichen Nutzern einen gesetzlichen Vertreter benennen müssen. Dieser sei verpflichtet, binnen 72 Stunden auf Forderungen der Behörden wie etwa das Entfernen von Inhalten oder die Sperrung von Konten zu reagieren. Andernfalls werde die Bandbreite zunächst um 50 Prozent und dann um 95 Prozent reduziert, was die Plattform in der Türkei unbrauchbar mache. "Die Nachricht ist: sich fügen oder sterben", so die Organisation.

14:30 Uhr - Russland droht Verdopplung der Arbeitslosenzahl

Russland erwartet wegen der Corona-Krise eine Verdoppelung der Arbeitslosenzahl auf acht Millionen. Diese Zahl nannte Rechnungshofchef Alexej Kudrin in der Zeitung "RBK". Russische Gewerkschaften bestätigten diese Einschätzung nach Informationen der Agentur Interfax. Im Februar waren 3,4 Millionen Russen ohne Job. Präsident Wladimir Putin hatte landesweit arbeitsfrei bis Ende des Monats bei voller Lohnfortzahlung angeordnet. Vor allem der Klein- und Mittelstand sieht sich deshalb in schwerer Not und erwartet Massenentlassungen. Im flächenmäßig größten Land der Erde gibt es mittlerweile mehr als 18.000 Corona-Fälle. In den vergangenen Tagen war die Zahl rasant gestiegen. 148 mit dem Virus Sars-CoV-2 infizierte Menschen starben demnach bislang.

14:00 Uhr - Zuwachsrate bei Neuansteckungen in Spanien weiter niedrig

Die strikte Ausgangssperre zur Bekämpfung des Coronavirus trägt in Spanien weiter Früchte. Das von der Pandemie schwer betroffene Land meldete am Montag erneut eine vergleichsweise niedrige Zuwachsrate von 2,1 Prozent bei den Neuansteckungen. Innerhalb von 24 Stunden seien nur knapp 3.500 weitere Infektionen erfasst worden, insgesamt nun etwa 169.500, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit. Vor zwei Wochen lag die Rate teilweise bei rund 20 Prozent.

12:45 Uhr - Boris Johnson erholt sich auf Landsitz Chequers

Der britische Premierminister Boris Johnson erholt sich von seiner Coronavirus-Infektion auf dem englischen Landsitz Chequers. Das Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert nordwestlich von London ist seit etwa 100 Jahren der Landsitz des jeweils amtierenden Premiers. Dort hält sich auch Johnsons schwangere Verlobte Carry Symonds auf. Sie hatte sich nach eigenen Angaben ebenfalls mit dem Erreger angesteckt und war mit eher milden Symptomen in Isolation. Johnson war zuvor eine Woche im St. Thomas' Hospital in London behandelt worden. Zwischendurch hatte sich sein Zustand so sehr verschlechtert, dass er für drei Nächte auf die Intensivstation kam. Der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) habe sein Leben gerettet, twitterte Johnson am Sonntag. Aus dem Kreis der Klinikmitarbeiter lobte er insbesondere Jenny McGee aus Neuseeland und Luis Pitarma aus Portugal. "Sie standen 48 Stunden an meinen Bett, als die Dinge auch hätten anders ausgehen können".

12: 10 Uhr - Leopoldina: Schulen so bald wie möglich wieder öffnen

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt, unter bestimmten Voraussetzungen sobald wie möglich zuerst Grundschulen und die Sekundarstufe I schrittweise wieder zu öffnen. In der am Montag veröffentlichten Stellungnahme der Wissenschaftler heißt es unter anderem zu den Voraussetzungen, die Infektionen müssten auf niedrigem Niveau stabilisiert und die bekannten Hygieneregeln eingehalten werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die Studie der Leopoldina als "sehr wichtig" für das weitere Vorgehen bezeichnet.

11:55 Uhr - Für stabilen Ölpreis in der Krise: Größte Ölförderdrosselung der Geschichte beschlossen

Mit einer beispiellosen Drosselung der Ölproduktion stemmen sich wichtige Förderländer gegen einen weiteren Preisverfall beim Rohöl. Im Mai und Juni werden die Mitglieder des Ölkartells Opec und ihre Partner insgesamt 9,7 Millionen Barrel (je 159 Liter) weniger fördern, teilte die Opec mit. Auch danach werden bis zum 30. April 2022 die Förderlimits an die wegen der Corona-Krise eingebrochene Nachfrage angepasst. Ölmarkt-Analysten gehen davon aus, dass die Ölnachfrage im zweiten Quartal um 15 Millionen Barrel am Tag sinken wird. Möglicherweise könnten die Spritpreise wieder steigen.

11:40 Uhr - Heinsberger Schüler fordern Absage der schriftlichen Abiprüfungen

Abiturienten im besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen haben die Landesregierung zur Absage der schriftlichen Prüfungen aufgefordert. In einem offenen Brief und einer Petition sprechen sie sich für ein Durchschnittsabitur oder Prüfungen im kommenden Jahr aus. Würden die Klausuren wie angekündigt ab dem 12. Mai geschrieben, könnte das den Notenschnitt vieler deutlich verschlechtern, argumentieren die Schüler. Bei einem Durchschnittsabitur würden die Noten der vergangenen Halbjahre die Endnote bilden. Es gehe nicht darum, sich vor den Prüfungen zu drücken, schreiben die Schüler von acht Gymnasien. Aber viele hätten Erkrankte in der Familie, und einige bangten auch um die Arbeitsplätze ihrer Eltern - das bedeute psychischen Druck. Zudem sei der Unterricht seit Mitte Februar entfallen, den Stoff müssten sie sich daher selbst beibringen. An einigen Schulen im Kreis Heinsberg sei auch das Vor-Abitur ausgefallen.

11:00 Uhr - Kieler Virologe: Ohne Schutzmaßnahmen wären Krankenhäuser voll

Für eine Entwarnung in der Corona-Krise gibt es nach Überzeugung des Kieler Virologen Prof. Helmut Fickenscher bisher keinen Grund. "Würde man die Schutzmaßnahmen aufheben, hätten wir höchstwahrscheinlich in kurzer Zeit volle Krankenhäuser", sagte der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin der Universität Kiel. Dann könnten wegen Überlastung nicht einmal mehr simple Unfälle angemessen behandelt werden. "Die Bremsung muss aufrechterhalten werden", sagte Fickenscher, der auch Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) ist. Dass die Zahl der Infektionen nicht mehr so stark steigt, sei schlicht die Folge der strengen Schutzmaßnahmen. "Die Entwicklungen in New York und in Großbritannien führen uns ja vor Augen, wie extrem schwer etwas wieder eingefangen werden kann, wenn es außer Kontrolle geraten ist". Eine Diskussion über Anpassungen in kleinen Schritten sei jetzt ganz wesentlich, sagte Fickenscher.

10:30 Uhr - Mehrheit der Deutschen gegen Lockerung des Kontaktverbots

Die Mehrheit der Deutschen ist gegen eine Lockerung des Kontaktverbots zur Eindämmung der Corona-Pandemie. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur plädierten 44 Prozent für eine Verlängerung der Maßnahmen über den 19. April hinaus, 12 Prozent sind sogar für eine Verschärfung. Nur 32 Prozent sind für eine Lockerung und 8 Prozent für eine Abschaffung der von Bund und Ländern beschlossenen Einschränkungen. 5 Prozent machten keine Angaben.

Am Mittwoch berät Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder, wie man nach dem 19. April verfahren will. Die Runde hatte am 22. März zunächst für zwei Wochen umfassende Einschränkungen der Bewegungsfreiheit beschlossen und sie später über Ostern bis zum 19. April verlängert.

10:15 Uhr - "Korrupte Medien!": Trump weist Kritik an Versäumnissen bei Corona-Politik zurück

US-Präsident Donald Trump hat sich gegen Vorwürfe von Opposition und Medien gewehrt, frühe Warnungen vor dem Coronavirus ignoriert zu haben. Er verstehe nicht, warum die Medien und die US-Demokraten ihn dann so heftig für die Einführung eines Einreiseverbots aus China kritisiert hätten, schrieb Trump am Sonntagabend auf Twitter und fügte hinzu: "Korrupte Medien!".

"Er hätte es kommen sehen müssen", urteilte die "New York Times" am Samstag in einem Bericht, der Donald Trump ein vernichtendes Urteil für die Beurteilung der frühen Phase der Ausbreitung des Virus in den USA ausstellt. US-Behörden warnten vor Krisenszenarien, die Trump laut dem Bericht ignorierte - mehr dazu hier.

Inzwischen hat sich auch der Berater von US-Präsident Donald Trump in der Corona-Pandemie, der Virologe Anthony Fauci, bei "CNN" zu Wort gemeldet und die Berichte bestätigt. "Es hätten Leben gerettet werden können", sagte er - allerdings ohne den Präsidenten namentlich zu nennen.

Archiv: Die Meldungen des Vortages

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